Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Chris Hofer
,
-
Soziales

Geborgenheit für Pflegekinder

230 Kinder finden in Salzburg ein Zuhause in einer Pflegefamilie - immer dann, wenn ambulante Hilfen wie Beratung oder Tagesbetreuung nicht ausreichen und das dauerhafte Aufwachsen in einer Familie die beste Lösung zur Wahrung des Kindeswohls sind.
 

​Hoch fliegen die Bälle durch die Luft, mit Begeisterung üben Große und Kleine ihre Geschicklichkeit, unbeschwertes Kinderlachen ist im Garten des Kolpinghauses in der Landeshauptstadt zu hören. Nichts deutet beim fröhlichen Zusammentreffen der Familien mit Jongleur und Clown sowie beim gemeinsamen Grillen darauf hin, dass die Kinder nicht an der Seite ihren leiblichen Eltern sind und bereits in jungen Jahren schwierige Situationen durchleben mussten.

Ein Dankeschön für den Einsatz

Das Land und der Verein „Kinder brauchen Eltern“ hatten Pflegeeltern mit ihren Schützlingen zu einem Mitmachzirkus nach Itzling eingeladen. Einerseits zur gegenseitigen Vernetzung, vor allem aber als Dankeschön für die engagierten Pflegefamilien.

Stabilität in schwierigen Lebenslagen

Eltern, die Kinder zu sich in ihre eigenen vier Wände aufnehmen, leisten einen überragenden persönlichen Einsatz. Sie vermitteln, was ihnen in ihrem bisherigen Leben gefehlt hat: Geborgenheit und Stabilität.

Die Bereitschaft von Pflegeeltern, soziale Verantwortung zu übernehmen, kann nicht hoch genug geschätzt werden.
Landesrat Christian Pewny

Je kleiner das Kind, desto notwendiger die Familie

„Kinder brauchen für ein gesundes Aufwachsen verlässliche, vertrauensvolle und beständige Bezugspersonen“, weiß Roland Ellmer, dem Leiter des Referats für Kinder- und Jugendhilfe.  Ist das Wohl eines Kinds bei den Eltern gefährdet oder sind diese nicht in der Lage, ihr Kind entsprechend seinen Bedürfnissen zu versorgen und zu betreuen, überlegt die Kinder- und Jugendhilfe – im besten Fall gemeinsam mit den Eltern - welche weitere Betreuung für das Kind die beste ist. Bei Babys und Kleinkindern unter vier Jahren wird vorrangig die Betreuung durch Pflegeeltern bevorzugt.

Für Familien oder Einzelpersonen möglich

An der Übernahme einer Pflege-Elternschaft interessiert? Familien, aber auch alleinstehende Personen, die bereit sind, ein Kind in Pflege zu nehmen, melden sich am besten bei der Kinder- und Jugendhilfe ihrer Bezirkshauptmannschaft. Dort erhalten sie alle nötigen Informationen. REP_231002_60 (sm)






Soziales; Salzburg; Pewny
Info

Daten und Fakten

Von den 2022 landesweit insgesamt 230 Kindern fanden die meisten im Flachgau (64) und der Stadt Salzburg (62) ein neues Zuhause in einer Pflegefamilie. Besonders viele Pflegekinder pro 1.000 Einwohner bis 18 Jahre gibt es im Lungau (7,4), gefolgt von der Stadt Salzburg mit 2,7.  Die Anzahl der Pflegewerber, die bereits eigene Kinder haben und die, die noch keine Kinder haben, hält sich in etwa die Waage.