Eine ausreichende Mindesterschließung ist aus folgenden Gründen eine berechtigte Forderung der Forstwirtschaft:
Nach den bisherigen Erfahrungen sind im Hinblick auf Besitzstruktur, Maschinenausstattung und topographische Verhältnisse im Bauernwald Zielwegenetzdichten von 40 bis 80 Laufmeter pro Hektar, mit durchschnittlichen Wegabständen (Lkw einschließlich Traktorwege) von 250 Meter bis fallweise unter 150 Meter erforderlich.
Nach dem Ergebnis der österreichischen Forstinventur liegt die derzeit vorhandene forstlich nutzbare Lkw-Straßendichte bei 30 Laufmeter pro Hektar. Der derzeit durchschnittliche Wegabstand beträgt über 300 Meter.
Es gilt daher für die Zukunft, weitere Erschließungskompromisse zu suchen und durch sinnvolle Kombination von Haupt- und Feinaufschließung (Seiltrassen und Rückegassen) optimale Voraussetzungen für eine naturnahe, nachhaltige Waldwirtschaft zu schaffen.
Landschaftsverträgliche Straßenbauleistung hat aber ihren Preis und ein Laufmeter Forststraßenneubau (Lkw-Weg) kostet derzeit durchschnittlich 29 bis 36 Euro pro Laufmeter, bei schwierigen Geländeverhältnissen auch bis zu 73 Euro.
Da die Holzerträgnisse kaum die Finanzierung der immer mehr gewünschten und zur Existenzfrage gewordenen Forstaufschließung ermöglichen, wird zur Erhaltung und Verbesserung des Waldzustandes aus landeskulturellem und öffentlichem Interesse ein mit EU-, Bundes- und Landesmitteln gefördertes Forststraßenneubau- und qualitätsverbesserndes Ausbauprogramm bestehender Wege umgesetzt.
Nach den forstgesetzlichen Bestimmungen dürfen nur befugte Forstfachkräfte Forststraßen planen und bauen. Von den zuständigen Forstdienststellen des Landes werden in Salzburg jährlich zirka 50 bis 60 km Forststraßen mit Gesamtkosten von 1,8 bis 2,2 Millionen Euro errichtet. An öffentlichen Mitteln werden dafür zirka 1,1 Millionen Euro eingesetzt.