Auf Grundlage der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde im Land Salzburg der Prozess zur Erstellung eines Landesaktionsplans von, mit und für Menschen mit Behinderungen durchgeführt.
Auf dieser Seite haben Leserinnen und Leser die Möglichkeit, sich zu einzelnen kleinen und größeren Schritten in der Umsetzung vom Landesaktionsplan MIT-einander zu informieren. Auf dieser Seite finden Sie nur Umsetzungsschritte im Aufgabenbereich der Sozialabteilung.
Die Informationen in Leichter Sprache werden in Kürze zur Verfügung gestellt.
Maßnahme 4: Sicherstellung der notwendigen Unterstützungsleistungen für die gleichberechtigte Teilhabe am Bildungssystem
Umsetzungsstand:
Auf Grundlage des Salzburger Teilhabegesetzes wird im Rahmen der sozialen Dienste (§ 15) ein umfassendes Angebot an pflegerischer Betreuung an Schulen zur Verfügung gestellt. Dieses Angebot umfasst die pflegerische Betreuung und therapeutische Unterstützung im schulischen Alltag und steht im ganzen Bundesland Salzburg dort zur Verfügung, wo Schülerinnen und Schüler mit pflegerischem Betreuungsbedarf beschult werden. Die Volkshilfe DienstleistungsGmbH ist vom Land Salzburg auf Grundlage des Salzburger Teilhabegesetzes mit der Erbringung dieser Leistung beauftragt.
Weitere Informationen zur Unterstützung im Bildungssystem finden Sie auf der Website der Bildungsdirektion.
Maßnahme 18: Bewusstseinsbildung für inklusive Personenbeförderung
Umsetzungsstand:
Das Referat 3/05 bzw. der Focal Point beteiligt sich aktiv an der Erstellung des neuen Landesmobilitätskonzept 2026-2035 und hat in einer schriftlichen Stellungnahme und durch persönliche Teilnahme am Stakeholderworkshop im Juni 2025 auf die Interessen von Menschen mit Behinderungen in dem Bereich hingewiesen.
Die Stellungnahme vom Referat 3/05 kann hier abgerufen werden.
Maßnahme 22: Inklusive Freizeit- und Ferienbetreuung für Kinder und Jugendliche und Unterstützung bei der Freizeitgestaltung
Umsetzungsstand:
Das Referat 3/05 fördert verschiedene inklusive Freizeit- und Ferienbetreuungsangebote. Im Jahr 2025 ist es insbesondere auch gelungen, zusätzliche Angebote an inklusiven Freizeit- und Ferienbetreuungsangeboten in den Bezirken zu fördern. Gefördert wurden inklusive Oster- und Sommerbetreuungen vom und im Badhaus Leogang, iCamps der Caritas in Elsbethen, im Pongau und in der Stadt Salzburg, zwei inklusive Ferienbetreuungen der Lebenshilfe in der Stadt Salzburg, inklusive Ferienbetreuung vom Verein Pfifferlingsplatzl im Pinzgau, inklusive Ferienbetreuung im Lungau vom Hilfswerk, ein inklusives Ferienprogramm der LEADER-Region Flachgau-Nord, inklusive Freizeitbegleitung vom Verein Active, und das integrative Feriencamp Pongau von der Elterninitiative Sabine Seidl.
Maßnahme 32: Barrierefreier Informationszugang
Umsetzungsstand:
Es stehen verschiedene relevante Unterlagen, wie beispielsweise der Landesaktionsplan, der Sozialbericht und die Broschüre zum Focal Point, in leichter Sprache zur Verfügung. Auch das Landesrechnungshof, der Landtag und das Landesmedienzentrum stellen Inhalte in leichter Sprache zur Verfügung.
Im Inklusionsbeirat von 24.10.2024 wurde das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ diskutiert. Ein Vertreter des Medienprojekts „andererseits“ war eingeladen, der zu diesem Thema und zu dem Projekt vorgetragen hat. Thematisiert wurden insbesondere die Wahlbeteiligung von Menschen mit Behinderungen, Zugang zu Informationen und Medien, die Bedeutung von barrierefreier Kommunikation und Leichter Sprache, und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit in diesem Bereich.
Maßnahme 38: Sensibilisierungsangebot für medizinisches und pflegendes Personal
Umsetzungsstand:
Die Sozialabteilung bietet regelmäßig Fortbildungen mit diesem Schwerpunkt an, z.B. aktuell am 20.05.2025 „Umgang mit Hörbehinderungen – inklusive Medizin“, welche auch ausgebucht war. Das Fortbildungsangebot richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Teilhabe, beispielsweise Wohnhäuser, Tageszentren, und Werkstätten.
Maßnahme 39: „Menschen vor Gewalt schützen“ - ein Fortbildungsangebot zum Thema „Gewaltschutz“ für Einrichtungen der Behindertenhilfe, Trägerorganisationen
Umsetzungsstand:
Nach Veröffentlichung der Gewaltschutzstudie im Jahr 2019 wurde von der Sozialabteilung eine Fortbildung mit den Studienautorinnen organisiert. In Zuge dessen wurden in allen Einrichtungen der Teilhabe neue Gewaltschutzkonzepte erstellt bzw. aktualisiert. Die meisten Träger verfügen über Gewaltschutzbeauftragte und bieten intern Schulungen zum Gewaltschutz an. Die Sozialabteilung bietet ebenfalls entsprechende Fortbildungen an, z.B. am 02.06.2025 „Selbstvertretung stärken“ und am 11.11.2025 „(K)ein sicherer Ort – Gewaltschutz für Menschen mit Behinderungen“.
Gewaltschutz und Gewaltprävention sind aus Sicht der Sozialabteilung zwingende Grundsätze in der Umsetzung der Betreuungsarbeit und sind durch qualitätssichernde Maßnahmen und Qualitätsmanagement in den mit der Erbringung von Leistungen der Teilhabe beauftragten Organisationen sicherzustellen. Die Sicherstellung von Gewaltschutz und Gewaltprävention wird durch die Fachaufsicht (Referat 3/05, Behinderung und Inklusion) laufend und regelmäßig geprüft.
Maßnahme 43: Inklusiver Lehrgang für Inklusionsbotschafter:innen und Partner:innen der Inklusion
Querschnittsmaßnahme: Botschafter:innen der Inklusion
Umsetzungsstand:
Im Dezember 2022 startete der inklusive Lehrgang für Inklusionsbotschafter:innen, finanziert aus den Fördermitteln der Sozialabteilung. Im inklusiven Lehrgang werden fachliche und praktische Kompetenzen vermittelt, um Fachleute und Gremien zum Thema „Leben mit Behinderung“ zu beraten, begleiten und unterstützen. Das Projekt Inklusionsbotschaft wird vom Träger Katholische Aktion weitergeführt und laufend aus Fördermitteln der Sozialabteilung finanziert. Die Inklusionsbotschafter:innen bieten im Rahmen der inklusiven Praxisphase Workshops zu Themen wie Inklusion im Alltag, Gute Unterstützung, Selbstbestimmter Leben, oder auch individualisierte Workshops auf Anfrage, an.
Hierdurch profitieren nicht nur Unternehmen und sonstige Einrichtungen von den Kompetenzen und dem Wissen der Inklusionsbotschafter:innen, es werden auch die Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen sichtbar gemacht und die Öffentlichkeit für die Themen Behinderung und gleichberechtigte Teilhabe sensibilisiert.
Die Maßnahmen des Landesaktionsplans MIT-einander sind in erster Linie aus den Wünschen, Bedürfnissen und Ideen der unterschiedlichsten Stakeholder entwickelt worden. Stakeholder im Prozess des Landesaktionsplans sind Menschen, die ein besonderes Interesse an Inklusion und gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Behinderungen haben und einen entscheidenden Beitrag in der Entwicklung von Maßnahmen zu diesem Thema leisten können.
„Nichts über uns ohne uns!“ lautet einer der Grundsätze des Landesaktionsplans. Das bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen in die Erarbeitung des Landesaktionsplans einbezogen werden und diesen aktiv mitgestalten.
Im Landesaktionsplan werden Maßnahmen gesetzt, um Menschen mit Behinderungen die volle Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Alltag zu ermöglichen. Teilhabe braucht gewisse Voraussetzungen wie zum Beispiel Barrierefreiheit oder den Zugang zu Informationen und zu Unterstützungssystemen. Nur so können Menschen mit Behinderungen aktive Gestalterinnen und Gestalter ihrer Lebenssituation werden.
Mit dem Landesaktionsplan soll das Leben von Menschen mit Behinderungen in den wichtigsten Lebensbereichen verbessert werden.
Die Lebensbereiche sind:
Bei Fragen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und zum Landesaktionsplan wenden Sie sich bitte an:
Land Salzburg
Abteilung Soziales
Referat 3/05 Behinderung und Inklusion
Fischer-von-Erlach-Straße 47, 5020 Salzburg
Tel. +43 662 8042-3554
Fax: +43 662 8042-3883
E-Mail: focalpoint@salzburg.gv.at
Der Landesaktionsplan wurde im Juni 2018 gestartet. Auf Grund der Covid-19-Situation hatte sich die Durchführung jedoch verzögert, ab April 2021 konnten schlussendlich Workshops zu den verschiedenen Handlungsfeldern und Themenbereichen stattfinden sowie Treffen der Begleitgruppe und virtuelle Cafés zu aktuellen Themen. Die Abschlussveranstaltung der Workshopreihe fand im Herbst 2021 statt.
“Behindertenrechte in Salzburg sichtbar machen”
Reinhard Grobbauer
"Der Landesaktionsplan bietet einer Rahmenbeschreibung von konkreten Maßnahmen, die die UN-Behindertenrechtskonvention zu Leben erwecken."
Sonja Stadler
"Wenn es kein Landesaktionsplan gibt, wird sich im Bundesland Salzburg nie etwas für Menschen mit Behinderungen verbessern."
Erich Girlek
"Damit die vorherrschenden Missstände von möglichst vielen Betroffenen gleichzeitig behandelt und verbessert werden können."
Horst Eckstein
Rückmeldungen zum Landesaktionsplan bei den Veranstaltungen:
"Die Vielfältigkeit. Dass den Ideen keine Grenzen gesetzt wurden. Die vielen Themenbereiche."
"Die Arbeit der Begleitgruppe. Der wertschätzende Umgang. Die konkreten Maßnahmen."
“Gemeinsam arbeiten war spannend, alte und neue Gesichter wieder zu sehen, Ideen gemeinsam entwickeln war gut.”
"Verschiedene Apps entwickeln, z. B. Map der Möglichkeiten."
"Verpflichtende Barrierefreiheit in allen Bereichen. Behinderung ist eine Querschnittsmaterie."
“Unterscheidung zwischen Freizeitassistenz und Entlastung für Familien mit Kindern mit Behinderung.”
"Bitte die ländlichen Regionen mitdenken."
"Dass möglichst viele Stakeholder (Beteiligte) zusammen an einen Tisch gebracht werden."
“Dass Menschen mit Behinderung bei der Umsetzung dabei sind. Dass der politische Wille da ist, das auch umzusetzen. Dass der finanzielle Ramen dafür vorhanden ist - Dass darüber in der Presse berichtet wird!”
"Es war sehr spannend und es war gut, dass auf leichte Sprache geachtet wurde. Wir haben auch bemerkt, wie wichtig es war, dass Menschen mit Behinderungen an den Arbeitsgruppen mitgearbeitet haben."
"Herzlichen Dank für die Möglichkeit bei der heutigen Veranstaltung etwas beitragen zu können. Und Gratulation zur bisherigen Planung des Landesaktionsplans: partizipativ/inklusiv – lösungsorientiert – und äußerst kompetent koordiniert!
Hoffe, der politische Wille entspricht letztendlich auch den erarbeiteten Intentionen."
Nach Durchführung aller 14 Arbeitsgruppen des Landesaktionsplans „MIT-einander“ wurden die daraus resultierenden Ergebnisse bei einer virtuellen Abschlussveranstaltung präsentiert. Die Veranstaltung war Abschluss des partizipativen Prozesses und zugleich Vorbereitung und Beginn der Umsetzung.
Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation fand die Abschlussveranstaltung am 2. Dezember 2021 im „virtuellen Raum“ per Zoom statt.
Bis zu 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Präsentation der Ergebnisse.
Video: https://youtu.be/Pwww2mZICSY