Nachdem der Großteil der Salzburger Urkunden 1806 nach Wien und ein kleinerer Teil zwischen 1810 und 1816 nach München verbracht worden war, blieb nur ein bescheidener Rest an Urkunden, vornehmlich geringerer Bedeutung, in Salzburg. Ergänzt durch Urkundenabschriften (Transsumpte etc.) umfasst er 2491 Stück. Davon entfallen auf die Jahre:
Der Bestand ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar. Ebenso steht er über die Plattform monasterium.net im Internet zur Verfügung.
Analog der Verfassung des Erzstiftes bildete das Archiv des Domkapitels das Gegenstück zum landesfürstlichen „Geheimen Archiv“. Gemeinsam mit diesem sah es sich ab 1796 den Flüchtungen, ab 1806 den Extradierungen ausgesetzt. Die wertvollsten Diplome und wichtigsten Akten wurden nach Wien, auf Bayern bezügliches Material ab 1810 nach München verbracht. Der in Salzburg verbliebene Rest gelangte nach der Säkularisierung des Domkapitels und der Inkammerierung seines Besitzes an den Staat als Rechtsnachfolger, sodass diese Bestände 1828/1830 in die Zentralregistratur übernommen werden konnten. Sie bilden trotz ihres rudimentären Charakters einen wertvollen Teil des Salzburger Landesarchivs. Das trifft insbesondere auf die Serie der Protokolle und auf die Produkte aus der Verwaltung der ausgedehnten Grundherrschaft des Domkapitels zu.
Protokolle: Protokolle der Kapitelsitzungen, Dechantei-Protokolle, Gravamina-Acta conferentialia, Rapulare (Auszüge) aus den Protokollen (317 Bände)
Dompropstei und Lehenhof; Domdechantei-Kustorei, Oblai und Dombenefizien; Domurbargericht - Syndikat - Anwaltschaft (vorwiegend Notelbücher der Verwaltungen bzw. Ämter in Anthering und Pebrarn, Abersee, Abtenau, Glas, Kuchl, Radstadt und Ennstal, Pinzgau (Piesendorf und Saalfelden), Seehaus, Traunstein, Pongau (St. Veit), Mauterndorf (Alt- und Neumauterndorf), Althofen, Judendorf, Kendlbruck, St. Michael, Muhr, Weißpriach; St.-Johann- oder Erhard-Spital; Domkapitlische Kirchenverwaltungen; Miscellanea
Personalia, Adelssachen, Testamente und Verlassenschaften (Kapitulare und Beamte), Erzstiftssachen, Domkapitel (allgemein), Dompropstei und Dompröpste, Domdechantei, Korrespondenz mit anderen Kapiteln, Landtagsgegenstände, Militärgegenstände, Robotgegenstände, Jurisdiktion, Waldwesen, Fischerei, Jagd, Konsistorialsachen, Domkustodie, Stift St. Peter, Lamberg'sches Stipendium, Generalia, Kammerpfründe, Präsenzgelder und Residenz, Domkapitlische Gebäude, Bayerische Sachen, Zehentsachen, Propsteien Weyarn und Högelwörth, Mühle und Pfisterei bei der Kapitelschwemme, Almkanal, Maiereien, Höfe vor St.-Virgils-Tor, Kastenamtgegenstände, Wahlkapitulationen, Statuten, Konferenzsachen, Urbare und Notelbücher, Konföderationen und Totenroteln, Präsentationen auf Pfarren und Vikariate, Beamte, Handwerker (Personalia), Partei-Sachen (meist Kapitalien-Sachen), Suffraganbistümer, Almosensachen, Anwaltschaft, Hofzahlämtliche Quartalsgelder, Tirolisches Kapital, Instandhaltung der Brücken und Straßen, Rentamt und Bilanzen, St.-Erhard-Spital, Amt Mauterndorf, Oblai, Radstadt und Ennstal, St. Veit im Pongau, Pinzgau (A: Piesendorf, B: Saalfelden), Abersee, Kuchl, Amt Seehaus, Anthering und Pebrarn, Glas, Mühldorf, Traunstein, Reichenhall, Siezenheim, Windisch-Matrei, Dombenefizien, Miscellanea, Weihsteuerrechnungen.
Findbuch 21-12
Das landständische oder landschaftliche Archiv setzt in großem Umfang erst mit der Wiedererrichtung der Landstände 1620 ein. Aus dem 16. Jahrhundert haben sich nur geringe Reste erhalten. Aufgrund dieser Beschaffenheit entging es den österreichischen Extradierungen, doch erlitten seine Bestände nach der Aufhebung der Landstände 1811 durch Aufteilung des Materials auf mehrere Behörden und wiederholte Skartierungen starke Verluste. Auch der Abtransport von Teilen des landschaftlichen Archivs nach München 1815 und ihre Rückführung, die 1823 zum Teil über Linz erfolgte, haben zur Dezimierung beigetragen. Was sich aus dem landständischen Archiv im Salzburger Landesarchiv erhalten hat, beinhaltet trotzdem wichtige Aufschlüsse zum Steuer- und Militärwesen (vor allem Fortifikationen) sowie zur Familiengeschichte Salzburgs.
Landtagshandlungen (Schuber):
Landschaftsakten (Kartons):
Findbuch 21-13
Steuerakten:
Ohne Hofurbar und Domkapitel
Während kleine Grundherrschaften verpflichtet waren, Transaktionen von Grundstücken innerhalb ihrer Grundherrschaft dem jeweiligen Pfleggericht anzuzeigen und dort notulieren (= beurkunden) zu lassen, besaßen große Grundherrschaften, vor allem die geistlichen Grundherrschaften, das Recht, eigene Notelbücher zu führen (selbstnotulierende Grundherrschaften; Notelbuch = Vorläufer der grundbücherlichen Urkundensammlung). Die im folgenden angeführten Notelbücher erstrecken sich über den Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.
St. Peter, Michaelbeuern, Nonnberg (nur Lungau), Berchtesgaden, St. Zeno, Höglwörth, Baumburg, Maria Schnee-Stift, Kollegiatsstift Laufen.
Dom (Bruderschaften), Stadtpfarrkirche Salzburg, Salzburg-St. Andrä, Salzburg-St. Johann am Imberg, Anthering, Berndorf, St. Georgen an der Salzach, Köstendorf, Siezenheim, Wals, Gois, Liefering, Thalgau, Hof, Faistenau, Hallein, Kuchl, Straßwalchen, Irrsdorf, Hofgastein, Dorfgastein, Mauterndorf, St. Margarethen im Lungau, St. Michael, St. Martin bei Lofer, Lofer, Unken, Taxenbach, Embach, Eschenau, Dienten, Saalfelden, Bramberg, Stuhlfelden, Mittersill, Niedernsill, Schwarzenbach, Uttendorf, Krimml, Wald, Neukirchen, Hollersbach, Taxenbach, Tamsweg, Ramingstein, Werfen (auch: Hohenwerfen), Werfenweng, Bischofshofen.
Collegium Marianum, Collegium Virgilianum, Priesterhaus, Studentenstiftung.
Lamberg, Universitätsarchiv/Kapellhaus, Lorich, May, Schiedenhofen, Schmidt von Haslach zu Schernberg, Staudacher zu Wiesbach, Rorwolf, Haunsperg, Pranckh, Überacker, Ritz zu Grub, Lürzer, Imhof, Rehlingen, Pfeiffersberg (Lohr und Gerster auf Schloß Haunsperg), Motzl, Mölk, Winkl bei Oberalm, Kuenburg, Lasser, Knoblach, Kleimayrn, Waltenhofen, Grimming (Storch), Pechmann, Heiß, Mayr von Pürglau, Löcker (Waltenhofen auf Ainödberg), Auer von Winkl, Schernberg, Wasenau-Kammerlor.
Findbuch 21-11/01
Findbuch 21-14/06
Findbuch 21-14/05
Findbuch 21-14/04
Findbuch 21-14/07
Findbuch 21-14/01 und 21-14/02
Findbuch 21-14/03
Dieser Archivbestand enthält keine Unterlagen zur Familie Lodron, sondern besteht zum überwiegenden Teil aus grundherrschaftlichen Unterlagen der Lodronischen Primogenitur-Oberverwaltung in Salzburg, soweit sie nach dem Stadtbrand wieder rekonstruiert wurden, und insbesondere der Filialverwaltung Bischofshofen, die von größeren Verlusten verschont geblieben ist. Wenige Unterlagen beziehen sich auch auf die Lodronische Sekundogenitursherrschaft.
Findbuch 21-14/08
Findbuch 21-14/10
Das am 17. Dezember 1985 durch das Salzburger Landesarchiv übernommene Überacker'sche Archiv enthält Urkunden zu Familienangelegenheiten und buchförmige Archivalien sowie Akten zur Verwaltung der Grundherrschaft Sieghartstein, die über den bei Martin verzeichneten Bestand hinausreichen.
Findbuch 21-14/09
Findbuch 22-02/01
Findbuch 22-02/02
Findbuch 22-02/01
Das Archiv der Salzburger Benediktiner-Universität (1622 bis 1810) wurde zwischen 1938 und 1940 aus der Studienbibliothek in das Landesarchiv übernommen und dort von Franz Martin mit Produkten aus dem Landesarchiv (vor allem aus: Geheimes Archiv XIX) zum Universitätsarchiv erweitert. 1974 wurde dieser Bestand wieder geteilt: Die aus dem Landesarchiv stammenden Produkte wurden in ihre Herkunfts-Bestände zurückgereiht, die aus der Studienbibliothek übernommenen Produkte an das Archiv der neuen Universität Salzburg abgetreten.
Nach der oben zitierten Teilung beinhaltet der Bestand „Universitätsarchiv“ im Landesarchiv nur noch Produkte aus der Nachfolgeeinrichtung der alten Universität, aus dem Lyzeum (1810 bis 1850) sowie aus dem Kapellhaus (Collegium Marianum und Collegium Rupertinum). Das Lyzeum umfasste unter einem gemeinsamen Rektorat eine theologische und eine philosophische Studienabteilung, eine medizinisch-chirurgische Lehranstalt, die bis 1871/1874 bestand, und ein Gymnasium. Von den Akten dieser Einrichtungen gelangten jene aus der theologischen Studienabteilung über das Dekanat der selbstständigen Theologischen Fakultät (1850 bis 1962) in das Archiv der Universität Salzburg, die übrigen befinden sich im Landesarchiv.
Findbuch 21-09
Akten (29 Kartons), 1819 bis 1874 (1912): Personalia der Professoren und Schüler, Studiengebäude, Unterricht, Diplome der Hebammenlehranstalt 1893 bis 1912
Findbuch 21-08
Findbuch 21-08
Findbuch 21-10
Die Reihe „Handschriften“ (HS) wurde vom früheren Archivdirektor Franz Martin angelegt, um singulären Stücken buchförmiger Archivalien einen Rahmen zu geben. Die Produkte setzen im 15. Jahrhundert ein, der Großteil der historischen Handschriften besteht jedoch aus Kopial- und Denkschriften des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Diese Intention der Serie wurde von Martin selber dahin erweitert, dass er ungedruckte zeitgenössische Arbeiten (Dissertationen, Habilitationsschriften und anderes mehr) aufnahm. Heute wird der Bestand zur Inventarisierung und Aufstellung aller dem Archiv zugehenden singulären Stücke verwendet. Durch eine Datenbank ist der Bestand „Handschriften“ trotz seiner heterogenen Beschaffenheit gut erschlossen. Vornehmlich buchförmige Archivalien, jedoch auch Faszikel und ähnliches mehr (über 2100 Produkte), 15. bis 20. Jahrhundert. Die Sammlung ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Findbuch 21-15/01 bis 21-15/03
Der Bestand „Miscellanea-Akten“ wurde als Pendant für ungebundene Archivalien zugleich mit den „Handschriften“ angelegt. Da sich vielfach Überschneidungen mit den „Handschriften“ ergaben, wurde die Reihe 1983 geschlossen.
Findbuch 21-15/01
Die Rechnungen der „Milden Orte“ erstrecken sich vornehmlich über den Zeitraum vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Lediglich die Gasteiner Betreffe setzen in größerem Umfang bereits im 16. Jahrhundert ein.
Salzburg – St.-Johann-Spital (154 Bände), Spital in Gastein (48 Bände), Lazarettfonds (150 Bände), Siechen- oder Leprosenhausfonds mit Inkurabilienfonds (132 Bände), Irrenhaus- und Gebärhausfonds (87 Bände), Waisenhäuser- und Lehrjungenfonds (162 Bände), Invalidenfonds von 1848 und 1849 (6 Bände), Landeskulturfonds (2 Bände).
Findbuch 21-11/01
1.115 Pläne nahezu ausschließlich öffentlicher Gebäude in Stadt und Land, vornehmlich aus dem 19. Jahrhundert:
Der Bestand ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Findbuch 11-23/01 bis 11-23/03
Muster- und Normalblätter der Hausformen Salzburger Bauernhäuser, gegliedert nach Gauen sowie Wettbewerbsarbeiten für das „ideale alpenländische (Bauern-)Haus“.
Bergwesenkarten und Bergwesenmappen (siehe Bestand „Berg- und Salzwesen“) bildeten ursprünglich einen geschlossenen Kartenbestand der hochfürstlichen Berghauptmannschaft. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Bestand geteilt, wobei Zuordnungen nach dem Format (Karten = Großformat, Mappen = Kleinformat und gefaltet) sowie der Weiterverwendung (Karten früher ins Archiv als Mappen) eine Rolle gespielt haben dürften. Inhaltlich ergeben sich somit zwischen Bergwesenkarten und Bergwesenmappen keine Unterschiede. Die Bergwesenkarten stammen vornehmlich aus der Zeit um 1800, und zwar von den Verwaltungen Gastein (100 Stück), Flachau (32 Stück), Großarl (75 Stück), Dienten (47 Stück), Lend-Rauris (34 Stück), Hirzbach-Fusch (63 Stück), Leogang (65 Stück). 1983 wurden von der Berghauptmannschaft Salzburg Karten aus folgenden Revieren übernommen: Zell (17), Mittersill (1), Untersulzbach (16), Hollersbach (1), Schellgaden (9), Werfen (1), Flachau/Wagrain (6), Brenntal (41), Dienten (1), Bundschuh (1), Gastein (2), Großarl (8). 1986 wurden von der Erzbergbau Radhausberg GmbH zirka 1.000 Pläne des Gastein-Rauriser Revieres, beginnend mit dem 16. Jahrhundert, übernommen. 1987 wurden von der Berghauptmannschaft Salzburg zirka 300 Pläne und eine Serie von Zuglibellen des Bergbaues Mitterberg-Mühlbach aus dem 19. und 20. Jahrhundert übernommen.
Findbuch 11-20/23 und 11-20/24
Pläne militärischer Objekte 1938 bis 1945 (Kasernen, Lazarette etc.), von Privatgebäuden (Wohnhäuser, Hotels, Klöster), die für militärische Zwecke beschlagnahmt wurden, sowie Pläne der Stadt Salzburg und ihrer Umgebung. Der Bestand ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Bestand von zirka 40 Plänen von Stadt-Salzburger Objekten, die 1983 vom Referat 11 der Bauabteilung des Amtes der Landesregierung dem Landesarchiv überlassen wurden, darunter: ein Plan zu den Renovierungsarbeiten an Mozarts Wohnhaus 1956. Der Bestand ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Bestand von zirka 1.050 historischen Karten und Plänen vornehmlich des 16.bis 19. Jahrhunderts, beinhaltend: Erzstift, Landesteile, Grenzen gegen die Nachbarländer, Pfleggerichte und hochfürstliche Herrschaften, Forst- und Jagdreviere, Städte, Märkte, Dörfer und Festungswerke, hochfürstliche Schlösser, Hofmeiereien, Objekte in Privatbesitz, Straßen, Brücken, Pässe und Blockhäuser, Wasserbau, Moose, Auen, Wälder, Berge und Alpen, Weiden, Freigründe und Einfänge. Der Bestand ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Findbuch 11-22
Pläne der an die Abteilung V (Bauwesen) der Behörde des Reichsstatthalters angeschlossenen Dienststellen des Reichsbauamtes für Salzburg (Salzburg, Hallein) und Markt Pongau (Markt Pongau, Tamsweg, Zell am See), besonders Objekte im öffentlichen Besitz betreffend.
Buchförmige Archivalien (4 Bände) und Akten (4 Kartons), 1816 bis 1961: Verträge und Vermarkungsprotokolle der Grenze zwischen Salzburg und Bayern.
Findbuch 22-05
Dieser Bestand entstand aus der Sammlung von historischen Akten und Büchern des Salzburger Museums. Dieser Archivfond, der zeitlich vom 15. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts reicht, umfasst vielfältigste Betreffe. Die Archivaliengruppe entstand durch die Aufteilung des alten Museumsarchivs zwischen Stadt und Land Salzburg (1996). Der Bestand ist äußerst heterogen zusammengesetzt und umfasst 730 Nummern (Archivalieneinheiten). Die Sammlung ist über das Archivinformationssystem (AIS) im Benutzersaal des Landesarchivs abfragbar.
Findbuch 21-16