Salzburg im Klimawandel

Wir befinden uns in einem weltweiten Klimawandel, der maßgeblich durch menschliche Treibhausgasemissionen verursacht wird. Seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte dieser Klimawandel schon innerhalb sehr kurzer Zeit zu einer deutlich höheren globalen Durchschnittstemperatur um derzeit knapp plus 1 Grad Celsius. Im Alpenraum fiel diese Erwärmung mit plus 2 Grad Celsius im Jahresmittel seit 1880 sogar noch deutlich höher aus, wie das etwa auch die Daten der Messstation am Sonnblick zeigen.

Temperaturentwicklung

Klimawandelfolgen

Die Folgen des Klimawandels sind vor allem an dem weiteren Anstieg des Temperaturmittels, an dem Trend zu länger anhaltenden Wetterlagen und einer Intensivierung der extremen Wetterphänomene (Starkregen, Unwetter, Hitze, Trockenheit) sowie dem Anstieg der Schneefallgrenze zu erkennen. Daraus folgen unter anderem trockenere und heißere Sommer, die Zunahme von Hoch- und Niederwässern sowie von Muren, das Verschwinden der Alpengletscher, das Auftreten neuer Arten und Krankheiten etc.


Klimarückblick Salzburg 2022

Das Jahr 2022 war außerordentlich warm, überdurchschnittlich sonnig und etwas zu trocken. Die wichtigsten Eckdaten zum Salzburger Klimajahr 2022 sind:

  • 2022 war im Mittel über Salzburg hinter 2018 das zweitwärmste, in hohen Lagen teilweise sogar das wärmste Jahr seit Messbeginn.
  • Extrem warm verliefen auch einzelne Monate: Der Oktober bilanzierte als wärmster Monat, Mai und Juni bilanzierten als drittwärmste Monate der jeweiligen Vergleichsreihen.
  • Der März zeichnete sich als trockenster und zugleich sonnenscheinreichster Märzmonat seit zumindest 1961 aus.
  • Auf dem Sonnblick (3109 m) in den Hohen Tauern wurde der niedrigste Neuschneezuwachs im März und am 6. Juli der früheste Termin der Ausaperung seit Beginn der Schneehöhenmessungen 1938 registriert.
  • Zum ersten Mal in der Geschichte der Klimabeobachtung in Österreich wurde eine Tropennacht im Oktober aufgezeichnet, nämlich in der Nacht auf den 30. auf dem Kolomansberg nahe Thalgau. Dabei fallen die Temperaturen auch nachts nicht unter 20°C.
  • Die Alpengletscher verloren im Jahr 2022 doppelt so viel Masse wie im Schnitt der letzten 30 Jahre.

Details dazu siehe:
Klimastatusbericht für Österreich

Klimaszenarien
Mit Hilfe von modernsten Klimamodellen und auf Basis neuster Erkenntnisse aus der Klimaforschung wurden Klimaszenarien für Österreich erstellt und ausgewertet. Die zukünftige Entwicklung von Niederschlag, Temperatur und weiteren Klimaindizes wurde bis zum Ende des 21. Jahrhunderts unter einem Klimaschutz-Szenario und einem business-as-usual Szenario simuliert und im Kontext der Vergangenen Entwicklung ausgewertet. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass in beiden Szenarien zu einer weiter fortschreitenden Temperaturzunahme kommen wird, die jedoch im business-as-usual-Szenario bis zum Ende des Jahrhunderts mit ca. +4°C im Vergleich zu heute doppelt so hoch ausfällt wie im Klimaschutz-Szenario.


Details dazu siehe:
Klimawandelindikatoren
Im Projekt CLIMAMAP wurden die ÖKS15-Daten weiter verfeinert (1x1 km Auflösung) und unter Betrachtung unterschiedlicher Zeithorizonte und Klimaszenarien auf zahlreiche Klimawandelfolgen und -Auswirkungen angewandt. Die Daten für ganz Österreich sind online als Karten, GIS-Daten und als Onlineapplikation öffentlich abrufbar.

Für das Bundesland Salzburg stehen ausgewählte Klimawandelindikatoren auf Basis von CLIMAMAP als Karten sowie als Onlineapplikation in SAGIS-online (unter Umwelt/Klima) samt punktgenauer Abfrageinformation für das aktuelle Klima und jenes zur Mitte des Jahrhunderts der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Beispiel einer Klimawandelkarte für Salzburg
* Für das Bundesland Salzburg liegen ab dem Jahr 1961 flächendeckende Daten zu einzelnen Klimaindikatoren vor, weshalb dieses Jahr als "Beginn der Messungen" herangezogen wird. Punktuell wird im Bundesland Salzburg bereits deutlich länger gemessen (z.B. am Hohen Sonnblick seit 1887).