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Salzburg im Klimawandel

Die derzeitige Klimaveränderung wird durch menschliche Aktivitäten verursacht. Neben dem Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre sind die weltweit zunehmende Versiegelung und Rodung von Waldflächen wesentliche Einflussfaktoren. 

Die Wissenschaft ist sich einig: Die gegenwärtige globale Erwärmung kann nur durch menschliche Aktivitäten, die das Klimasystem beeinflussen erklärt werden. Dazu gehören vor allem der Ausstoß von Treibhausgasemissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die (industrielle) Tierhaltung oder (industrielle) Landwirtschaft. Zudem wird die Speicherfunktion von natürlichen Senken durch Landnutzungsänderungen wie die Abholzung von Wäldern oder die Trockenlegung von Mooren sowie Versiegelung verringert.

Die globale Durchschnittstemperatur ist seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert innerhalb sehr kurzer Zeit gestiegen, was weitreichende Auswirkungen auf uns und unsere Umwelt hat. Laut dem Weltklimarat (IPCC) hat sich die globale Durchschnittstemperatur seit der vorindustriellen Zeit (1850–1900) bereits um rund 1,1°C erhöht und im Februar 2024 wurde erstmals 12 Monate am Stück eine durchschnittliche weltweite Erderwärmung von +1,5°C gemessen.

Die weltweiten Entwicklungen spiegeln sich auch in Österreich wider. Laut dem 2. österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2) ist die Temperatur in Österreich seit 1900 um rund +3,1°C gestiegen – mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Das hat weitreichende Folgen: Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Muren nehmen zu – mit erheblichen Auswirkungen für Gesundheit, Infrastruktur, Landwirtschaft und Tourismus.

Weitere Informationen

Der Klimastatusbericht ist ein Kooperationsprojekt aller 9 Bundesländer und dem Bund und wird jährlich durch das CCCA in Zusammenarbeit mit Geosphere Austria erstellt. Ziel ist die verständliche Aufbereitung des bereits erlebbaren Klimawandels im Kontext zukünftiger Entwicklungen und das Aufzeigen möglicher Handlungsstrategien.

Das Jahr 2024 war sowohl in Österreich als auch im Bundesland Salzburg das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. 

  • Die Mitteltemperaturen der Monate Februar, März und August waren im Bundesland Salzburg jeweils die wärmsten der Messgeschichte des Bundeslandes. Insgesamt erreichten 7 Monate Top 10 Platzierungen.
  • In den Monaten Juni, Juli und August führten im Bundesland Salzburg die durch die Sommerhitze entstandenen Gewitter zu zahlreichen Unwetterschäden.
  • Die von Jänner bis August aufsummierten Tagesniederschlagsmengen im Bundesland Salzburg entsprachen weitgehend denen eines durchschnittlichen Jahresverlaufes.
  • Ein Mittelmeertief brachte Mitte September enorme Niederschlagsmengen, die teilweise für starke Überschwemmungen und (für September) extreme Neuschneesummen oberhalb von 1500 m Seehöhe sorgten.

Weiterführende Informationen:

Mit Hilfe von modernsten Klimamodellen und auf Basis neuester Erkenntnisse aus der Klimaforschung wurden im Jahr 2015 Klimaszenarien für Österreich erstellt und ausgewertet (ÖKS15). Die zukünftige Entwicklung von Niederschlag, Temperatur und weiteren Klimaindizes wurde bis zum Ende des 21. Jahrhunderts unter einem Klimaschutz-Szenario und einem business-as-usual Szenario simuliert und im Kontext der vergangenen Entwicklung ausgewertet. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass es in beiden Szenarien zu einer weiter fortschreitenden Temperaturzunahme kommen wird, die jedoch im business-as-usual-Szenario bis zum Ende des Jahrhunderts mit ca. +4°C im Vergleich zu heute doppelt so hoch ausfällt wie im Klimaschutz-Szenario. Derzeit sind neue Szenarien  in Entwicklung und sollen 2026 veröffentlicht werden (ÖKS26).

Weitere Informationen:

Im Projekt CLIMA-MAP wurden auf Basis der Österreichischen Klimaszenarien (ÖKS15) Klimafolgen Karten für Salzburg und andere österreichische Regionen erstellt. Die Karten stellen unterschiedliche, bereits beobachtete und zukünftige Folgen des Klimawandels in übersichtlicher Weise dar. Konkret visualisieren die Karten elf ausgewählte Klimafolgen-Indikatoren.

Die Daten für ganz Österreich sind online als Karten, GIS-Daten und als Onlineapplikation öffentlich abrufbar. Für das Bundesland Salzburg stehen ausgewählte Klimawandelindikatoren als Karten sowie als Onlineapplikation in SAGIS-online (unter Umwelt/Klima) der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Weiterführende Informationen:

Der zweite österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2) liefert auf rund 800 Seiten eine umfassende wissenschaftliche Analyse zum Klimawandel. Die Ergebnisse des zweiten Sachstandsberichts zum Klimawandel sind deutlich:

  • Die Temperatur in Österreich ist seit 1900 um rund +3,1 °C gestiegen – mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.
  • Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Muren nehmen zu – mit erheblichen Folgen für Gesundheit, Infrastruktur, Landwirtschaft und Tourismus.
  • Vorsorgender Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen sind dabei auf lange Sicht deutlich kostengünstiger als die Bewältigung der Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden.

Weiterführende Informationen:

Der 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) fasst den aktuellen Wissensstand zum Klimawandel weltweit zusammen.

Der Sonderbericht des Weltklimarats über +1,5 °C globale Erwärmung zeigt auf, welche Unterschiede zwischen + 1,5 °C und + 2 °C Erderwärmung bestehen und macht deutlich: Jede vermiedene Zehntelgrad-Erwärmung zählt.

Weiterführende Informationen:

Der Faktencheck Klimawandel des Klima- und Energiefonds fasst das Grundlagenwissen zum Klimawandel und die Auswirkungen in Österreich anschaulich zusammen:

Der Klimawandel bringt in Salzburg, wie auch in Österreich und weltweit, erhebliche Herausforderungen mit sich. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels zu ergreifen. Auf den Seiten Klimaschutz und Klima Wandel Anpassung finden Sie Informationen dazu, wie das Land Salzburg dem Klimawandel begegnet.