Notwendigkeit zur Anpassung
2018 war in Österreich das wärmste Jahr seit Beginn der Messaufzeichnungen vor fast 250 Jahren. Es lag um ca. 2,6°C über dem Mittel des letzten Jahrhunderts (1901-2000), gefolgt von den Jahren 2014 mit +2,5°C und 2019 und 2022 mit je +2,4°C. Von den 15 wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen in Österreich im Jahre 1768 fallen 14 in die Zeit nach der Jahrtausendwende (vgl. Abb.1).
-Anomalien der Temperatur zum Mittel 1961-1990 in Österreich. Quelle: ZAMG 2022Dies zeigt eindrucksvoll, dass der Klimawandel mitsamt seinen Folgen und Auswirkungen nicht etwas ist, das auf uns zukommen wird, sondern dass er bereits längst stattfindet. Um dem zu begegnen, hält der Weltklimarat (IPCC) in seinem
aktuellen Sachstandsbericht aus 2021 fest, dass Anpassungsmaßnahmen neben Klimaschutzmaßnahmen zunehmend in Politikprozesse integriert werden sollen. Auch die
Pariser Klimaschutzvereinbarung vom Dezember 2015 sieht neben dem Klimaschutz dier Erarbeitung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vor.
Die Klimawandelanpassung stellt damit neben dem Klimaschutz die zweite Säule der Klimapolitik dar.
Klimawandelanpassungsstrategie in Österreich und Salzburg
Die Klimawandelanpassungsstrategie Österreich fasst den Wissensstand über den Klimawandel in Österreich zusammen und beschreibt ein Handlungsprogramm, das mögliche Maßnahmen in 14 verschiedenen Handlungsfeldern, wie etwa Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit, Energieversorgung oder Schutz von Infrastruktur, vorschlägt.
Mit der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Salzburg stellt sich seit dem Jahr 2017 auch das Land Salzburg der Herausforderung des Klimawandels und seinen regionalen Folgen und bereitet sich auf die bereits eingetretenen und die zu erwartenden klimatischen Veränderungen mit all ihren Facetten und Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche vor. Die Strategie ermöglicht ein überlegtes und vorausschauendes Vorgehen zum Schutz vor negativen Auswirkungen des Klimawandels, zeigt aber auch Chancen des Klimawandels auf, die es frühzeitig zu nutzen gilt.
Im ersten Fortschrittsbericht zur Anpassung an den Klimawandel in Salzburg sind zum einen Maßnahmen, welche zur Erhöhung des Widerstandes gegenüber negativer Auswirkungen von Klimawandelfolgen im Bundesland entwickelt wurden, dokumentiert. Zum anderen wurden darin auf FachexpertInnenebene eine Neubewertung der Auswirkungen des Klimawandels für Salzburg vorgenommen sowie weitere, zunehmend wichtige Arbeitsfelder im Rahmen der Klimawandelanpassung identifiziert.
Im Zuzsammenhang mit der Klimawandelanpassung sind weitere, vom Land Salzburg beauftragte Studien veröffentlicht:
Klimawandelanpassung in den Gemeinden
In Sachen Klimawandelanpassung sind oftmals die Gemeinden selbst für viele Bereiche zuständig, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Dazu gehören zum Beispiel das Bauwesen, die Raumplanung, die Wasserver- und -entsorgung, der Katastrophenschutz oder die Errichtung und Erhaltung der Gemeindestraßen. Aufgrund dieser umfangreichen Kompetenzen und nicht zuletzt aufgrund ihrer Bürgerinnen- und Bürgernähe nehmen Gemeinden eine wesentliche Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel ein. In einer Good Practice Broschüre werden erfolgreich umgesetzte Praxisbeispiele aus ganz Österreich vorgestellt. Diese betreffen verschiedenste Aufgabenbereiche von Gemeinden und zeigen unterschiedliche Wege, wie auf den Klimawandel reagiert werden kann.