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Die Muschel stammt ursprünglich aus Gewässern im Schwarzmeergebiet. Eingeschleppt wurde sie vermutlich unbemerkt über Schiffe und Boote, Wassersportausrüstung und die Fischerei. Zu den 88 invasiven Arten der EU wird sie nicht gezählt, wird aber in der EU-Liste erwähnt. In österreichischen Seen ist die Quaggamuschel aufgrund ihrer sehr schnellen massenhaften Verbreitung derzeit einer der bekanntesten Vertreter invasiver gebietsfremder Arten. Leicht zu verwechseln ist sie dabei mit der Wander- oder Zebramuschel (Dreissena polymorpha). Diese stammt ebenfalls aus dem Schwarzmeerraum und hat bereits vor vielen Jahrzehnten die meisten unsere heimischen Seen besiedelt. Im Unterschied zur Zebramuschel ist die neu angekommene Quaggamuschel im Querschnitt runder und besiedelt nicht nur harten Untergrund, sondern auch den weichen Seeboden bis in große Tiefen.
Problematik
Die Quaggamuschel verdrängt einheimische Muscheln und kann den Seegrund dominieren. Sie ist sehr konkurrenzstark und pflanzt sich nahezu ganzjährig über frei im Wasser schwimmende Larven fort. Die Auswirkungen auf die Artengemeinschaft im See sind noch nicht absehbar. Ein markanter Einfluss auf den Nährstoffkreislauf in den Seen ist wahrscheinlich.
Vorkommen in Salzburg
Im Jahr 2023 wurde die Quaggamuschel im Wolfgangsee und Obertrumer See in Wasserproben genetisch (schwach) nachgewiesen. Im Frühjahr 2024 gelang bei der Wiederholung der Untersuchung hingegen kein Nachweis. Eine offizielle Sichtung der Quaggmuschel gibt es in den Salzburger Seen bislang noch nicht. In Österreich wurde sie erstmalig im Jahr 2009 in der Donau gefunden. Bekannter wurde der Neuankömmling 2016 durch den Nachweis im Bodensee. In den oberösterreichischen Seen des Salzkammergutes kommt die Quaggmuschel mittlerweile massenhaft vor (zB Mondsee, Attersee und Traunsee).
Die zweite Dreikantmuschelart – die Zebramuschel (Dreissena polymorpha) – wurde bereits im Jahr 1835 in Österreich nachgewiesen und hat sich seither in vielen Seen ausgebreitet. In den Salzburger Seen wurde sie in den späten 1970er Jahren entdeckt.