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Bei der Krebspest handelt es sich um eine Krankheit, welche durch einen eingeschleppten Pilz verursacht wird. Der Pilz –Aphanomyces astaci– stammt aus Amerika und wurde Ende des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich mit nordamerikanischen Krebsarten nach Europa gebracht.
Problematik
Die Pilzerkrankung verläuft in der Regel tödlich für heimische Krebsarten, wie zB Edelkrebs (Astacus astacus) und Steinkrebs (Austropotamobius torrentium). Amerikanische Krebse sind hingegen immun. Es ist anzunehmen, dass die Krebspest alle Gewässer betrifft, in welchen amerikanische Krebsarten zu finden sind.
Besonders häufig in unseren Flüssen und Seen ist mittlerweile der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) anzutreffen. Diese Krebsart ist in der EU-Liste für invasive gebietsfremde Arten eigens aufgelistet, da er neben der Krebspest auch als Fressfeind die heimischen Pflanzen- und Tierartengemeinschaften in Gewässern beeinflussen kann. In Salzburg gibt es mit dem Kamberkrebs (Oronectes limosus) und dem Marmorkebs (Procambarus fallax f. virginalis) noch zwei weitere amerikanische Krebsarten, welche die Krebspest übertragen.
Vorkommen in Salzburg
Vermutlich in allen Gewässern mit amerikanischen Krebsarten. Es können auch der Ablauf von Seen und der Unterlauf von Bächen und Flüssen betroffen sein, wenn im Gewässer oberhalb amerikanische Krebs vorkommen. Die meisten Krebse können auch über kürzere Strecken an Land wandern. Signalkrebse sind fast im gesamten Bundesland in Gewässern bis in subalpine Höhenlagen anzutreffen. Im Jahr 1969 wurden tausende Kamberkrebse im Zeller See und Fuschlsee sowie in einigen kleineren Gewässern ausgesetzt. In den beiden großen Seen haben sich die Bestände bis heute gehalten. Der Marmorkrebs wurde bisher nur im Karslbader Weiher im Stadtteil Lieferung der Landeshauptstadt nachgewiesen. In den umliegenden Gewässern kommt er vermutliche ebenfalls vor.