Tradition-Vielfalt-Wandel


Tradition-Vielfalt-Wandel Migration
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Vielfalt und die Integrationsfähigkeit von Alpenregionen
Einwanderung als integraler Bestandteil der kulturellen Identität im Spannungsfeld von Tradition und Offenheit

Historie zur Themenfindung
Bereits im Jahr 2010 gab es Seitens Salzburg Uberlegungen, ein ARGE ALP-Treffen unter dem Titel "Wanderungsbewegungen im Alpenraum" zu organisieren. Im Jahr 2015 (November) beschaftigte sich eine Gruppe von VertreterInnen der ARGE ALP in Salzburg mit dem Thema “Zuzug - Wie konnen wesentliche Informationen zum Leben in unserer Gesellschaft vermittelt werden? Welche Inhalte sind bedeutend? Welche Methoden der Vermittlung sind zielführend?“. Im Jahr 2017 lud Bayern als vorsitzführendes Land am 12. Janner zu einem ARGE ALP-Workshop
zu strategischer Ausrichtung Integration ein bei dem die anwesenden VertreterInnen 7 Schwerpunkte im Integrationsbereich definierten. Darunter
  • Stärkung der Attraktivität des ländlichen Raums
  • Verbindung von Tradition und Neuem als gemeinsame Weiterentwicklung
All diese Diskussionen und Vorgaben haben nun die ProjektpartnerInnen dazu motiviert, ein Projekt zu entwickeln, das die vorausergangenen Diskussionen miteinbezieht.

Projektbeschreibung

Traditionen spielen in den Alpenraumregionen eine große Rolle. Gemeinsam haben diese Regionen, dass Traditionen Sicherheit geben, zu einem Verständnis der Lebenswelten der jeweiligen Region beitragen und ein Miteinander der Menschen in der jeweiligen Region fördert. Traditionen beinhalten daher sowohl individuelle wie auch gemeinschaftliche Wertesysteme der Menschen in den Alpenregionen und stellen somit eine Basis für das Alltagsleben, aber auch für wirtschaftliches und ökologisches Handeln dar.
Sehr oft werden Traditionen als etwas Ausschließliches interpretiert, das nur „uns" eigen ist und zu „uns" gehört. Damit haben sie das Potenzial des Trennenden, das exklusiv nur den schon lange bei uns ansässigen „gehört". Traditionen unterliegen aber – ebenso wie die Kultur einer Gesellschaft als Ganzes – einer laufenden Änderung und Anpassung an die aktuelle Situation. Traditionen sind seit jeher auch beeinflusst von Wirkungen, die von „außen" kommen – kulturelle Einflüsse, wirtschaftliche Notwendigkeiten,… In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass selbstverständlich auch die Zuwanderung von Menschen Traditionen beeinflusst.

Traditionen zu pflegen und für Zugewanderte zu öffnen, ist genauso Element der Integration wie die Offenheit der Mehrheitsgesellschaft gegenüber der Kultur der neu Zugewanderten. Diese Offenheit bedeutet für die Zugewanderten, dass sie unter Bewahrung ihrer Traditionen sich auf die Gepflogenheiten und Lebensrealitäten des Landes einlassen und sich damit produktiv auseinandersetzen. In der Verbindung von bewährter und neu ins Land gebrachter Vielfalt bieten die Alpenraumregionen allen hier lebenden Menschen Heimat fur ein eigenverantwortliches Leben. Dadurch ermöglichen die Alpenländer, soziale und kulturelle Vielfalt in Freiheit und Respekt voreinander und gegenseitiger Wertschätzung zu leben.

Was hat sich über die Jahre und Jahrzehnte bewährt? Was gibt den Menschen Beständigkeit? Welche Bedeutung haben Traditionen in einer Zeit intensiver gesellschaftlicher Entwicklungen und internationaler Wanderungsbewegungen? Wie verändern sich Traditionen? Können „eingewanderte" Traditionen und Kulturen in „unsere" Traditionen Eingang finden und Teil einer neuen – gemeinsamen - Identität werden? Oder sind Traditionen zwangsläufig ein Hindernis für Offenheit gegenüber Neuem? Welche Aufgabe haben Traditionen als Instrument für gelungene Integration? Und welche Funktion haben sie für eine gemeinsame Identität bzw. für die Identifikation mit der Gesellschaft in der man lebt.

Um ein gegenseitiges Verständnis zu erzielen, erscheint es essenziell, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen und mögliche Antworten zu finden.

Abschlussbericht - erschienen als JBZ Arbeitspapier 55

Abschlussbericht deutsch (ISBN 978-3-902876-49-2)
Abschlussbericht italienisch (ISBN 978-3-902876-49-2)

Eckdaten

Projektlaufzeit: Dezember 2019 - Dezember 2020
Budget: € 70.000,-
Finanziert durch: ARGE ALP - Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer
Projektleitung:
Land Salzburg, Abteilung 2 – Kultur, Bildung und Gesellschaft
Referat 2/06 – Jugend, Generationen, Integration
Mag.a (FH) Yvonne Kirchmauer MA