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600.000 Schätze im Festspielarchiv

Das Jedermann-Kostüm von Attila Hörbiger aus 1947, das legendäre rote Kleid von Anna Netrebko aus La Traviata von 2005 oder das originale Regiebuch von Max Reinhardt - rund 600.000 große und kleine Schätze der Salzburger Festspiele lagern auf rund 280 Quadratmetern im Archiv im Stadtteil Riedenburg. Interessierte können die Raritäten bei kostenlosem Eintritt begutachten - und das ist neu, seit das Archiv im neuen Gebäude in der Villa Riedenburg untergebracht ist.

Auf den ersten Blick wirkt das wohl wertvollste Exponat im Archiv der Salzburger Festspiele etwas unscheinbar. Erst bei näherer Betrachtung erkennt man den unschätzbaren Wert des rot-braunen Buches. Fein säuberlich per Handschrift hat Max Reinhardt, der Gründer des Kulturfestivals, seine Notizen zur Jedermann Uraufführung 1911 in Berlin oder zur Salzburg Premiere 1920 notiert. Neben dem Regiebuch des Regisseurs bietet das Haus einzigartige Einblicke in Bühnenbild, Kostüme, Plakate oder auch Baupläne. Rund 1.000 Regalmeter zählen die Dokumente und Objekte im Archiv.

Haslauer: „Haus für Kulturgeschichte.“

Als ehemaliger Vorsitzender des Festspiel-Kuratoriums hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer die Übersiedelung und Neupositionierung des Archivs 2023 in die ehemalige Kommandantenvilla in Salzburg-Riedenburg maßgeblich unterstützt. „In diesem Haus kann man die Welt des bedeutenden Kulturfestivals im wahrsten Sinne des Wortes eintauchen. Es ist ein Ort der Erinnerung für die heimische und europäische Kunst- und Kulturgeschichte“, so Haslauer.

Das Festspielarchiv ist ein Ort der Erinnerung für die heimische und die europäische Kunst- und Kulturgeschichte.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer

Landesausstellung „lebt“ weiter

Im Ausstellungsraum des Festspielarchivs wird anhand ausgewählter Objekte die Geschichte des Kulturfestivals erzählt. „Die Installation vor Ort ist quasi eine Replik der Landesausstellung zu 100 Jahre Festspiele. Es ist schön zu sehen, dass diese einzigartige Schau hier im Kleinen weiterlebt“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer beim Besuch im Archiv.

Lasinger: „Praxisnahe Archivarbeit.“

Wie lebendig Archivarbeit sein kann, zeigt das Team rund deren Leiterin Margarethe Lasinger mit innovativen Forschungsprojekten. „Zurzeit wird ein Seminar mit Studierenden im Fachbereich Geschichte bei uns abgehalten. Anhand des Nachlasses von Gusti Adler, der ehemaligen Privatsekretärin von Max Reinhardt, erhalten die jungen Nachwuchsforschenden praktischen Einblick in die Archivarbeit. Für die Zukunft planen wir ein Forschungsprojekt zum Thema Frauen bei den Festspielen. Ziel ist es, ihren Beitrag für das Festival sichtbarer zu machen“, informiert Lasinger. REP_250605_90 (msc/mel)