Maßnahmen gegen die Verbreitung von Maul- und Klauenseuche

Aktuell gibt es einen MKS-Ausbruch an der Ostgrenze Österreichs in Ungarn und der Slowakei. Die Bundesregierung setzt gemeinsam mit den Bundesländern alle Maßnahmen, um eine Ausbreitung nach Österreich zu verhindern. Die MKS ist eine sehr leicht übertragbare Infektionskrankheit. Erkranken können Paarhufer (Rind, Schwein, Schaf, Ziege usw.), für den Menschen ist sie ungefährlich.

Traktor auf MKS-Seuchenteppich

​Betroffene Tiere

Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas, Rot-, Reh- und Damwild.

​Das Virus

Es ist sehr wiederstandfähig und wird von erkrankten Tieren mit Speichel, Milch und Blasenmaterial ausgeschieden. Virus überlebt bis zu 15 Wochen in Futter und Abwasser und sogar mehrere Jahre im Tiefkühlfleisch. 

​Übertragung

Direkte (von Tier zu Tier) und indirekte Übertragung (über Fleisch, Milchprodukte, Schlachtabfälle, Küchenabfälle, Dung, Gülle, Abwasser, Staub, Schmutz, Schuhwerk, Kleidung, Nagetiere usw.). Das Virus kann auch über Luft über bis zu 60 Kilometer übertragen werden sowie vom Menschen auf das Tier. 

Verlauf

​Meist erkrankt ein Großteil des empfänglichen Tierbestandes (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen). Die Seuche verbreitet sich sehr schnell. An MKS erkrankte Tiere leiden in der Regel unter erheblichen Schmerzen. Nicht nur das Aufstehen und Laufen kann zur Qual werden, sondern die Tiere vermeiden wegen Schmerzen im Maulbereich auch das Fressen. Die geringe bzw. fehlende Futteraufnahme schwächt die Tiere zunehmend. So geht bei Milchkühen beispielsweise die Milch drastisch zurück. Zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung kommt es zu Krankheitserscheinungen. Kennzeichen sind ein bis zwei Tage Fieber, Blasenbildung (Maulschleimhaut, Zunge, Zitzen und im Klauenbereich), Hin- und Hertreten, Lahmheiten, häufiges Liegen, Schmatzen und Speicheln. Schweine und Schafe erkranken überwiegend an den Klauen, MKS bei Ziegen unscheinbar. Todesfälle sind bei Jungtieren häufiger.
Titelbild Folder MKS-Seuchenteppich

Einschleppung

​Gefahr der Einschleppung bei Tier- und Fleischimporten sowie durch verschmutze Kleidung des Menschen. Es kann sogar ein mit Viruspartikeln verschmutzer Autoreifen genügen. 

Behandlung

​Bei Verdacht auf MKS unbedingt einen Tierarzt beiziehen. Verendete Tiere mit verdächtigen Symptomen müssen abgeklärt werden. Kein Transport zur Tierkörperverwertung ohne vorhergehende Analyse. 

​Reisen in Seuchengebiete

Bei Reisen in Seuchengebiete, derzeit Ungarn und Slowakei, sollen unbedingt folgende Regeln beachtet werden:

  • Keine tierischen Erzeugnisse von der Reise mitbringen, auch wenn sie nur für den eigenen Verzehr – z.B. als Reiseproviant - oder für den eigenen Gebrauch oder als Geschenk vorgesehen sind.
  • Beschränkungen des Personenverkehrs beachten, die von den Behörden vor Ort als vorbeugende Maßnahme angeordnet wurden.
  • In betroffenen Gegenden jedenfalls von einem Besuch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen Abstand nehmen.
  • Wurde dennoch ein solcher Betrieb besucht, sind danach Schuhe und Kleidung gründlichst zu reinigen und zu desinfizieren.
  • Nach der Rückkehr für mindestens eine Woche jeden Kontakt mit Tieren der empfänglichen Arten meiden.
  • Niemals Tiere, auch keine Schweine, mit Speiseresten füttern.