Autor:
Martin Wautischer,
Fotos:
Neumayr/Hofer
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Agrar/Wald

Hälfte des Waldes ist Schutzwald

Das Bundesland Salzburg ist zur Hälfte mit Wald bedeckt. 55 Prozent davon ist wertvoller Schutzwald. Von 2013 bis 2022 investierten Bund, Land und Interessenten rund 9,2 Millionen Euro in Erhaltung und Verjüngung der entsprechenden Baumbestände. Die Schutzwirkung ist ein Vielfaches davon wert.
 

Der Wald als Bollwerk gegen Lawinen und Muren, die vor allem in den Gebirgsgauen Siedlungsräume bedrohen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das Land Salzburg setzt seit langem mit Schutzwaldsanierungsprojekten sowie Verjüngung mit standortangepassten und klimafitten Jungpflanzen auf diese natürliche Barriere.

Schwaiger: „Setzen seit Jahren auf Mischwald.“

Die Auswirkungen des Klimawandels setzen den Wäldern zu. „Wir setzen daher seit Jahren auf Mischwald und heimische Baumarten, denn diese passen sich je nach Region besonders gut an. Schädlinge, Schneedruck, Wind und auch die Hitze sind es, denen der Schutzwald standhalten muss, erklärt Landesrat Josef Schwaiger und ergänzt: „Ein intakter Schutzwald ist darüber hinaus deutlich kostengünstiger als Verbauungen oder Wildbachsperren.

Der ideale Schutzwald

Mehr als die Hälfte des Salzburger Waldes dient als natürliches Schutzschild gegen Lawinen und Muren. „Diesen gilt es zu erhalten und zu pflegen, unterstreicht Landesforstdirektor Michael Mitter. „Ideal ist ein mehrschichtiger Dauerwald, in dem alle Entwicklungsstufen der Bäume auf kleiner Fläche verteilt sind. Entscheidend ist, dass sich der Wald ungestört selber verjüngen kann und das geht nur mit einem ausgeglichenen Verhältnis von Wald und Wild, so Mitter. 

Ein intakter Schutzwald ist deutlich kostengünstiger als Verbauungen oder Wildbachsperren.
Landesrat Josef Schwaiger

Innovatives Pilotprojekt in Fusch

Am Linzer-Wagauberg in Fusch wurde der dort vorhandene Schutzwald durch Windwurf, Starkniederschläge und Wildverbiss stark in Mitleidenschaft gezogen. Daher wurde bereits im Jahr 2015 von der Landesforstdirektion Salzburg das Schutzwaldprojekt „Fusch – Ost initiiert. Mit einer Investition von 1,5 Millionen Euro soll der Wald seiner Schutzfunktion auf einer Fläche von 800 Hektar so rasch als möglich wieder seine Funktion erlangen.

Wildbachverbauung unterstützt

Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat zusätzlich zum Projekt der Landesforstdirektion in Fusch technische Verbauungen und biologische Maßnahmen im Ausmaß von drei Millionen Euro seit 2020 in Angriff genommen. Mit der Aufforstung von Kahlflächen, der Verjüngung des Bestandes, den Schutz gegen Wild und Weidevieh, Dickungspflege, der Förderung von Mischwald und mit Hilfe der Jägerschaft soll es gelingen den Wald wieder zur natürlichen Barriere zu machen, die 113 Gebäude und die Gemeindestraße vor Muren und Steinschlag schützt. REP_230607_30 (mw/mel)

Agrar/Wald; Pinzgau; Schwaiger
Info

Schutzwaldanteil in den Bezirken

Die Hälfte des Bundeslandes ist von Wald bedeckt, in Summe sind 55 Prozent davon Schutzwald. Am meisten davon gibt es im Pinzgau. Hier die Übersicht:

  • Pinzgau: 64 Prozent
  • Pongau: 59 Prozent
  • Lungau 56 Prozent
  • Tennengau: 50 Prozent
  • Flachgau: 25 Prozent