Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Melanie Hutter
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Verkehr

High-Tech für Schmittentunnel

Fünf Kilometer lang. Verkehrsader. 5,8 Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Fast 30 Jahre alt. Das alles ist der Schmittentunnel. In Zell am See wird seit 2018 in Etappen daran gearbeitet, den Tunnel noch sicherer zu machen. Die wichtigsten Maßnahmen: Eine bessere Belüftung. Falls es zu einem Brand kommt, rettet das Leben. Und eine bessere Beleuchtung mit LED-Lampen, sie wird derzeit montiert. Parallel dazu läuft die Generalsanierung, doch das war noch nicht alles.
 

​Die aktuellen Arbeiten im Tunnel gehen über die Sanierung hinaus. Gleichzeitig wird die „Röhre“ auf den Bau der Flucht- und Rettungsstollen ab 2024 vorbereitet. In drei Abschnitten werden 3,6 Kilometer an Stollen parallel zum bestehenden Straßentunnel errichtet. Bei Unfällen im Tunnel können so Personen rascher in Sicherheit gebracht werden und umgekehrt die Einsatzkräfte schneller in den Tunnel gelangen. „Die Arbeiten an diesen Stollen werden aus derzeitiger Sicht bis 2030 dauern. Das bedeutet aber nicht, dass der Schmittentunnel für diese ganze Periode gesperrt wird. Das wird nur von Zeit zu Zeit nötig sein – für die üblichen Routinearbeiten wie die Tunnelwäsche im Frühling oder zum Beispiel bei Durchbrüchen zum bestehenden Straßentunnel“, erklärt Jakob Hasenauer von der Landesstraßenverwaltung.

Licht nicht nur am Ende des Tunnels

Der Austausch der Beleuchtung läuft, LED wird installiert. Das weiße Licht erhöht die Sicherheit enorm und energieeffizienter. Die Lüftung war schon dran, sie hat nun mehr Leistung. Bei einem Brand kann das Leben retten, weil die Sicht und die Luft besser ist. „In Kombination mit den neuen Flucht- und Rettungsstollen ein enormer Sicherheitsvorteil“, so Hasenauer. 

Neueste Techniken im Einsatz

Nicht nur bei den Sicherheitseinrichtungen wird auf Neuheiten gesetzt, auch bei den baulichen Sanierungsmaßnahmen. Die Spezialisten des Brückenbaus beim Land Salzburg kümmern sich derzeit um die beschädigte Tunneldecke. „Die muss Zentimeter für Zentimeter abgetragen werden, in der Zwischenzeit trägt ein großes Gerüst den Tunnel auf einem kurzen Abschnitt beim Südportal. Bei den acht Tragsäulen in diesem Bereich, die ebenfalls saniert werden müssen, setzen wir auf eine neue Methode. Sie kommt zum ersten Mal zum Einsatz und soll länger keine Sanierung der Säulen mehr nötig machen“, so Werner David, Referatsleiter Brückenbau des Landes Salzburg.

Tunnelwäsche in einem Aufwasch

Ist ein Abschnitt der Sanierungsarbeiten fertig, kommt die Straßenmeisterei ins Spiel und wäscht den Tunnel. „Das machen wir deshalb abschnittsweise und gleich, wenn es möglich ist, damit die Zeit der Sperre optimal für die wichtigen Arbeiten genutzt wird – sozusagen Tunnelwäsche in einem Aufwasch mit der Sanierung“, sagt Stefan Oberaigner, Leiter der Straßenmeisterei Pinzgau. REP_231117_70 (mel)

Verkehr; Pinzgau; Sicherheit
Info

​Hier die Eckpunkte, wie der Schmittentunnel sicherer gemacht wurde und noch wird:

  • In mehreren Schritten werden seit 2018 die Systeme wie Tunnelsteuerung, Notruf, Videoüberwachung, Entlüftung und so weiter auf den modernsten Stand gebracht.
  • Neue, digitale Anzeigetafeln und Überkopfhinweisschilder wurden montiert und die Löscheinrichtungen in den Pannenbuchten nachgerüstet.
  • Beim Portal auf der Schüttdorfer Seite muss eine Hohlstelle im Beton an der Tunneldecke mit zirka 22 Meter Länge und zwei Meter Breite saniert werden.
  • Investiert werden in die Sicherheit rund 90 Millionen Euro, davon ein überwiegender Teil in die neuen Flucht- und Rettungsstollen
  • Diese werden ab nächstes Jahr errichtet, fertig sollen sie voraussichtlich 2030 sein, es ist ein Großprojekt. Voraussichtlich sind keine außergewöhnlich langen Sperren des Tunnels nötig, da die Hauptarbeiten parallel zum Straßentunnel laufen.
  • 2031 sollen dann auch die Fahrbahn und die Tunnelwandbeschichtung erneuert sein.
  • Zusätzlich wird der Tunnel laufend gereinigt und gewartet, was für die Erhaltung und die Sicherheitseinrichtungen essenziell ist.