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Verkehrssicherheits-Aktion RespekTier

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Schauen wir aufeinander

Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, Lkw- oder Motorradfahrer – jeder braucht seinen Platz auf unseren Straßen. Und wenn wir es eilig haben, dann steigt der Stress, Konflikte entstehen. Gerade dann ist Achtsamkeit wichtig.

Was jeder von uns tun kann

  • Vorsicht: Unerwartete Situationen und Konflikte können im Straßenverkehr immer auftreten. Daher mit einem gesunden Maß an Vorsicht und Aufmerksamkeit unterwegs sein.
  • Verhalten den Gegebenheiten anpassen: Ausreichend Zeit einplanen, dann können Sie stressfreier, achtsam und zuvorkommend am Verkehr teilnehmen. Stark frequentierte und beengten Straßen brauchen mehr Zeit und Geduld.
  • Verständnis: Wie wir am Straßenverkehr teilnehmen, verändert auch unsere Sichtweise und Akzeptanz. Ein bewusster Perspektivenwechsel hilft, Verständnis für die Reaktionen der anderen aufzubringen und mögliche Konfliktsituationen erst gar nicht entstehen zu lassen.
  • Kontakt und Kommunikation: Blickkontakte, deutliche Handzeichen und Blinken helfen, den Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmenden zu klären. Nehmen Sie die anderen im Straßenverkehr bewusst wahr und kommunizieren Sie mit ihnen mittels Handzeichen und Blickkontakt, wenn notwendig.
  • Vorrang geben: Manchmal können Konfliktsituationen vermieden werden, wenn Sie auch einmal anderen Verkehrsteilnehmenden den Vorrang lassen.
  • Respekt: Respekt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden ist eine Voraussetzung für ein sicheres und rücksichtsvolles Miteinander.

Die meisten Verkehrs-Unfälle im Bundesland Salzburg ereignen sich mit Beteiligung von Pkw und auch die meisten Verletzten im Straßenverkehr sind Pkw-Insassen. Vor allem in den Ortsgebieten gilt es umsichtig zu fahren, denn hier ereignen sich zwei Drittel der Unfälle. Besonders kritisch für Unfälle ist die Zeit am Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr. Auch bei Pkw-Unfällen ist die Hauptunfallursache Ablenkung. Der häufigste Unfallgegner sind andere Pkw. Durchschnittlich ereignen sich jeden Tag im Bundesland sechs Unfälle mit Pkw, das sind mehr als 2.100 pro Jahr.

Salzburg wird immer mehr zum Fahrradland. Stadt und Land Salzburg sind bestrebt, die Bedingungen fürs Radfahren zu verbessern und jedes Jahr werden neue Radwege gebaut. Damit Radfahrende sicher unterwegs sind, ist ein verkehrssicheres Fahrrad Voraussetzung, mit funktionierendem Bremsen und ausreichenden Rückstrahlern, damit Radler auch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden. Auch mit eigenem Verhalten können Radfahrende zu ihrer Sicherheit beitragen, wie zum Beispiele deutliche Handzeichen geben, Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten und dem eigenen Können anpassen, Vorrang anderer Verkehrsteilnehmer beachten, Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern suchen etc. Auch hier gilt: Schauen wir aufeinander, damit wir alle sicher unterwegs sind.

Jeder sechste Verkehrstote in Europa ist ein Motorradfahrer, in Österreich sogar jeder fünfte. (Quelle: Statistik Austria. Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung). Damit sind Motorradfahrer die gefährdetsten Verkehrsteilnehmer. Hauptursachen dafür: mangelhafte Fahrerfahrung gepaart mit Selbstüberschätzung des eigenen Könnens der Motorradfahrender. Hier hilft am besten Training um das richtige Gefühl für das Zweirad zu erlangen, die Blicktechnik in der Kurve und das richtige „Lesen der Straße“ zu üben. Übungsfahrten auf geschütztem Gelände und Fahrsicherheitstrainings helfen dabei, sich auf das Fahrzeug einzustellen. Werden ausreichende Sicherheitsabstände zu anderen Fahrzeugen eingehalten, können Motorradfahrer von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen werden. Mehr Umsicht bei allen Verkehrsteilnehmern, rücksichtsvolles Miteinander sowie vorrausschauendes und defensives Fahren können uns auch hier helfen, dass die Straßen sicherer werden.

Ein Fußgänger hat prinzipiell Vorrang, wenn er sich auf einem Schutzweg befindet oder diesen erkennbar benutzen will. Gerade vor Schulen, Kindergärten oder in Wohngebieten ist es wichtig, aufmerksam und bremsbereit zu fahren. Ein zu hohes Tempo erhöht die Unfallgefahr drastisch, denn der Anhalteweg erhöht sich überproportional zur Geschwindigkeit. Schon bei 50 km/h fährt das Auto durchschnittlich noch 13 Meter, bis die Person am Steuer den Bremsvorgang einleitet (Reaktionsweg) – und erst nach weiteren 14 Metern kommt das Auto zum Stehen (Bremsweg). Diese 27 Meter Anhalteweg entsprechen fast sieben Autolängen. Bei 30 km/h ist demgegenüber der Anhalteweg weniger als die Hälfte lang. Dieser Unterschied kann zwischen Leben und Tod entscheiden oder über die Schwere der Verletzung.

Mit mehr Rücksicht im Straßenverkehr schützen wir auch unsere Kinder. Kinder sind vielfältig unterwegs: Als Mitfahrer im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß, teilweise mit Spiel- und Sportgeräten. Im Jahr 2017 gab es 225 im Straßenverkehr verletzte Kinder (bis 14 Jahre) in Salzburg, knapp die Hälfte davon wurde als Mitfahrer im Auto verletzt. 39 Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und 15 Jahre wurden am Schulweg verletzt, rund die Hälfte davon als Fußgänger.​

Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen

In Österreich gilt für Kinder der „unsichtbare Schutzweg“, und sie sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Damit haben Kinder im Straßenverkehr immer Vorrang. Wenn ein Fahrzeuglenker erkennen kann, dass ein Kind, einzeln oder in Gruppen (auch wenn sie von Erwachsenen begleitet werden), die Fahrbahn überqueren will, muss der Lenker das unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn ermöglichen. Das gilt auch, wenn ein Kind (oder mehrere Kinder) noch am Gehsteig stehen und über die Fahrbahn gehen wollen. Was auch noch die Sicherheit erhöht: Kindersicherheitssitze im Auto, Fahrradhelm (für Kinder bis zwölf Jahre Pflicht), helle Bekleidung, reflektierende Materialien. Außerdem brauchen unsere Kinder auch die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um selbstständige und sichere Straßenverkehrsteilnehmer zu werden. Helfen wir alle zusammen, damit unsere Kinder sicher groß werden können.