Autor:
Bernhard Kern,
Fotos:
Land Salzburg
,
-
Bildung

„Kaos“ und „Hart Breaker“

Was wäre ohne Lehrerinnen und Lehrer? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Info-Kampagne „ohnelehrer*innen“ des Landes Salzburg, die dem Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen an den Pflichtschulen im Bundesland entgegenwirken soll. Der demografische Wandel, die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation, ein Arbeitskräftemangel in allen Bereichen sowie die Dauer und mangelnde Attraktivität der Ausbildung sind die Hauptursachen des Problems, dass das Land mit seinen Partnern gemeinsam anpackt.
 

An den allgemeinbildenden Pflichtschulen braucht Salzburg dringend Lehrerinnen und Lehrer. Sehr viele Pädagoginnen und Pädagogen gehen in den kommenden Jahren in Pension und es gibt einen jährlichen Bedarf an Neubesetzungen bei Landeslehrern von rund 270 Personen. „Mit dieser Kampagne werden wir nicht nur umfassend informieren, sondern auch aufzeigen, wo die Gesellschaft ohne Lehrkräfte stehen würde. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und dass wir ihnen die bestmögliche Bildung und Ausbildung auf den Lebensweg mitgeben können. Das geht nicht ohne Lehrerinnen und Lehrer“, so Landesrätin Daniela Gutschi beim Kampagnenstart.

Es geht um die Zukunft unserer Kinder.
Daniela Gutschi, Bildungslandesrätin

Klare Ziele

Die Ziele der Kampagne sind klar definiert:

  • 20 bis 30 Prozent mehr Studierende an der Pädagogischen Hochschule Salzburg

  • Mehr Umsteiger beim Studium

  • 20 Prozent mehr Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger in Vollzeit

Finde den Fehler

Wie will man das erreichen? Nicht ganz so einfach, aber: Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist die Webseite www.ohnelehrerinnen.at. Auf dieser werden Berufe, Ausbildungswege und Partnerorganisationen präsentiert. Besonders auffällig werden die unterschiedlichen Sujets auf den geplanten on- und offline Werbeflächen sein. Denn sie haben charakteristische Fehler aus den Fächern Englisch, Deutsch, Mathematik und Musik aufgedruckt. Die Botschaften werden auf City-Lights, Online, auf Social-Media sowie in Radiospots und Kinowerbung verbreitet.


Es ist der wahrscheinlich schönste Beruf der Welt, der kaum sinnstiftender sein könnte.
Die Partner der Kampagne

Handlungsbedarf bei Ausbildung

Die Kampagne alleine wird das Problem des Mangels an Lehrkräften nicht lösen. „Wir sind in stetigem Austausch mit allen Stakeholdern der Ausbildungsreinrichtungen, den Schulen, Studierendenvertretern und den zuständigen Stellen beim Bund“, sagt die Landesrätin. Vor allem in der Hand des Bildungsministeriums liegen einige Verbesserungspotenziale. Die Lehrerausbildung wäre zu verkürzen und praxisnäher zu gestalten, die Pflicht für das Masterstudium in jetziger Form müsste überdacht werden und es sollte der Quereinstieg erleichtert werden.

Weitere Maßnahmen

  • Stetiger Austausch mit allen Verantwortlichen und Betroffenen wie Ausbildungseinrichtungen, Schulen, Studienvertretern und Bildungsministerium

  • Motivation der Lehrkräfte, dauerhaft in diesem Beruf zu bleiben

  • Teilzeit-Lehrkräfte für Vollzeit begeistern

Die Partner im Überblick

Die Kampagne wird in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Salzburg, sowie der Pädagogischen Hochschule Salzburg, der Universität Salzburg und dem Mozarteum Salzburg als Ausbildungsanbieter durchgeführt. „Wir möchten möglichst große Aufmerksamkeit bei jungen Menschen von 16 bis 18 Jahren erreichen und sie, aber auch potentielle Umsteiger von anderen Berufsfeldern und Studienrichtungen motivieren Lehrerin oder Lehrer zu werden. Viel Potenzial schlummert auch bei jenen, die in Teilzeit als Pädagoginnen und Pädagogen tätig sind“, so die Partner. REP_220930_20 (bk/mw)

Bildung; Gutschi; Ohne Lehrer*innen
Info

Ohne Lehrer*innen richtet sich an

  • Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Schulstufen AHS, 4. und 5. Klassen BMHS, (16-18 Jahre) im ganzen Bundesland und angrenzend
  • Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger
  • Umsteigerinnen und Umsteiger aus den Studienzweigen Pädagogik, Naturwissenschaften und Germanistik von 20 bis 30 Jahren