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Lass dich nicht ablenken!

Mehr als 1.000 Unfälle pro Jahr in Salzburg gehen auf das Konto von Ablenkung. Dabei geht es nicht nur um das Smartphone am Steuer, sondern auch um Ablenkung durch essen oder lesen, die Polizei erwischt sogar Lenker und Lenkerinnen, die sich am Fahrersitz rasieren und schminken. Das Land Salzburg verfolgt daher mit der Info-Kampagne gegen Ablenkung am Steuer ein klares Ziel: weniger Unfälle, mehr Verkehrssicherheit.

Schnell die Whats App-Nachricht lesen oder das Instagram-Posting anschauen, kurz die Pommes essen oder zum Lieblingsbeat mit Kopfhörern in die Arbeit radeln. Jede Ablenkung im Straßenverkehr lässt uns mitunter viele Meter im Blindflug unterwegs sein und ist eine der Hauptunfallursachen. Die neue Verkehrssicherheitskampagne des Landes Salzburg gemeinsam mit zahlreichen Partnern macht bewusst, wie gefährlich Ablenkung am Steuer, aber auch als Fahrradfahrer oder Fußgänger ist. „Das machen wir mit einem Augenzwinkern und ein wenig Humor. Auf den ersten Blick widerspricht sich das, aber mir war wichtig, dass wir alle Salzburgerinnen und Salzburger sowie alle, die zum Beispiel zu uns in die Arbeit fahren oder auch auf Urlaub mit dieser wichtigen Botschaft erreichen, weil uns das Thema alle betrifft“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll heute bei der Präsentation der Informationskampagne.

Der Tod fährt mit

In der neuen Verkehrssicherheitskampagne fährt der Tod im wahrsten Sinne des Wortes mit. Er verführt in den kurzen Kampagnenspots und in den Sujets zum Snacken am Steuer, hält das Smartphone beim Autofahren unter die Nase und hat die Kopfhörer für die Radfahrerin bereit. „Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) ist Ablenkung die Unfallursache Nummer 1. Jede Person, die so verletzt oder gar getötet wird, ist eine zu viel. Nach wie vor ist die Vision Zero, also keine Verkehrstoten im Jahresverlauf, mein Ziel“, betont Schnöll.

Mehr als 1.000 Unfälle durch Ablenkung pro Jahr

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), das einer der Partner der Aktion ist, sind mehr als 40 Prozent der Unfälle in Salzburg pro Jahr auf Ablenkung zurückzuführen. Das sind mehr als 1.000 pro Jahr. „Wenn man bedenkt, dass hinter jedem dieser Unfälle Schicksale von Menschen stecken, dann ist das einfach zu viel. Wir wollen daher Bewusstsein schaffen, dass man zum Beispiel mit nur 50 km/h und einer Ablenkung von nur 5 Sekunden ganze 70 Meter im Blindflug unterwegs ist. Die Kampagne soll beitragen, dass uns das wieder bewusst wird und dass wir auch andere darauf aufmerksam machen sollen“, so Schnöll.

Dieses Thema gehen wir bewusst an, klären auf und sensibilisieren. Das liegt mir besonders am Herzen. Die Vision Zero, also keine Verkehrstoten, ist mein Ziel.

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll

Strafen allein reichen nicht

Für den Landespolizeidirektor Bernhard Rausch „ist uns jeder präventive Ansatz lieber als strafen zu müssen. Gewisse Straßenverkehrsteilnehmer sehen es noch immer als Kavaliersdelikt, wenn sie sich am Steuer ablenken lassen. Dabei sind fast 90 Prozent der Unfälle auf Fehlverhalten oder Ablenkung zurückzuführen. Davon mehr als ein Drittel auf Unachtsamkeit oder Ablenkung wie hantieren mit dem Handy am Steuer. Wir erleben hier die skurrilsten Sachen wie schminken oder Männer, die sich während der Fahrt rasieren. Aber auch die Beaufsichtigung von Tieren und Kindern oder Essen im Fahrzeug kommen hier häufig vor“, so Rausch.

Lass dich nicht ablenken!

„Eine breite Basis, um unsere wichtigen Botschaften von ‚Lass dich nicht ablenken!‘ zu verbreiten, war mir besonders wichtig. Nur so können wir auf vielen Ebenen die Salzburgerinnen und Salzburger und alle anderen, die sich bei uns im Straßenverkehr bewegen, erreichen. Wenn dann noch viele im Alltag mithelfen, hier zu sensibilisieren, tragen wir alle gemeinsam zu mehr Verkehrssicherheit bei“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll. REP_250625_70 (mel/mw)