Sport in der NS-Zeit

Dokumentationsprojekt

Das Land Salzburg setzt sich in einem interdisziplinären Forschungsprojekt als erstes Bundesland Österreichs mit der Geschichte des Sports in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft auseinander.
Die Dokumentation kann nun über das Landessportbüro bezogen werden.

Unter Projektleitung der Landessportorganisation (LSO) werden in Zusammenarbeit mit dem Interfakultären Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft/USI sowie dem Salzburger Landesarchiv die sportlichen Handlungsfelder und Alltagspraxen im Nationalsozialismus untersucht.

"NS-Volksskitag" auf dem Salzburger Gaisberg.© Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv Franz Krieger

Die Erforschung der Sportgeschichte in Österreich weist bis heute große Defizite auf. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des soziokulturellen Phänomens Sport im Kontext des Nationalsozialismus auf breiter Basis hat im Bundesland Salzburg bis dato weitgehend nicht stattgefunden. Das Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf einer möglichst umfassenden Darstellung der Alltags- und Sozialgeschichte des Sports während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Salzburg. Das Projekt bezieht aber ebenso die Vorgeschichte mit ein, unter anderem die beginnende staatliche Vereinnahmung des Sportbetriebes sowie die politische Ausrichtung und Radikalisierung von Sportverbänden und -vereinen bereits in der Zwischenkriegszeit. Untersucht wird auch die Einflussnahme von Seiten der NS-Diktatur auf den Salzburger Sport und wie dieser für die verbrecherischen Ziele des NS-Regimes instrumentalisiert wurde. Das Weiterwirken der NS-Ideologie in der Nachkriegszeit soll unter anderem anhand der mehr oder minder erfolgreichen Bemühungen zur „Entnazifizierung“ des Sports und seiner Funktionäre nach 1945 thematisiert werden. Dies soll ein erster Anstoß sein, bestehende Forschungslücken zu füllen.

Das Buch kann zum Preis von 27 Euro (inklusive Versandkosten) beim Landessportbüro bezogen werden (sport@salzburg.gv.at).


Die Dokumentation (ca. 430 Seiten) wurde am 22.3.2018 in Salzburg präsentiert.© Land Salzburg