Umwelt-Verdienstzeichen 2020

Auszeichnungen 2020

Am 17.05.2022 wurden die folgenden Persönlichkeiten in den Kategorien Umweltschutz und Klima, Energie sowie Naturschutz ausgezeichnet:

Kategorie Umweltschutz und Klima

Maria Fellner, posthum
Sachgebiet: Umweltschutz

Maria Fellner, der das Umwelt-Verdienstzeichen bedauerlicherweise nicht mehr zu Lebzeiten übergeben werden konnte, zählte zum Kern der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. Sie engagierte sich seit dem Unfall von Tschernobyl gegen Atomkraft und gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Bereits vor Fertigstellung des Atomkraftwerks führte sie die Kampagne gegen Temelin in Salzburg an und investierte über viele Jahre ihre Freizeit dafür.
Bei der Plattform gegen Atomgefahren Salzburg (kurz PLAGE) wirkte sie viele Jahre federführend mit.
Es ist Menschen wie Maria Fellner zu verdanken, dass in Salzburg die Aufmerksamkeit für das Thema Temelin aufrecht blieb und der Druck, sich gegen die Fertigstellung bzw. für verbesserte Sicherheitsstandards zu engagieren, hoch blieb.
Frau Maria Fellner soll mit dieser Auszeichnung ein ehrendes Andenken bewahrt werden. 

Dr. Helmut Hojesky
Sachgebiet: Klimaschutz

Helmut Hojesky leitet die Abteilung VII/1 Koordinierung Klimapolitik im BMK, davor war er viele Jahre als Abteilungsleiter im Umweltministerium für die fachlichen Angelegenheiten der Luftreinhaltung und des Klimaschutzes zuständig.
Er hat sich dabei nicht nur als hervorragender Kenner der Materie „Luftreinhaltung und Klimaschutz“, sondern auch als fairer Verhandlungspartner mit den Ländern herausgestellt. Die Zusammenarbeit in verschiedenen Gremien war stets von gegenseitigem Verständnis und Fairness -auch gegenüber den Anliegen der Länder gekennzeichnet.
Durch diese offene Zusammenarbeit ermöglichte es Helmut Hojesky, die Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 und die Strategie Salzburgs zur Anpassung an den Klimawandel gut mit den Bundesaktivitäten abzustimmen.

Franz Kendler

Sachgebiet: Umweltschutz

Franz Kendler war von 1991 bis 2019 für den Gemeindeverband „Abfall- und Umweltberatung Flachgau-Ost" überwiegend als Geschäftsführer tätig. Er hat in dieser Zeit die Gestaltung der kommunalen Abfallwirtschaft der Region ganz wesentlich mitbestimmt und geprägt.

Dass die Gemeinden des Verbandes unter seiner Federführung eine Recyclingquote von rund 62% erreicht haben und damit im Spitzenfeld der Salzburger Regionen liegen, ist insbesondere für eine fremdenverkehrsgeprägte Region bemerkenswert.
Sein Verhandlungsgeschick, sein Blick für wirtschaftliche Aspekte, sein Gespür für Menschen und seine Leidenschaft für die Sache machten ihn zum „Pionier des Recyclings“ und zum Vorbild für sein Umfeld, weit über die Grenzen Salzburgs hinaus.

Johann Kreuzeder
Sachgebiet: Umweltschutz

Johann Kreuzeder sammelt seit nunmehr über 10 Jahren und beinahe wöchentlich mit unermüdlichem Einsatz den gesamten Müll entlang der Landesstraße L101 und deren Seitenstraßen ein.
Die Strecke, die er dabei zurücklegt, reicht von Mattsee bis in das Gemeindegebiet von Lochen, umfasst also fast 10 km. Der wöchentlich gesammelte Müll füllt in gepresstem Zustand mehrere Mülltonnen.
Johann Kreuzeder geht dieser Tätigkeit, wie er sagt, als „Hobby“ nach und leistet damit einen außergewöhnlichen Beitrag für die Gesellschaft und zur Sauberhaltung der Natur auf beiden Seiten der Landesgrenze.

Mag. Heinz Stockinger
Sachgebiet: Umweltschutz

Heinz Stockinger zählt zum Kern der österreichischen Anti-Atom-Bewegung und war in den 1970er und -80er Jahren einer der Frontfiguren im erfolgreichen Widerstand gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf und – grenzüberschreitend – gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Er ist Gründer der Plattform gegen Atomgefahren Salzburg (PLAGE) und bis heute dort aktiv. In den letzten Jahren liegt der Fokus seiner Arbeit im Bereich EURATOM-Vertrag und der internationalen Vernetzung von NGOs.
Heinz Stockinger ist ein international anerkannter Experte im Bereich Anti-Atom-Kampf, der auch einige Auszeichnungen erhalten hat, wie z.B. den Nuclear Free Future Award im Jahr 2011. Über viele Jahre hat er mit unermüdlichem Einsatz für die PLAGE und eine atomfreie Zukunft Europas gekämpft.

Kategorie Energie

Elsa Baldemair
Sachgebiet: Erneuerbare Energien

Elsa Baldemair wickelte von 2006 bis 2018 mit außergewöhnlichem Engagement und persönlichem Einsatz Förderungen für erneuerbare Energieträger im Fachbereich Energiewirtschaft und Energieberatung des Landes Salzburg ab.
Mit Fleiß, viel Herz und immer hilfsbereit unterstützte sie unzählige Salzburgerinnen und Salzburger beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger.
Elsa Baldemair hat damit einen sehr wertvollen Beitrag für die Energiewende im Bundesland Salzburg geleistet. 

Hofrat Mag. Rudolf Krugluger
Sachgebiet: Erneuerbare Energien

Rudolf Krugluger war, nachdem er 1982 in den Salzburger Landesdienst eintrat, in den Jahren 1993 bis 2018 Fachreferent für Energiewirtschaft und damit leitend für die Energiepolitik des Landes Salzburg verantwortlich.
Er hat dabei zwei Energieleitbilder und zahlreiche Förderaktionen für mehr Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energieträger entwickelt. Mit der Einführung des „Fördermanagers“ zur elektronischen Antragstellung übernahm er in Punkto Effizienz und Bürgernähe eine –auch mit internationalen Auszeichnungen für e-government gewürdigte- Vorreiterrolle.
Rudolf Krugluger hat sich durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine Begeisterung für eine nachhaltige Energiepolitik ausgezeichnet.

Dr. Gerhard Pausch
Sachgebiet: Klimaschutz

Gerhard Pausch ist als Manager der Klima- und Energiemodellregion Salzburger Seenland  DAS Gesicht für Energieeffizienz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbildung in der Region.
„Think global – act local“ – dieser Spruch trifft auf Gerhard Pausch zu wie nur selten.
Seine proaktive Herangehensweise, sein Wirken als Multiplikator, sein Fachwissen und die von ihm angestoßene Initiativen tragen zum Vorbildcharakter der Klima- und Energiemodellregion Salzburger Seeland, weit über die Landesgrenzen hinaus, bei.
Sein Wirken als Multiplikator für Klimaschutz und Energieeffizienz auf regionaler und kommunaler Ebene kann daher nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Dipl.-Ing. Christoph Riezinger, MSc
Sachgebiet: Klimaschutz

Christoph Riezinger ist bei den Salzburger Landeskliniken (SALK) als Managementbereichsleiter für Technik, Bau und Liegenschaften tätig.
Gemeinsam mit Herrn Martin Weber trieb er in Partnerschaft mit dem Land Salzburg im Rahmen der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 wichtige Projekte voran., wie z.B.
die Neueinführung eines Mobilitätsmanagements, sowie die Etablierung einer Stabstelle Energiemanagement.
Die erarbeiteten Strategien und die zahlreich umgesetzten Maßnahmen entfalten erhebliche Reduktionen des fossilen Energieeinsatzes und der Treibhausgasemissionen innerhalb der SALK und wirken beispielhaft für andere Krankenanstalten weit über Salzburg hinaus.
Diese Erfolge wären ohne das herausragende Engagement von Christoph Riezinger nicht möglich gewesen.

Ing. Martin Weber, Master of Engineering M.Eng.
Sachgebiet: Klimaschutz

Martin Weber war bei den Salzburger Landeskliniken (SALK) als Stabstellenleiter für Energiemanagement tätig. Gemeinsam mit Herrn Christoph Riezinger war er Hauptakteur bei der Umsetzung der äußerst erfolgreichen Partnerschaft zwischen SALK und dem Land Salzburg im Rahmen der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050.
Als seine wichtigsten Projekte sind u.a. der Aufbau eines Energiemanagements und die Erweiterung der Stabstelle um den Bereich „Nachhaltiges Bauen“ zu nennen.
Durch sein hohes Engagement leistet Martin Weber einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele des Landes und trägt zur Vorbildwirkung der SALK für andere Krankenanstalten weit über Salzburg hinaus bei.

Dr. Hannes Augustin
Sachgebiet: Naturschutz

Hannes Augustin ist als Geschäftsführer des Salzburger Naturschutzbundes seit mehreren Jahrzehnten eine der klarsten Stimmen für den Natur- und Umweltschutz im Bundesland Salzburg.
Das außergewöhnliche Engagement von Hannes Augustin reicht jedoch weit über seine berufliche Sphäre hinaus und erstreckt sich neben vielfältigen Initiativen zur Erhaltung von Natur und Landschaft auch auf die Anti-Atomarbeit, die Nutzung von erneuerbaren Energien, die Mobilitätswende oder Aktionen zur Erhaltung der freifließenden Strecke an der unteren Salzach.
Hannes Augustin leistet damit einen beeindruckenden Beitrag zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz.

Ing. Manfred Bieber
Sachgebiet: Naturschutz

Manfred Bieber ist seit 48 Jahren ehrenamtlich als Naturschutzwacheorgan tätig und ist seit nunmehr 17 Jahren Einsatzgruppenleiter in Tamsweg.
Er hat durch jahrzehntelangen großen persönlichen Einsatz, wie z.B. der regelmäßigen Betreuung der Amphibienwanderstecke Seetaler See, maßgeblich zum Schutz der Natur beigetragen.
Mit seinem großen Engagement und seinen Arbeitseinsätzen für praktische Arten- und Biotopschutzmaßnahmen ist er ein sehr wichtiger und initiativer Mitarbeiter, der viel zum landesweit positiven Image der Salzburger Berg- und Naturwacht beigetragen hat.

Dr. Christian Eichberger
Sachgebiet: Naturschutz

Christian Eichberger ist seit bald 30 Jahren beruflich und ehrenamtlich für den Natur- und Landschaftsschutz tätig.
Er ist Gründungsmitglied der Biotopschutzgruppe HALM (Heimisches Arten- und Lebensraum-Management) und zählt zu den profiliertesten Geobotanikern und Vegetationskundlern im Land Salzburg. Neben vielen anderen Tätigkeitsschwerpunkten, hat er sich große Verdienste rund um die Biotopkartierung Salzburg erworben, an der er nicht nur als verlässlicher und versierter Kartierer mitarbeitete, sondern aufgrund seiner Fachkenntnisse auch wesentlich zur Weiterentwicklung beitrug.
Christian Eichberger setzt sich seit vielen Jahren mit Sachverstand und sehr großem Einsatz für den Naturschutz im Bundesland Salzburg ein und konnte damit nachweislich wichtige Erfolge erzielen.

Ingrid Hagenstein

Sachgebiet: Naturschutz

Ingrid Hagenstein prägt als Chefredakteurin und Schriftleiterin der österreichweiten Zeitschrift „Natur und Land“ seit Jahrzehnten die ehrenamtliche Naturschutzszene Österreichs mit viel persönlichem Engagement von Salzburg aus mit.
Sie initiierte viele Schwerpunktausgaben zu brandaktuellen Themen, wie z.B. zum Thema „Bestäuber in der Krise“ und betreut nach wie vor das „Natur und Land“ Archiv. Durch sie entstand eine Zeitschrift, die Expertenwissen in verständlicher Art und Weise für alle Interessierten zugänglich macht.
Zudem betreut sie seit Jahren die Beratungs- und Servicestelle des Naturschutzbundes.
Ingrid Hagenstein setzt sich seit vielen Jahren mit großem Engagement zum Wohl des Naturschutzes in Salzburg und ganz Österreich ein und ist bemüht stets ein gedeihliches Miteinander bei der Lösung von Konflikten mit Wildtieren zu finden.

Prof. DDr. Bernhard Iglhauser
Sachgebiet: Naturschutz

Bernhard Iglhauser, AHS-Lehrer für Biologie im Ruhestand, bemüht sich seit Jahrzehnten um die Erhaltung und Wiederherstellung von bedrohten Landschaftselementen - insbesondere von heimischen Hecken und Feldgehölzen - und für den Erhalt und die Wertschätzung alter Obstbaumsorten.
Er engagiert sich, deren Bestand durch Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und im Rahmen von Pflanzungen zu erhalten, wobei er mit wissenschaftlicher Gründlichkeit historisches Wissen vor dem Vergessen bewahrt und in zahlreichen Publikationen dokumentiert hat.
Er hat damit eine über seine Heimatgemeinde Thalgau und das Land Salzburg hinausreichende Multiplikatorwirkung zur Bewusstmachung ökologischer Schätze der Kulturlandschaft erreicht.

Ing. Rudolf Lengauer
Sachgebiet: Landschaftsschutz

Rudolf Lengauer setzt sich seit dem Jahr 1986 mit beispielgebendem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement bei der Stadtgemeinde Zell am See für den Natur- und Landschaftsschutz ein.
Sein langjähriges Engagement für die Pflege und naturschutzkonforme Entwicklung des Naturschutzgebietes Zeller See umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten.
Rudolf Lengauer versteht es zudem in besonderer Weise, Jagd und Naturschutz beispielgebend in Einklang zu bringen und setzt sich mit viel ehrenamtlichem Engagement für Artenschutzinitiativen und ein verstärktes Bewusstsein für den Natur- und Landschaftsschutz in der Bevölkerung ein.

Regierungsrat Horst Parzer
Sachgebiet: Naturschutz

Horst Parzer ist seit mehr als 45 Jahren ehrenamtlich als Naturschutzwacheorgan, davon über 20 Jahre in leitender Funktion, für das Land Salzburg tätig.
Es war ihm stets ein Anliegen, die primäre Aufgabe der Salzburger Berg- und Naturwacht im Informieren, Aufklären und Verhindern von Übertretungen zu sehen und nicht im Anzeigen und Bestrafen von Gesetzesübertretungen.
Horst Parzer hat in seiner Funktion weit über die amtlichen Obliegenheiten hinaus stets sehr zielorientiert und motivierend am Auf- und Ausbau der Salzburger Berg- und Naturwacht mitgewirkt und österreichweit Impulse für die Arbeit als Naturschutzwacheorgan gesetzt.

Dipl.-Ing. Gerald Plattner
Sachgebiet: Naturschutz

Gerald Plattner war Leiter für Naturraummanagement und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste.
Er wirkte wesentlich bei der Ausweisung von Naturwaldreservaten, der Reaktivierung überregional bedeutsamer Moorflächen im Lungau und Pinzgau und der Umsetzung des österreichischen Brutvogelatlasses seit 2014 mit. Er entwickelte Naturpark- und Nationalparkstrategien und sorgt als Chefredakteur des Österreichischen Bundesforste-Fachjournals „Naturraum-Management“ für stets aktuelle Fachinformationen für die praktische Naturschutzarbeit im Land Salzburg.
Die Leistungen und das hohe Engagement von Gerald Plattner haben immer wieder zu einem beispielgebenden Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft geführt.

Dipl.-Päd. Mag. Claudia Wolkerstorfer
Sachgebiet: Naturschutz

Claudia Wolkerstorfer, ausgebildete Biologin und Mittelschullehrerin, setzt sich seit über 25 Jahren beruflich und ehrenamtlich mit herausragendem Engagement für den Natur- und Landschaftsschutz ein. Bei ihren vielfältigen Tätigkeiten, wie z. B.  Biotop- und Vegetationskartierungen, diversen Artenschutzprojekten und der Erarbeitung von Landschaftspflegeplänen, ist ihr die praktische Realisierung von Pflegemaßnahmen ein wesentliches Anliegen.
Als engagiertes Gründungsmitglied der Biotopschutzgruppe HALM gibt sie ihr Fachwissen auch an die kommenden Generationen weiter.
Claudia Wolkerstorfer leistet damit einen äußerst wertvollen Beitrag für den Natur- und Landschaftsschutz, den Arten- und Biotopschutz sowie die nachhaltige Entwicklung von Schutzgebieten.