Umwelt-Verdienstzeichen 2016

Am 20.9.2016 wurden die folgenden Persönlichkeiten in den Kategorien Energie, Umwelt und Klima sowie Naturschutz ausgezeichnet:


Kategorie Energie:


Bgm. Johann Ganisl (Sachgebiet Erneuerbare Energien)
für sein Engagement bei der Renaturierung der Oichten. Für den Erfolg dieses Projektes mussten vier Querbauwerke zur Wasserkraftnutzung entfernt werden. Als teilweisen Ersatz für die dadurch entgangene Stromproduktion hat u.a. Herr Bürgermeister Ganisl eine Photovoltaik – Anlage errichtet.

Alois Hammerschmid (Sachgebiet Erneuerbare Energien)
für den langjährigen Einsatz für erneuerbare Energie und Energieeffizienz, insbesondere für die regionale Nutzung von Biomasse. Herr Hammerschmid ist seit 1993 bei der Hackschnitzel- und Heizgenossenschaft Maria Alm reg.Gen.m.b.H. für die Führung der Biomasse Nahwärme verantwortlich. Seit dieser Zeit engagiert er sich auch für den Wissenstransfer und die Weiterentwicklung der effizienten Versorgung mit Biomasse Nahwärme. Seit 2008 ist er auch Obmann des Dachverbands der Biomasseheizwerke Salzburg. Alois Hammerschmid ist zudem seit 2007 als Energieberater des Landes im Pinzgau für eine effiziente Energienutzung im Einsatz.

Arch. DI Erich Peter Six (Sachgebiet Energieeffizienz)
für seine Pioniertätigkeit im Rahmen der Energieberatung in Salzburg. Neben unzähligen Beratungen im In- und Ausland hat Architekt Six wesentlich dazu beigetragen, die Lehrpläne für die Ausbildung zu entwickeln und zahlreiche Damen und Herren darin ausgebildet.

Prälat Nicolaus Wagner OSB (Sachgebiet Erneuerbare Energien)
für den Einsatz für die Nutzung von Biomasse im Bundesland Salzburg. Der emeritierte Abt Nicolaus Wagner hat sich als Abt des Stiftes Michaelbeuern dafür eingesetzt, dass im Jahr 1985 die ersten Biomasse Nahwärmeanlage in Salzburg in Betrieb genommen wurde. Zudem wurde unter ihm Jahr 2002 die damals größte Biogasanlage in Salzburg errichtet. Nicolaus Wagner hat damit einen wertvollen Beitrag für die Verbreitung der Nutzung von Biomasse als Energieträger in Salzburg geleistet.​

Kategorie Umweltschutz und Klima:


Matthäus Buchner (Sachgebiet Umweltschutz)
für die jahrzehntelange Leitung des Altstoffsammelzentrums Weitworth. Er hat in einzigartiger Weise die Betreuung des Altstoffsammelzentrums gelebt und sich mit den Fragen des Umweltschutzes tagtäglich auseinandergesetzt.

Dr. Hans Eder (Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung)
für die jahrzehntelange Arbeit im Bereich der (Entwicklungs)Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd und die Gründung des Vereins Intersol im Jahr 1992. Über diesen Verein wurden intensiv gepflegte Partnerschaften mit regionalen Akteuren sowie Regionen in Bolivien, Peru, El Salvador, Guatemala und Indien aufgebaut und eine Vielzahl von Projekten mit nachhaltiger Wirkung gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung umgesetzt.

Ulli Gladik (Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung)
für den Film „Global Shopping Village“. Frau Gladik hat damit das grundlegende Thema Bodenverbrauch, nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Auswirkungen auf Ortszentren für viele Menschen sichtbar gemacht und damit einen großen Beitrag zur Bewusstseinsschärfung und zur öffentlichen Debatte geleistet. Sie hat die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimension von immobiliengetriebener Verkaufsflächenentwicklung aufgezeigt.

Dr. Walter Spielmann (Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung)
für die langjährige Tätigkeit als Leiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen. Dr- Spielmann hat die Institution über die Jahre zu einer renommierten Adresse der Zukunftsforschung, aber auch des umfassenden Diskurses über Nachhaltigkeits- und Klimaschutzfragen gemacht. Dr. Spielmann hat Wesentliches für die Verankerung und Verbreitung des Umwelt-, Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsgedankens in Salzburg beigetragen.

Christian Vötter (Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung)
für das Projekt Bramberger Apfeltresterpulver. Seit mehr als 30 Jahren ist Christian Vötter einer der Motoren des 1986 gegründeten Kulturvereins „Tauriska“. Mit der Obstpresse in Bramberg gelang es, eine anerkannte Verwertungsmöglichkeit für heimisches Obst in der Region zu etablieren. Dabei entsteht eine große Menge Pressrückstand (Apfeltrester). Diese werden nun als Naturprodukt „Epfö-Genuss“ vermarktet, das gemahlene Apfelpulver eignet sich sowohl als Backzutat, zum Kochen oder zum roh Genießen. Dieser Verwertung ist einzigartig in Österreich.

Kategorie Naturschutz:


Heinrich Brennsteiner (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für den Biotopschutz im Pinzgau. Herr Brennsteiner ist Gründungsmitglied und stets aktives Mitglied der Pinzgauer Biotopschutzgruppe des ÖNB Salzburg. Er betreut mehr als 60 Biotope im Pinzgau und führt selbst anstrengende Arbeit wie händische Mahd, Entbuschen, Neupflanzungen, Errichtung und Ausbessern von Zäunen, Schaffung neuer Biotopflächen usw. durch. Zu den besonderen Verdiensten von Heinrich Brennsteiner zählt sein Engagement bei der Rettung der drei Salzachauwälder im Bereich Stuhlfelden, seine hervorragende Arbeit bei der Errichtung von drei Lehrwegen im Pirtendorfer Talboden, beim Schrambachwasserfall im Stubachtal und beim Alpsteig Ödtal.

Bgm. Ing. Johann Grießner (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für seinen jahrzehntelangen Einsatz für das Weidmoos. Seit 1999 ist Ing. Johann Grießner Bürgermeister von Lamprechtshausen. Er war wesentlicher Initiator und Ermöglicher des Revitalisierungsprojektes im Weidmoos. Er ist nicht nur Bürgermeister sondern auch Obmann des Torferneuerungsvereins Weidmoos und als solcher Garant für die nachhaltige Entwicklung und Pflege des Natur- und Europaschutzgebietes im Norden Salzburgs.

Werner Grininger (Sachgebiet Naturschutz)
für seinen besonderen Einsatz als Berg- und Naturwache-Organ. Er ist ein seit vielen Jahren äußerst engagiert im Raum Trumerseen ehrenamtlich arbeitendes Berg- und Naturwachtorgan. Einen wichtigen Beitrag leistete er auch bei der Umsetzung und Erfolgskontrolle der Naturschutzförderungen im Rahmen des Zusammenlegungsverfahrens Mayrhofen – Großenegg in der Gemeinde Berndorf. Beim Konflikt um die Lachmöwenkolonie im Weidmoos war er in besonderer Weise um eine Konfliktlösung bemüht. Ein Ausgleich und eine gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Jagd sind Herrn Grininger besondere Anliegen.

Herbert Höfelmaier (Sachgebiet Naturschutz)
für das Weidmoos-Vogelmonitoring. Als versierter Hobbyornithologe beobachtet Herbert Höflmaier seit vielen Jahren die Vogelwelt im Europaschutzgebiet Weidmoos. Seine jährlichen Berichte, die er in hervorragender Weise ehrenamtlich erstellt, liefern einen entscheidenden Beitrag für das Gebietsmonitoring und wertvolle Hinweise für das Gebietsmanagement.

Reinhard Kaiser (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für seinen jahrzehntelangen Einsatz für das Bürmooser Moor. Der Obmann des Torferneuerungsvereins Bürmoos ist ein Pionier des regionalen Natur- und Landschaftsschutzes. Es ist in besonderer Weise Obmann Reinhard Kaiser zu verdanken, wesentliche Maßnahmen initiiert zu haben und an der praktischen Umsetzung mit den Mitgliedern des Torferneuerungsvereins vornehmsten Anteil zu haben. Als geprüfter Natur- und Landschaftsführer führt er jährlich zahlreiche Gruppen aus Nah und Fern in das Bürmooser Moor und sorgt als beeidetes Naturschutzwacheorgan und Angehöriger der Salzburger Berg- und Naturwacht für die Einhaltung naturschutzrechtlicher Vorschriften.

Werner Kommik (Sachgebiet Naturschutz)
für die Rettung der Braunkehlchenpopulation im Lungau. Herr Kommik begann die bäuerlichen Grundeigentümer davon zu überzeugen, durch eine Änderung des Mahdregimes und einfache Gestaltungsmaßnahmen im Braunkehlchenhabitat dieser wiesenbrütenden Vogelart im Lungau wieder eine Chance zu geben. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass im Lungau – im Unterschied zu den meisten anderen Vorkommensgebieten in Österreich – die Population des Braunkehlchens in den letzten Jahren nicht nur stabilisiert werden konnte, sondern sogar wieder angewachsen ist.

Bgm. Markus Kurcz (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für die maßgebliche Mitwirkung bei der Renaturierung des Ursprunger Moores. Ohne das Engagement von Bürgermeister Kurcz in der Gemeinde wäre es nicht möglich gewesen, das langfristige und nachhaltige Projekt einer Renaturierung des Ursprunger Moors und damit Sanierung des Naturschutzgebietes umzusetzen. In der Projektrealisierungsphase war er wesentlicher Motor und in der Gemeinde Verfechter des Projektes.

Gerhard Oberholzner (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für die maßgebliche Mitwirkung bei der Renaturierung des Ursprunger Moores. Gerhard Oberholzner ist seit mehr als 10 Jahren aktiv in die Renaturierungsbemühungen zur Wiederherstellung des Naturschutzgebietes Ursprunger Moor in Elixhausen eigebunden. Durch sein Engagement war es möglich, den Durchbruch in den Verhandlungen zur Flächensicherstellung für dieses langfristige Naturschutzprojekt zu erzielen. Es ist ein besonderes Verdienst von Herrn Gerhard Oberholzner, die Bewusstseinsbildung durch qualifizierte Lehrausgänge mit Jugendlichen, Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder zu unterstützen.

Ferdinand Robl (Sachgebiet Landschaftsschutz)
für den Biotopschutz im Pinzgau. Herr Robl war einer der Initiatoren der „Biotopschutzgruppe Pinzgau“. Seit 26 Jahren zeigt Feri Robl besonders Engagement beim Ankauf, bei der Pachtung, Neuanlage und Pflege von mittlerweile rund 75 Biotopflächen im Pinzgau. Besonders hervorzuheben ist auch seine langjährige Tätigkeit bei der Österreichischen Naturschutzjugend, vor allem die Leitung des Umbaus und die langjährige Betreuung des Naturschutzhauses „Astenschmiede“ im Raurisertal als Stützpunkt der Naturschutz- und Jugendarbeit.

Hiltrud Stockinger (Sachgebiet Naturschutz)
für die langjährige Tätigkeit als Naturschützerin. Unter anderem sorgt Frau Stockinger seit vielen Jahren für Organisation und Durchführung von Amphibienschutzmaßnahmen in Neumarkt und Henndorf (Aufstellung von Amphibienleitzäunen, Betreuung derselben). Als aktives Verbindungsglied zwischen Stadtgemeinde Neumarkt und amtlichem Naturschutz ist Frau Stockinger stets eine besonders wertvolle Hilfe für die Umsetzung des Modellprojekts „Biotopverbund Neumarkt (2011)“.

Heinz Thomasser (Sachgebiet Naturschutz)
für seine Jugendarbeit im Bereich Naturschutz. Der langjährige Einsatzgruppenleiter Puch-Hallein der Salzburger Berg- und Naturwacht zeichnet sich seit vielen Jahren durch besondere Aktivitäten in den Bereichen Artenschutz und Bewusstseinsbildung, vor allem in der Jugendarbeit im Bereich Naturschutz aus. Er initiierte gemeinsam mit der Volksschule St. Jakob am Thurn eine jährliche Betreuung einer wichtigen Amphibienwanderstrecke, organisiert seit vielen Jahren naturkundliche Lehrausgänge mit Volksschulen der Region. Weiters initiierte und organisierte er diverse Biotopschutzmaßnahmen, beispielsweise Neophytenbekämpfungsaktionen im Landschaftsschutzgebiet Urstein-Au.