Umwelt-Verdienstzeichen 2017

Am 20.9.2017 wurden die folgenden Persönlichkeiten in den Kategorien Energie, Umwelt und Klima sowie Naturschutz ausgezeichnet:


LR aD Josef Eisl (Sachgebiet Energieeffizienz)
16 Jahre war LR Eisl in der Salzburger Landesregierung u. a. für das Energiererssort verantwortlich. Unter seiner Führung wurde der Ausbau erneuerbarer Energien im Bundesland Salzburg vehement vorangetrieben, so dass der Anteil von unter 30 % auf 46 % gestiegen ist. Das war der zweithöchste Wert aller österreichischen Bundesländer. Außerdem ist es in dieser Zeit gelungen, die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch im Land Salzburg einzuleiten.
LR Eisl hat sich besonders für die energetische Nutzung von Biomasse im Bundesland Salzburg eingesetzt. So wurden in seiner Amtszeit 123 Biomasse Nahwärmeanlagen errichtet die zusammen jährlich 625.000 MWh Wärme aus regionaler Biomasse an ihre Kunden liefern.

Mag.a (FH) Heidemarie Rest-Hinterseer (Sachgebiet Erneuerbare Energien)
Frau Rest-Hinterseer hat die Ökostrombörse Salzburg gegründet und ist nicht nur dort Geschäftsführerin, sondern auch bei der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (aee) Salzburg. Weiters hat sie die Genossenschaft aee gegründet, die eine wesentliche Basis für die Finanzierung im Rahmen von Bürgerbeteiligungen ist.
Ihr unermüdlicher Einsatz hat zur Erhöhung der Energieeffizienz und des Anteils erneuerbarer Energien in zahlreichen Projekten geführt.

Theodor Ernst Seebacher (Sachgebiet Energieeffizienz)
Herr Seebacher hat sicht nebenberuflich vielfältig öffentlich engagiert:
* als Landesinnungsmieter für Haustechnik
* für Weiterbildungsinitiativen für Energie und Umwelt
* Mitarbeit bei der Ausarbeitung von Förderinitiativen des Landes
Er hat Pionierleistungen im Bereich
* Biogasanlagen
* Selbstbaugruppen für Solaranlagen
* Bereitstellung von Informationssystemen (zB Pumpensimulationsstand)
* Mikronetzen mit Solarausstattung
Herr Seebacher besitzt außerdem einige Patente für Komponenten von Heizungsanlagen.

Ing. Dietmar Stampfer (Sachgebiet Energieeffizienz)
Herr Ing. Stampfer hat mit seinen Projekten und seinem Unternehmen Energy Consulting Austria für Onlinemonitoring die Weiterentwicklung kosteneffizienter Anforderungen im Baurecht und in den Förderrichtlinien maßgeblich unterstützt. Erfolgreiche Projekte waren zB das Kolpinghaus Salzburg (Pionierprojekt zur Steigerung der Solarenergienutzung durch optimiertes Temperaturmanagement und Rückgewinnung von Energie aus Abwasser) und Wohnprojekt Lexengasse (hocheffizientes Mikronetz-Wärmeverteilung für 60 Woheinheiten, hocheffiziente Lüftungswärme- und Feuchterückgewinnung aus der Abluft der Wohnungen).
Derzeit werden schon ca 120 mittlere bis große Haustechnianalgen von Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen werden hinsichtlich Kosten- und Energieeffizienz online überwacht.

Kategorie Umweltschutz und Klima:


Dr. Winfrid Herbst (Sachgebiet Umweltschutz)
Herr Dr. Herbst hat sich aktiv und konstruktiv an der Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft im Land Salzburg beteiligt. Er war bereit, "über den Tellerrand hinaus" zu blicken und die Abfallwirtschaft im ganzen Land
"mitzudenken". Die Zusammenarbeit mit dem Land - auch in politisch "angespannten Zeiten" zwischen Stadt und Land Salzburg war sach- und fachbezogen. Er spielte eine tragende Rolle bei der Konzeption und insbesondere Umsetzung der landesweiten Kooperation in der Sammlung und Verwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten sowie Gerätebatterien (= "Salzburger Wege" EAG). Er war immer bereit, nicht ausschließlich die Interessen der Stadt Salzburg zu sehen (zB Logistikkostenausgleich EAG). Er ermöglichte das Konzipieren und Umsetzen landesweiter Kooperationen.

Karlo M. Hujber (Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung)
Karlo Hujber begleitet seit Jahrzehnten Gemeinden auf ihrem Weg in die Zukunft, stets mit der Zielsetzung ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu erreichen. Er stellt dabei die Grundsätze der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt:
•mit den Ressourcen unserer Erde verantwortungsvoll umzugehen.
•Natur und Umwelt auch für die kommenden Generationen zu erhalten.
•soziale Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Bedürfnissen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen gerecht werden.
Daneben unterstützt Karlo Hujber seit Jahren auch Projekte im Sinne der Weltverantwortung wie METI school - handmade (Bangladesh) - Modern Education and Training Institute.

Hofrat Dr. Bernhard Schneckenleithner (Sachgebiet Umweltschutz)
Dr. Bernhard Schneckenleithner war seit 1983 für die Neustrukturierung der Abfallwirtschaft im Bundesland Salzburg zuständig. Dies bedeutete die Umstellung von einer Wegwerf- und
Deponierungsgesellschaft in eine Abfallwirtschaftsgebarung, die wertvolle Stoffe erfasst und Schadstoffe gezielt herauslässt. Die ersten Problemstoffsammlungen 1984, die Einführung der ßiotonne und die
landesweite Versorgung zB mit Papier- und Glassammelstellen haben dazu geführt, dass die zu deponierenden Abfallmengen mehr als halbiert wurden. Der Aufbau des Referates Abfallwirtschaft und Umweltrecht war vorbildhaft für ganz Österreich mit der Zusammenführung technischer und rechtlicher Spezialistinnen in einem Bereich. Dr. Bernhard Schneckenleithner hat über die beschriebenen Leistungen im Land hinaus besonderes Engagement in der österreichweiten Entwicklung der Abfallwirtschaft gezeigt.

Dr. Norbert Winding (Sachgebiet Klimaschutz)
Seit 2009 leitet Dr. Winding das Haus der Natur und hat es entschieden weiterentwicklet und modernisiert.
In seiner Tätigkeit als Leiter des Hauses der Natur hat er die Vermittlung des Schutzes der Lebensgrundlagen, Fragen der Nachhaltigkeit und die Vermittlung der Zusammenhänge zwischen den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen und der damit einhergehenden Gefährdung von Umwelt und Natur in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt. Dabei ist ihm die Vermittlung der Begeisterung an der Natur und den Naturwissenschaften, immer mit dem Blick auf mögliche Entwicklungen und Chancen, besonders wichtig.
Dr. Winding hat auch umfangreiche eigene wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt, vor allem über die Anpassung der Vogelwelt in den Alpen.
Besonders hervorzuheben in diesem Zusammenhang ist die aktuelle Sonderschau "Dahoam im Wandel - 200 Jahre Salzburg bei Österreich", die didaktisch hervorragend und fachlich korrekt die Entwicklung Salzburgs mit den neuesten Erkenntnissen zu Klimawandelauswirkungen in Beziehung setzt, ohne dabei pessimistische Botschaften überzubetonen.

Kategorie Naturschutz:


Herlinde Hasenauer (Sachgebiet Naturschutz)
Frau Hasenauer betreut zusammen mit ihrem Mann seit 1989 bis heute jedes Jahr im März und April einen 1,3 km langen Amphibienzaun. Sie arbeitet bei der Biotopschutzgruppe Pinzgau seit Beginn ihrer Tätigkeit aktiv mit, zB bei Mäheinsätzen, Entbuschungen, Baum- und Sträucherpflanzungen und betreut intensiv auch ein Biotop in Thumersbach.

Ing. Helmut Hasenauer (Sachgebiet Naturschutz)
Herr Hasenauer betreut zusammen mit seiner Frau seit 1989 bis heute jedes Jahr im März und April einen 1,3 km langen Amphibienzaun. Er arbeitet bei der Biotopschutzgruppe Pinzgau seit Beginn ihrer Tätigkeit aktiv mit, zB bei Mäheinsätzen, Entbuschungen, Baum- und Sträucherpflanzungen und betreut intensiv auch ein Biotop in Thumersbach.

Johann Kapeller (Sachgebiet Landschaftsschutz)
Herr Kapeller ist einer der Gründer der Biotopschutzgruppe Pinzgau. Er hat die Verwendung der grünen Folienzäune für den Amphibienschutz entwickelt. Er arbeitet aktiv mit bei der vertraglichen Sicherstellung und nachfolgenden Betreuung vieler Biotope, Neupflanzungen, Entbuschungen und Neuerrichtung von Laichgewässern und führt Verhandlungen mit Grundbesitzern.

Mag. Anneliese Köck (Sachgebiet Naturschutz)
Seit fast 20 Jahren bietet Frau Mag. Anneliese Köck (zusammen mit Mag. Irene Rathgeb - beide Biologinnen) den Kurs Lernwerkstatt für Natur und Umwelt an Schulen in Salzburg Stadt, Flach- und Tennengau an. Mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln wird den Kindern der Nachhaltigkeit-Gedanke bereits bei der Anreise zu den Unterrichtsstätten vorgelebt.
Gerade in der heutigen Zeit zunehmender Entfremdung von der Natur kommt dem praktischen Heranführen von SchülerInnen an die heimische „Natur vor der Haustür“ große Bedeutung zu, um langfristig wirksames Verständnis für Naturraum und Naturschutzanliegen zu begründen und zu festigen.

Hofrat Mag. Wolf Kunnert (Sachgebiet Naturschutz)
Herr Mag. Kunnert hat nach seiner Pensionierung im Jahr 2007 den Moorverein Wasenmoos/PassThurn gegründet und leitet diesen mit außerordentlichem Engagement. Er initiiert und koordiniert laufend Pflegemaßnahmen und legt selbst dann Hand an, wenn es um schweißtreibende Arbeiten geht. Besonders initiativ war und ist er in der Vermittlung von fundiertem Fachwissen zu Mooren und anderen Feuchtlebensräumen.

Mag. Martin Kyek (Sachgebiet Naturschutz)
Mag. Martin Kyek ist seit über 25 Jahren der treibende Motor des Amphibienschutzes im Bundesland Salzburg.Seine Hartnäckigkeit, sein Aufzeigen von Defiziten, aber auch von praktikablen Umsetzungsmöglichkeiten bewirkte zahlreiche Verbesserungen im Amphibien- und Reptilienschutz. Sein Engagement wirkt durch seine Mitarbeit in der Feldherpetologischen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie und Terraristik und im RVS-Ausschuss des BMVIT auch über die Grenzen Salzburgs hinaus und setzte damit auch Standards im Amphibienschutz in Österreich.

Josef Mair (Sachgebiet Landschaftsschutz)
Die Sektion Warnsdorf-Krimml des Österreichischen Alpenvereines betreut seit 1899 den Wasserfallweg. Sepp Mair wurde 1996 zum Stv. Vorsitzenden und 1999 zum Vorsitzenden der Sektion gewählt und setzt sich seither mit großem Engagement für den Schutz, die Erhaltung und Betreuung des Naturdenkmals Krimmler Wasserfälle ein, die seit 1967 mit dem "Europäischen Naturschutzdiplom" ausgezeichnet sind. Ein sehr großes Anliegen ist ihm dabei der Schutz dieses eindrucksvollen Naturschauspiels und dieses den Menschen für Naturerleben, Umweltbildung, Erholung und Gesundheit zugänglich zu machen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Nationalparkverwaltung und der ÖAV Sektion Warnsdorf-Krimml ist es gelungen in verantwortungsvoller Naturschutzarbeit die langfristige Erhaltung dieses weltbekannten Naturschauspiels abzusichern und hohe wirtschaftliche Wertschöpfung im Umfeld zu ermöglichen.

MSc Magdalena Meikl (Sachgebiet Naturschutz)
Die Biologin aus Werfen beschäftigt sich seit ihrem Studium an der Universität Salzburg mit den vom Aussterben bedrohten Alpen- und Feuersalamandern. Ehrenamtlich hielt sie mehrfach Workshops an Salzburger Schulen und organisierte Exkursionen. Dabei suchen die Schüler selbst nach Salamandern und tragen Sichtungen auf einer Verbreitungskarte im Internet (www.alpensalamander.eu) ein. Seit 2014 arbeitet sie beim Naturschutzbund und ist unter anderem für www.naturbeobachtung.at und die Melde- und Koordinationsstelle Wildkatze zuständig.

Fritz Petutschnig (Sachgebiet Landschaftsschutz)
Herr Petutschnig hat 1992 die Biotopschutzgruppe Gasteinertal gegründet, die eine ganze Reihe vorbildlicher Initiativen für die Natur des Gasteinertals gesetzt.

Mag. Irene Rathgeb (Sachgebiet Naturschutz)
Seit fast 20 Jahren bietet Frau Mag. Irene Rathgeb (zusammen mit Mag. Anneliese Köck - beide Biologinnen) den Kurs Lernwerkstatt für Natur und Umwelt an Schulen in Salzburg Stadt, Flach- und Tennengau an. Mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln wird den Kindern der Nachhaltigkeit-Gedanke bereits bei der Anreise zu den Unterrichtsstätten vorgelebt.
Gerade in der heutigen Zeit zunehmender Entfremdung von der Natur kommt dem praktischen Heranführen von SchülerInnen an die heimische „Natur vor der Haustür“ große Bedeutung zu, um langfristig wirksames Verständnis für Naturraum und Naturschutzanliegen zu begründen und zu festigen.