Manchmal zählen individuelle Faktoren

Herta Precht litt an einer akuten Divertikulitis, die im Ernstfall zum Darmdurchbruch führen kann. Trotz korrekter Diagnose der Hausärztin schlugen die Medikamente nicht an. Die Hausärztin überwies die Patientin nach St. Veit im Pongau, wo man auf innovative Altersmedizin spezialisiert ist.

Wiederkehrendes Fieber ließ Herta Precht aus Bischofshofen stutzig werden. Eine Ultraschall-Untersuchung brachte schließlich Gewissheit: Eine Divertikulitis, akut entzündete Ausstülpungen der Darmwand, war Auslöser der Beschwerden. Ihre Hausärztin verschrieb ihr eine antibiotische Behandlung. „Es ist dann besser geworden, aber nach zehn Tagen fing es wieder an. Ich bekam erneut Fieber und wusste nicht, was ich tun soll“, erinnert sich Herta Precht. Frau Prechts Hausärztin entschied sich, sie ins Landeskrankenhaus St. Veit zu überweisen. Dort nahm Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, Primar der Inneren Medizin, zur Abklärung eine weitere Ultraschalluntersuchung vor.

Zweiter Anlauf mit anderer Medikation

Die Divertikulitis-Diagnose der Hausärztin bestätigte sich. Primar Hölzl verordnete der Patientin einen zwölftägigen stationären Aufenthalt mit neuer Antibiotika-Therapie und ergänzenden Infusionen unter laufender ärztlicher Aufsicht. „Sehr, sehr fürsorglich waren sie alle. Egal, ob das die Ärzte waren oder das Pflegepersonal. Man merkte einfach, dass sie auf jeden Patienten eingehen und sich jeder Zeit nahm – ob es Tag oder Nacht war“, erzählt Herta Precht. Bertram Hölzl bekräftigt dies: „Wir sind kein klassisches Akutkrankenhaus. Wir bemühen uns, etwas mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten zu haben und auf individuelle Probleme einzugehen.“


St. Veit legt Fokus auf innovative Altersmedizin

Individuellen Problemen widmet sich das Landeskrankenhaus St. Veit unter anderem durch seinen Schwerpunkt auf innovative Medizin für ältere Patientinnen und Patienten mit Mehrfacherkrankungen. „Darunter verstehen wir, den älteren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft zu bieten. Speziell für diese Patientinnen und Patienten sind die Behandlungen bei bestimmten Erkrankungen etwas anders. Es werden zum Teil andere Medikamente benötigt oder andere Dosierungen. Ältere Menschen haben vielfach eine Mehrfachmedikation, deren Wechselwirkungen man berücksichtigen muss“, erklärt Primar Hölzl. In einigen Fällen könne die Behandlung nur unter Berücksichtigung dieser individuellen Faktoren erfolgreich verlaufen.


Nachsorge gehört dazu

Herta Precht, die das Krankenhaus nach zwölf Tagen zwar noch etwas schwach, aber gesund verließ, erwartet noch eine Nachuntersuchung. „Ich habe jetzt noch eine Darmspiegelung zur Nachsorge“. Und wo? „Wiederum in St. Veit“, sagt sie nicht ohne ein Lächeln.