Hallein setzt auf natürliche Geburten

Jährlich kommen in Hallein etwa 880 Babys zur Welt. Eines davon war jüngst der kleine Adam. Für seine Mama Martina Mazur war dies bei ihren drei Kindern bereits die zweite Geburt in Hallein.

Eine bewusste Entscheidung für Hallein

„Der Kontakt zu Frau Dr. Trattner hat sich über Empfehlungen im Bekanntenkreis ergeben. Dass sie in Hallein arbeitet, war sehr stimmig, weil Hallein für uns von Beginn an das Wunschkrankenhaus war“, erzählt Martina Mazur. Und warum ausgerechnet Hallein? „Hallein hat den Ruf, sehr um eine natürliche Geburt bemüht zu sein und sich den Wünschen der Frauen anzupassen. Es ist etwas kleiner als andere Häuser und lag für uns allein durch die Nähe zu Elsbethen auf der Hand.“

Halleiner Fokus auf natürliche Geburten

Dr. Maria Trattner, Gynäkologin und Geburtshelferin im Krankenhaus Hallein, bestätigt den Fokus ihrer Klinik auf natürliche Geburten: „Sehr wichtig ist, dass man aktive Geburtshilfe betreibt. Andererseits muss man den Frauen aber auch genug Zeit lassen, ihre Kinder zu bekommen, und individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen." So lief auch in Martina Mazurs Fall alles glatt. Doch das ist nicht immer so. „Mit 16 Prozent haben wir zwar die niedrigste Kaiserschnittrate in ganz Österreich, dies ist jedoch bei uns kein Dogma. Wenn eine Frau einen Kaiserschnitt braucht, egal ob Wunschkaiserschnitt oder Becken-Endlage-Kaiserschnitt, ist das natürlich möglich."


Ambulante Entbindungen

An die Universitätsklinik weitergeleitet werden in Hallein Risikogeburten wie Frühgeburten, Becken- Endlage- oder Zwillingsgeburten. So bringen fast 80 Prozent aller Frauen ihre Kinder in Hallein spontan zur Welt. „Nachdem man nach der ersten Geburt schon ungefähr weiß, wie alles abläuft, hatte ich den Wunsch, nach der Entbindung von Adam schnell nach Hause zu können. Wir wollten auch gerne unsere Hebamme mitbringen und ambulant entbinden", erzählt Martina Mazur, die sich für eine Wassergeburt entschied. „In Hallein gab es wenig medizinische Einmischung, wo es nicht unbedingt notwendig war. Auch die Wassergeburt wurde in Hallein sehr positiv aufgenommen und unterstützt."


Vorsorgeangebote im Beckenbodenzentrum

Das Krankenhaus Hallein bietet Frauen nach der Geburt auch eine Beckenboden-Vorsorge an. Im gleichnamigen Zentrum wird abgeklärt, wie es um den Beckenboden steht, ob Inkontinenz gegeben ist oder eine Senkung vorliegt. „Viele Probleme lassen sich konservativ betreuen. Wir haben Physiotherapeutinnen, die speziell für Beckenbodentrainings geschult sind", erklärt Dr. Maria Trattner. Jedes Jahr werden am Halleiner Beckenbodenzentrum aber auch etwa 850 Operationen durchgeführt. Neben kleineren gynäkologischen Eingriffen und Kinderwunschabklärungen liegt ein Schwerpunkt dabei auf minimalinvasiver Beckenbodenchirurgie. Behandelt werden vor allem Frauen, die unter einer Belastungsinkontinenz oder einer Senkung leiden. Die Gynäkologin sieht darin jedoch nicht nur ein Angebot für Mütter: „Auch jungen Frauen kann man einen vorsorglichen Beckenboden-Check nur ans Herz legen."