„Die Versorgung von Patienten ist immer eine Teamleistung“

Auch ein halbes Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie ist der Zusammenhalt bei der Covid-19-Versorgung am Uniklinikum Salzburg stark. Prof. Dr. Alexander Egle und Pflegeleiter Michael Müller sind seit der ersten Stunde bei der Behandlung dieser neuartigen Krankheit dabei.

„Die zentrale Aufgabe besteht weiterhin darin, alle Patientinnen und Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, bestmöglich zu behandeln, unabhängig davon, welche Erkrankungen oder Verletzungen sie möglicherweise zusätzlich haben“, sagt Michael Müller. Ganz besonders wichtig dabei ist, durch eine genaue Überprüfung bei der Aufnahme ins Krankenhaus eine sogenannte „Triage“ sicherzustellen, damit auf anderen Stationen keine Infektionen eingeschleppt werden. „Das ist uns gelungen. Es gab keine Einschleppung des Virus durch Patientinnen und Patienten in der ersten Corona-Welle – und das bei Tausenden Patientinnen und Patienten, die wir untersucht haben“, sagt Prof. Alexander Egle.

Prof. Egle war als Hämatologe und Infektiologe sehr früh, bereits Mitte Jänner, mit der Möglichkeit befasst, dass etwas auf uns zukommen könnte. Seit Februar hat man sich intensiv auf das Auftauchen des Coronavirus in Österreich vorbereitet. Trotzdem musste im März alles sehr schnell gehen – auch für Michael Müller, der praktisch vom Nachtdienst auf der Dermatologie direkt in die Covid-19-Betreuung eingestiegen und geblieben ist. „Die Versorgung von Patientinnen und Patienten ist immer eine Teamleistung. Da gibt es keine wichtige oder weniger wichtige Position. Denn auf einem Bein allein kann man nicht stehen“, betont Prof. Dr. Alexander Egle.


Zusammenarbeit als Schlüssel

Die Zusammenarbeit der in Spitzenzeiten rund 200 direkt in der Covid-Versorgung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus allen möglichen Fachrichtungen kommen, aber auch die Kooperation mit dem Nicht-Covid-Bereich und anderen Einrichtungen wird von allen Beteiligten als Schlüssel zum Erfolg gesehen.

Generell wird am Uniklinikum alles unternommen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten. „Es gibt keinen Grund, sich vor einem notwendigen Termin im Krankenhaus zu fürchten – im Gegenteil. Alle notwendigen Behandlungen können und müssen ohne Angst vor Ansteckung durchgeführt werden“, sagt Prof. Egle.

Sowohl von ärztlicher als auch von pflegerischer Seite kommt aber ein dringender Appell, sich nicht davon täuschen zu lassen, dass man die Situation bisher gut im Griff hatte: „Das Virus trifft immer noch auf eine weitgehend nicht immune Bevölkerung. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass wir immer noch in einer Pandemie leben. Es ist daher ganz wichtig, dass man weiterhin versucht, Distanz zu halten und Masken zu tragen, wo es sinnvoll ist. Denn eine breite Immunität werden wir nur durch eine Impfung bekommen, an der weltweit fieberhaft geforscht wird.“