Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Verbindungsbüro Brüssel, Melanie Hutter
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Karriere

Mein Job im Land - Maren Kuschnerus

Eine Exotin ist Maren Kuschnerus im immer bunter werdenden Landesdienst allemal: Die Bremerin mit norwegischem Vornamen beherrscht sechs Sprachen, ihr Arbeitsplatz ist Brüssel, und sie ist die wohl Einzige, die vor ihrem Einstieg beim Land noch nie in Salzburg gewesen ist.
 

Diese Sonderstellung ist aber genau für ihren Job äußerst nützlich. Denn sie erfüllt in der inoffiziellen EU-Hauptstadt Brüssel im Team des Salzburger Verbindungsbüros vor allem zwei wichtige Aufgaben: Antenne und Filter für Salzburgs EU-Interessen sein.

Expertin für EU-Koordination

„Expertin für EU-Koordination“ lautet die offizielle Jobbezeichnung für Maren Kuschnerus. „Dazu gehört das Erstellen der Newsletter, die Pflege der Europaseiten auf der Landes-Website oder das Beobachten der ‚Calls‘, wie die Förderausschreibungen im EU-Jargon genannt werden“, sagt die 57-Jährige.

Aussieben, filtern, beobachten

„Ich beobachte die Politikentwicklung und habe einen sehr guten Überblick über den EU-Haushalt: Wo stehen Gelder zur Verfügung, wo wird gekürzt? Und ich filtere aus der täglichen Lawine an Presseaussendungen der EU-Institutionen die Dinge heraus, die für Salzburg wichtig und vor allem mit Fördergeld verknüpft sind“, sagt Maren Kuschnerus. Darüber hinaus arbeitet sie maßgeblich am Europapolitischen Vorhabensbericht des Landes mit, sozusagen der Fahrplan Salzburgs in der EU-Politik.

Ich weiß, wie die EU-Institutionen von innen aussehen und wie sie funktionieren.
Maren Kuschnerus, Expertin für EU-Koordination

Bewerbung aus dem Off

Was bringt nun eine gelernte Sprachwissenschaftlerin mit Ausbildung zur Fachzeitschriftenredakteurin und Dolmetscherin für Englisch, Französisch, Niederländisch, Finnisch und Ungarisch zu einem Job für das Land? Eine Stellenanzeige. „Ich habe mir als Nicht-Salzburgerin keine großen Chancen ausgerechnet und war positiv überrascht, als ich genommen wurde“, so die Deutsche, die bis dahin noch nie einen Fuß auf Salzburger Boden gesetzt hatte.

Übersetzerin mit Insider-Wissen

Für den Europäischen Ausschuss der Regionen und den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, die beide die EU-Institutionen bei ihren Entscheidungen beraten, hatte sie zuvor die Übersetzungen in die zahlreichen Amtssprachen der EU koordiniert.

Schwärmen für Salzburg

Ein Salzburg-Bezug lässt sich in Maren Kuschnerus Interessengebieten leicht herstellen: Musik. „Ich bin verheiratet mit meinem Mann und mit Salzburg“, sagt sie. „Wenn ich nach Salzburg zum Arbeiten komme, muss ich mich selber zur Ordnung rufen, damit ich nicht dauerhaft ins Schwärmen verfalle.“ Salzburg als Stadt der Musik und der Kultur findet sie toll, besonders die Krampusse haben es ihr angetan. Ins Schwärmen gerät sie auch, wenn sie über ihr Arbeitsumfeld spricht. „Das Land ist für mich ein wirklich toller Arbeitgeber, ich darf mit meinen Kollegen, in Brüssel sind wir zu viert, unglaublich vielfältige Aufgaben erledigen.“

Die Blockflöte muss mit

Und noch einmal Musik: „In den deutschsprachigen Kirchengemeinden in Brüssel, sowohl der katholischen als auch der evangelischen, leite ich eine eigene siebenköpfige Flötengruppe. Ich selber spiele auf allen Flötengrößen“, erzählt Maren Kuschnerus, die man durchaus im Spielmannszug pfeifend durch Brüssel unterwegs antreffen kann. REP_240710_60 (sm/mel)


Europa; Karriere
Info

Arbeiten beim Land für das Land und die Menschen

"Arbeiten beim Land Salzburg heißt arbeiten für das Land Salzburg und die Menschen, die hier leben - in allen Bezirken, Regionen, in der Stadt genauso wie am Land. Wir im Landesdienst verlangen Leistung, umgekehrt schaffen wir aber auch die Rahmenbedingungen, um diese bringen zu können. Das kommt den Bürgerinnen und Bürgern zugute, denn: Eine funktionierende Verwaltung und motivierte Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter im Landesdienst bedeuten nichts anderes, als dass das Leben im Bundesland Salzburg funktioniert. Darum bin ich so ein großer Fan der Verwaltung: Sie reicht in alle Lebensbereiche, betrifft jeden einzelnen von uns. Daher ist auch der Sinn unserer Arbeit beim Land so ein tiefer und befriedigender“, betont Personallandesrat Josef Schwaiger.