Archiv und Nachlässe

Salzburger Landesinstitut für Volkskunde

Die wichtigsten Nachlässe im Archiv des SLIVK:

Österreichischer Volkskundeatlas (ÖVA)

  • 230 Archivschuber
  • 16 große Kartons
Vorbild dieses 1953 bei der Volkskundetagung in Graz begonnenen Projektes war der Atlas der deutschen Volkskunde (ADV, begonnen 1928, mit österreichischen Belegorten, 243 teils stark untergliederte Einzelfragen). 1955 erfolgte die Gründung der Gesellschaft für den Volkskundeatlas in Österreich. Ziel war die Darstellung volkskundlicher Erscheinungsformen mithilfe von Verbreitungskarten basierend auf wissenschaftlichen Fragebögen in zirka 2.300 Belegorten im Bundesgebiet. Zwischen 1959 und 1979 wurden 177 Verbreitungskarten in sechs Lieferungen erstellt. Diese wurden in einem achtbändigen Kommentarteil (zirka 2.600 Seiten, 420 Fotos, 8 Faltkarten) mit Ordnersystem erklärt und unter anderem auch von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert. Dargestellt wurden Grundlagen, Siedlung, Flur, Gehöft, Haus, Geräte, Tracht, Nahrung, Volkskunst, Bräuche, Spiel und Sport, Soziale Volkskunde, Religiöse Volkskunde, Rechtsvolkskunde sowie Volkserzählung. Mit dem ÖVA erlebte die auf bäuerliche Relikte spezialisierte, kartographisch und auf Verbreitungsräume von Kulturphänomenen orientierte Volkskunde einen Höhepunkt in Österreich.

Wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Richard Wolfram, Ernst Burgstaller, Adolf Helbok, Karl Ilg, Kurt Conrad, Ingrid Kretschmer, Elisabeth Tomasi, Editha Hörandner (geborene Klenk), Sepp Walter, Franz Grieshofer, Franz Lipp, Oskar Moser, Karl Haiding, Eberhard Kranzmayer, Hans-Christian Dosedla.

Literatur
  • Kretschmer, Ingrid: Der Österreichische Volkskundeatlas. Zum Abschluss des Gesamtwerkes. Sonderdruck. In: Arnberger, Erik: Kartographie der Gegenwart. Wien: Österreichische Geografische Gesellschaft und Institut für Kartographie der ÖAW 1984, Seiten 193-207.


Nachlass Richard Wolfram

  • 292 Archivschuber mit Bild- und Tonträgern sowie Sonderdrucken (Negative, Diapositive, Glasplatten, Schwarz-Weiß-Fotos)
  • 216 Archivschuber mit schriftlichem Nachlass, davon 179 verzeichnet
Richard Wolfram (1901 bis 1995) war österreichischer Volkskundler, Germanist und Skandinavist. Er forschte unter anderem zu Volkstänzen, Braucherscheinungen und Symbolen im europäischen Raum. Teil der „Wiener Schule“ der Europäischen Ethnologie, Zweig Germanische Altertumskunde und „Ritualisten“ um Rudolf Much (Kolleginnen und Kollegen: Otto Höfler, Elisabeth „Lily“ Weiser-Aaal, Robert Stumpfl, Eberhard Kranzmayer). Vertreter einer „völkischen Wissenschaft“. Während des Nationalsozialismus enge Verstrickung als Mitglied der NSDAP und Leiter der 1938 gegründeten Lehr- und Forschungsstätte für germanisch-deutsche Volkskunde im „Ahnenerbe“ der SS, in dessen Auftrag er auch Teil der Kulturkommission Südtirol und der Kulturkommission Gottschee war. 1939 a.o. Univ.-Prof. für germanisch-deutsche Volkskunde an der Universität Wien. Zwischen Kriegsende und 1954 Entzug der Lehrbefugnis und Leben in Salzburg, 1959 Wiederernennung zum a.o. Univ.-Prof., ab 1963 ordentlicher Professor an der Universität Wien und Gründer des 1961 wieder etablierten Institutes für Volkskunde. Mit-Initiator und langjähriger wissenschaftlicher Leiter des Österreichischen Volkskundeatlas (ÖVA). Starkes Engagement in der angewandten Volkskunde und der Kurstätigkeit für Laien. Zentraler Gedanke vieler Publikationen Wolframs war der Quasi-Nachweis einer lückenlosen „Kontinuität“ von Kulturerscheinungen aus „germanischer“ Zeit bis in die Gegenwart. Wolfram dachte gerne in einem in sich geschlossenen Referenzsystem von Vorannahmen (Kammerhofer 2019).

Literatur
  • Höck, Alfred Werner: Richard Wolfram (1901 bis 1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“. In: Hruza, Karel (Hg., 2019): Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900 bis 1945. Band 3. Wien (u.a.). Seiten 479-526. Zum Herunterladen.
  • Kammerhofer-Aggermann, Ulrike: Richard Wolfram. In: Mittermayr, Peter; Spängler, Heinrich (Hg., 2019): Salzburger Kulturlexikon. Erweiterte und verbesserte 3. Neuauflage. Redaktion: Hildemar Holl. Salzburg-Wien: Jung und Jung.
  • Kammerhofer-Aggermann, Ulrike: Mythen, Magie und Männerbund. Richard Wolframs Brauchtumsideologie und kein Ende? In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 69 (2020), Seiten 107-125.
  • Greger, Michael Josef: „Rund 45.000 wissenschaftliche Photoaufnahmen“? Zum Bildnachlass von Richard Wolfram (1901 bis 1995). In: Kulbe, Nadine (u.a.) (Hg., 2022): Bildarchive. Wissensordnungen – Arbeitspraktiken – Nutzungspotenziale. Dresden 2022 (ISGV digital. Studien zur Landesgeschichte und Kulturanthropologie. Band 4). Zum Herunterladen.


Teilnachlass Karl Haiding

  • 170 Archivschuber (schriftlicher Nachlass, Bild- und Tonträger)
Karl Cyrill Andreas Haiding, geboren Paganini (1906 bis 1985), ausgebildeter Bautechniker, war österreichischer Volkskundler, Erzähl- und Märchenforscher sowie Museumsleiter. Gehörte zur „Wiener Schule“ der Europäischen Ethnologie, Zweig Mythologen um Leopold Schroeder und Georg Hüsing. Umfeld der Sprachinselforscher um Arthur Haberland (Dissertation zu Kinderspielen 1936). Nach früher Sympathie für den NS und Übersiedelung nach Deutschland Arbeit für das Kulturamt der Reichsjugendführung in Berlin sowie für das Amt Rosenberg. 1942 Gründung des Instituts für deutsche Volkskunde der „Hohen Schule (in Vorbereitung)“ der NSDAP und dessen Leiter (Wirkungsbereiche: Berlin und Rein bei Graz). Nach 1945 zunächst im steirischen Ennstal außerfachlich und als Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft und im Seilbahnbau tätig, später für das Land Steiermark im Ennstal forschend unterwegs. 1955 mit Gründung eines Heimatmuseums im Schloss Trautenfels (Ennstal) betraut (heute: Landschaftsmuseum Schloss Trautenfels des Universalmuseums Joanneum), das er 20 Jahre lang leitete.

Literatur
  • (Steiner-)Mindler, Ursula (2010): „ …obwohl ich überhaupt keine Zugeständnisse gemacht habe und meine gesamtdeutsche Einstellung den Fachkolleg:innen durchaus bekannt ist …“. Anmerkungen zu Karl Haiding (1906 bis 1985). In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. N.S. Band LXIV, Gesamtserie Band 113, Wien, Seiten 179-202.
  • Dow, James R.; Kammerhofer-Aggermann, Ulrike (2005): Austrian „Volkskunde“ and National Socialism. The case of Karl Haiding, born Paganini. In: The Folklore Historian 22. Indiana State University 2005, Seiten 35-57.
  • Sauer, Doris (1993): Erinnerungen: Karl Haiding und die Forschungsstelle „Spiel und Spruch“. Redaktion: Eberhart, Helmut; Hammer-(Luza), Elke. Wien: Helmut-P.-Fielhauer Freundeskreis (Beiträge zur Volkskunde und Kulturanalyse. Band 6).


Teilnachlass Richard Treuer

  • 33 Archivschuber
  • 31 Ordner
Richard Treuer, Prof. h.c., Regierungsrat (1903 bis 1982), war Heimatpfleger des Pinzgaus, Volks- und Hauptschullehrer, Schuldirektor sowie Bezirksschulinspektor und Führungsfunktionär im katholischen Reichsbund. Treuer war als Laienforscher im Bereich der Heimat- und Volkskunde tätig und publizierte zu Themen wie Weihnachtsgebäcke und Weihnachtsbräuche. Teilnachlässe im Salzburger Landesinstitut für Volkskunde und im Museum Bamberg. Als Lehrer für Volks- und Heimatkunde wirkte Treuer von 1946 bis 1970 an der Landes-Landwirtschaftsschule in Bruck an der Großglocknerstraße. Hier reiche Umfragetätigkeit unter Schülerinnen und Schülern zu volkskundlichen Themen.

Literatur
  • Moser, Johanna. Richard Treuer. Die „Heimat“ war sein Lebensinhalt. Diplomarbeit Universität Wien 2006.
  • Hönigschmid, Hans: Richard Treuer (1903 bis 1982). Sein Wirken für die Volkskultur. In: Salzburger Volkskultur 22/2 (1998), Seiten 52-56.


Nachlass Karl (von) Spieß

  • 20 Archivschuber schriftlicher Nachlass
  • 21 Archivschuber Bildträgernachlass
Karl (von) Spieß (1880 bis 1957), Dr.rer.nat., Botaniker, Gymnasial-Lehrer für Naturgeschichte sowie Volkskundler. Teil der Wiener Mythologischen Schule um Georg Hüsing und Edmund Mudrak. Nach 1938 Leitung der Abteilung Forschungsstelle Mythenkunde in der im Aufbau befindlichen „Hohen Schule der NSDAP (in Vorbereitung)“ des Amtes Rosenberg („braune“ NS-Volkskunde), das im Konkurrenzkampf mit dem SS-Ahnenerbe („schwarze“ NS-Volkskunde) stand. Schriften zur Eugenik und Rassenkunde in einschlägigen NS-Verlagen. Generalsekretär des Vereins für Volkskunde in Wien ab 1938. Während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit Arthur Haberlandt, Karl und Erna Haiding und anderen Beteiligung an „Exkursionen“ (eigentlich: Vorbereitung zum Kulturraub in den besetzten Ostgebieten) des „Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg“. Nach dem Krieg weitgehend unbehelligt, auch dadurch bedingt, dass Spieß zuvor keine universitäre Position innegehabt hatte.

Literatur
  • Bockhorn, Olaf: „Die Angelegenheit Dr. Wolfram, Wien“. Zur Besetzung der Professur für germanisch-deutsche Volkskunde an der Universität Wien. In: Ash, Mitchell G.; Nieß, Wolfgang; Pils, Ramon (Hg.): Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus. Das Beispiel der Universität Wien. Göttingen: V&R unipress 2010, Seiten 199-224.
  • Nikitsch, Herbert: Auf der Bühne früher Wissenschaft. Aus der Geschichte des Vereins für Volkskunde (1894 bis 1945). Wien: Selbstverlag des Vereins für Volkskunde. 2006 (Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde. Neue Serie. Nummer 20).


Teilnachlass Friederike Prodinger

  • 21 Archivschuber
Friederike Prodinger (1913 bis 2008), „Kulturgeografin“ war ab 1939 Assistentin an der Lehr- und Forschungsstätte für germanisch-deutsche Volkskunde unter Richard Wolfram. 1940 bis 1945 (zunächst ehrenamtliche) Mitarbeiterin an der Abteilung für Volkskunde des SMCA Salzburger Museum Carolino Augusteum (heute: Salzburger Museum), gleichzeitig von Seiten des „SS-Ahnenerbe“ Protektorin für den Gründer der Abteilung, Karl Adrian. Nach dem Krieg Entlassung und Berufsverbot. Ab 1947 Kustodin für Volkskunde, Kunstgewerbe und Kulturgeschichte am SMCA, Direktorin ebenda von 1969 bis 1979. Prodinger arbeitete intensiv an den mühsamen Rückführungen der volkskundlichen Sammlungsobjekte nach dem Kriegsende, eröffnete 1952 das Volkskundemuseum Salzburg und pachtete kurz vor Ende ihrer Amtszeit als Direktorin des SMCA das Grundstück für das geplante Salzburger Freilichtmuseum. Begründerin des Spielzeugmuseums am SMCA. Großes Engagement in der angewandten Volkskunde und landesweite Bekanntheit durch engagierte Beratung verschiedenster Laien-Initiativen, viele populärwissenschaftliche Publikationen, ehrenamtliche Aktivitäten und Vortragstätigkeit.

Literatur
  • Greger, Michael J.; Kammerhofer-Aggermann, Ulrike: Friederike Prodinger (1913 bis 2008) und das Salzburg Museum. In: Salzburg Museum (Hg., 2018): Anschluss, Krieg und Trümmer. Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus. Salzburg: Salzburg Museum, Seiten 217-229.
  • Kammerhofer-Aggermann, Ulrike: Friederike Prodinger (30. Mai 1913 bis 31.Juli 2008). „… die innere Freiheit war mir ganz wichtig!“. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 149/2 (2009), Seiten 249-258.
  • Brandner, Susanne; Froschauer, Irmtraut; Kammerhofer-Aggermann, Ulrike (Hg., 1988): Tracht. Überliefert – getragen – modernisiert. Eine Bibliographie zu Salzburger Kleid und Tracht von Susanne Brandner. Festschrift für Friederike Prodinger zum 75. Geburtstag. Salzburg: Salzburger Landesinstitut für Volkskunde (Salzburger Beiträge zur Volkskunde. Band 3).


Teilnachlass Hans Joachim Kluge

  • 4 Archivschuber
Hans Joachim-Kluge (1910 bis unbekannt), Künstler und Werkkunstleiter. NSDAP-Mitglied seit 1937, ab 1939 Leiter der Abteilung Werkarbeit und Kunsterziehung in der Hauptabteilung Bildende Kunst im Kulturamt der Reichsjugend. Als Oberbannführer Leiter der Werkkunstschule in Bad Schandau. Keine weiteren biographischen Daten vorhanden.

Literatur
  • Buddrus, Michael: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik, Teil 2. München: Saur 2003, Kurzbiographien ausgewählter HJ-Führer und BDM-Führerinnen, Seite 1167.


Teilnachlass Mohammed Rassem

  • 117 Schuber mit Sonderdrucken von Artikeln von Kolleginnen und Kollegen
Mohammed Hassan Rassem (1922 bis 2000) war ein deutscher Soziologe. Der Vater war türkischer Eisenbahnfunktionär, die Mutter stammte aus einer Münchener Künstlerfamilie. Schüler des österreichischen Mediävisten und germanischen Altertumskundlers Otto Höfler. Rassem forschte zu den Ursprüngen von Religionen und Kultur bei unterschiedlichen Ethnien. 1954 bis 1958 war er am Aufbau eines kunsthistorischen Instituts der Universität München beteiligt, 1964 erfolgte die Berufung als Ordinarius für Soziologie und Kulturwissenschaft an die Universität Saarbrücken. Von dort wechselte er 1968 nach Salzburg, wo er die Kultursoziologie als Fach begründete.

Literatur
  • Zaisberger, Friederike; Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof (Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband). Salzburg: Verlag der Gesellschaft für Landeskunde. Salzburg 2006.
  • Christoph Thienen: Nachruf auf Mohammed Rassem. In: Zeitschrift für Ganzheitsforschung 45/2 (2001), Seiten 109-112.


Splitternachlass Kurt Conrad

  • Diverse Manuskripte der Festschrift für Kurt Conrad
Kurt Conrad (1919 bis 1994) studierte Volkskunde, Sprachwissenschaft und Geschichte in Graz. Ab 1966 Verwaltungsrat und ab 1972 Kustos für Volkskunde am Salzburger Museum Carolino Augusteum (heute: Salzburger Museum). Maßgeblich für die Planung eines Salzburger Freilichtmuseums verantwortlich, das 1984 in Großgmain eröffnet wurde. Mitarbeit am Salzburg-Atlas von Egon Lendl und Kommissionsmitglied des ÖVA. Ab 1965 Lehrbeauftragter für Volkskunde am Institut für Geografie der Universität Salzburg, ab 1979 Honorarprofessor für Siedlungsgeografie.

Literatur
  • Acker-Sutter, Rotraut (für das Salzburger Landesinstitut für Volkskunde und die Salzburger Heimatpflege): Heimat als Erbe und Auftrag. Beiträge zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Festschrift für Kurt Conrad, Direktor des Salzburger Freilichtmuseums, zum 65. Geburtstag. Salzburg: Otto Müller Verlag 1984.


Splitternachlass Bruno Schier

  • 1 Archivschuber
Bruno Schier (1902 bis 1984) war ein deutscher Europäischer Ethnologe. Politische Sozialisation in völkischen Vereinen, 1927 Beitritt in die DNSAP, später NSDAP. 1934 a.o. Prof. für deutsche Volkskunde in Leipzig. Seit 1937 Mitarbeiter Arbeitsgemeinschaft deutsche Volkskunde sowie wissenschaftlicher Referent für sächsische Volkskunde im Heimatwerk Sachsen. 1940 bis 1944 Gastprofessur an der Universität Bratislava. Enge Verbindung zu NS-Ämtern wie dem Amt Rosenberg und dem Stabsamt des Reichsbauernführers. Schiers Arbeit trug maßgeblich zum Verzicht auf eine Siedlungspolitik in der Slowakei seitens des SS-Hauptamtes und SS-Rasse- und Siedlungsamtes bei, da das slowakische Volk dieselbe „rassische Substanz“ wie das deutsche Volk habe. Nach 1945 Universitätslehrer in der Bundesrepublik Deutschland (Münster).

Literatur
  • Timm, Elisabeth: In Wahrheit und im Wahren, vor und nach 1945. Kultur und Quellenforschung bei Hans Moser und Bruno Schier. In: Eggmann, Sabine (u.a.), Hg.: Orientieren und Positionieren, Anknüpfen und Weitermachen. Wissensgeschichte der Volkskunde/Kulturwissenschaft in Europa nach 1945 (culture [kylty:r]. Schweizer Beiträge zur Kulturwissenschaft. Band 9), Seiten 25-62.
  • Timm, Elisabeth: Bruno Schier – Volkskundliche Hausforschung wider besseres Wissen. In: Bauern-, Herren-, Fertighäuser – Hausforschung als Sozialgeschichte. Eine Freundesgabe für Thomas Spohn zum 65. Geburtstag. Münster u.a. 2014, Seiten 321-337.
  • Tönsmeyer, Tatjana: Bruno Schier. In: Haar, Ingo; Fahlbusch, Michael (Hg., 2008): Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen – Institutionen – Forschungsprogramme – Stiftungen. München: Saur, Seiten 629-632.


Teilnachlass Josef Walleitner

  • 7 Mappen
  • 3 Kuverts
Josef Walleitner (1904 bis 1982), Monsignore, Religionslehrer, Landesschulinspektor, a.o. Professor für Christliche Volkskunde, Priesterweihe 1926, Dr.jur. 1939, Dr.rer.pol. 1940, Dipl.-Vw. 1941, Habilitation 1948 für Christliche Volkskunde mit Schrift zu Lebensverhältnissen von Pinzgauer Knechten und Mägden. Von 1948/1949 bis 1982 durchgehende Lehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, Fachinspektor für den Religionsunterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen 1952 bis 1982, Religionslehrer 1945 bis 1965. Walleitner sieht Volkskunde als Werkzeug der Pastoral. Mehrfach aufgelegte Werke, unter anderem: Katholische Glaubenskunde. Lese- und Arbeitsbuch für die Jugend, Salzburg 1962; Der Christ. Leben und Religion, Salzburg 1967.


Splitternachlass Karl Fiala

  • 1 Ordner
Karl Fiala (1899 bis 1986), 1929 Lehramtsprüfung für Hauptschulen in Deutsch, Geschichte und Erdkunde, ab 1930 Hauptschule Maxglan, 1937 bis 1945 Hauptschule Franz-Josef-Kai, 1938 bis 1945 Fachinspektor für landwirtschaftliche Fortbildungswesen und Verantwortlicher in der Gaubauernschaft Salzburg für die Mundartforschung, 1942 bis 1945 Leiter der Salzburger Dienststelle im Amt für Rassenpolitik. Fiala war mit der „Durchführung volkssippenkundlicher Gesamterfassungen“ betraut. Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (1945 einige Wochen Vereinsleiter) und des Salzburger Museumvereins, nach dem Krieg Fortsetzung seiner 1935 unterbrochenen Studien (Universität Innsbruck) an der Universität Wien, ab 1951 wieder Hauptschullehrer in der Plainstraße, dann Franz-Josef-Kai, 1956 Direktor der neu gegründeten Hauptschule Großarl, 1961 Ruhestand, 1967 Promotion zu Mundartliches und Sachliches in der Bauernarbeit im Großarltal.


Splitternachlass Karl Adrian

  • 1 Ordner
Karl Adrian (1861 bis 1949, Salzburg), Lehrer, Heimatforscher und Gründungsmitglied Heimatschutz- und Denkmalschutzverein, schuf 1904 erste volkskundliche Sammlung aus den Beständen des SMCA und Einrichtung eines Altsalzburger Bauernmuseums (heute Salzburger Volkskundemuseum) im Monatsschlössl in Hellbrunn 1924, seit 1922 Schulrat, Mitglied Volkskundeverein Berlin (1903), Verein für Österreichische Volkskunde Wien (1896) und des Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München (Vorgängerinstitution des Instituts für Volkskunde in der Kommission für bayerische Landesgeschichte an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Leiter der „Landeskommission betreffend Förderung und Hebung der Salzburger Eigenart in Tracht, Sitten und Gebräuchen“ (ab 1910/1911 und wieder ab 1923), ab 1928 korrespondierendes Mitglied der Wiener Anthropologischen Gesellschaft, ab 1937 des Bundesdenkmalamtes, Zusammenarbeit mit Richard Wolfram (auch einige Jahre dessen Salzburger Quartiergeber) schon in den Jahren ab 1938.