Salzburger Landesinstitut für Volkskunde

Das Salzburger Landesinstitut für Volkskunde (SLIVK) wurde 1983 gegründet und versteht sich als wissenschaftliche Forschungseinrichtung des Landes Salzburg sowie als Vermittlungsinstanz zwischen wissenschaftlich-forschender Arbeit und öffentlichem Interesse.

Alltag – Kultur – Wissenschaft
Institutsdarstellung im neuen Sammelband der nicht-universitären Forschungs- und Landesstellen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv), herausgegeben 2021 von Ira Spieker und Sönke Friedreich vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) in Dresden.
Besondere Expertise hat das Landesinstitut für Volkskunde in den Bereichen Ritual- und
Brauchforschung in Salzburg (unter gegenwärtigen und historischen Aspekten) samt den
dazugehörigen europäischen Kulturzusammenhängen, der Wissens-, Wissenschafts-, Disziplinen-, Personen- und Institutionengeschichte der Europäischen Ethnologie / Kulturanthropologie / Volkskunde, der Trachten- und Kleiderforschung sowie der Beforschung von
Salzburger Selbst- und Fremdbildern und deren Wandel.

Die Institutsmitarbeiterinnen und Institutsmitarbeiter stehen in enger Zusammenarbeit mit anderen fachlich relevanten Einrichtungen im In- und Ausland und präsentieren die Ergebnisse ihrer Forschungen in Publikationen, Vorträgen und auf Fachtagungen. Das Institut möchte erstens neben quellenbasierter kulturhistorischer Arbeit mit den theoretischen und methodischen Mitteln einer vor allem qualitativ forschenden Europäischen Ethnologie des 21. Jahrhunderts seine Aufmerksamkeit auf den Wandel und die Vielgestaltigkeit der diversen Salzburger Milieus richten. Dabei stehen die tiefgreifenden ökonomischen, sozialen und kulturellen Veränderungen im Fokus.

Ein zweiter Schwerpunkt besteht in der Erschließung und kritischen Aufarbeitung der
Nachlasssammlungen im Hinblick auf Instrumentalisierung, Missbrauch und freiwillige Anbiederung einzelner Fachvertreterinnen und Fachvertreter durch/an die „völkische“ und später die nationalsozialistische Wissenschaftsauffassung.

Begleitend dazu informieren und beraten wir als kompetenter Ansprechpartner öffentliche Einrichtungen und die Medien. Die Institutsmitarbeiterinnen und Institutsmitarbeiter treten Tendenzen einer „völkischen“ Wissenschaft, Kontinuitäts-Phantasien sowie etwaigen, die NS-Zeit und ihre Opfer verharmlosenden Positionen mit Entschiedenheit entgegen.

Die aktive Tätigkeit als Heimatpfleger*innen, als Erneuer*innen oder Erfinder*innen von
Ritualen, Bräuchen oder Ähnlichem ist dabei nicht Ziel unserer Forschungs- und Informationsarbeit. Dies schließt mit ein, dass wir Akteur*innen nicht absichtlich manipulieren,
keine ungefragten Bewertungen und Beeinflussungen vornehmen und nicht aktiv kulturprägend tätig sind.

Mehrfach ausgezeichnet wurden die „Salzburger Beiträge zur Volkskunde“ Nummern 13 bis 16, erschienen als die CD-ROM-Reihe „Bräuche im Salzburger Land. Zeitgeist, Lebenskonzepte, Rituale, Trends, Alternativen“ (2002 bis 2005), zweimal mit dem europäischen Bildungsmedienpreis (der Comeniusmedaille) und 2004 mit dem Salzburger Kulturgüterpreis. Die CD-ROMs zeigen identifikatorische Salzburger Bräuche und Feste als regionale Eigenheiten im Austausch mit historischen europäischen Kulturnetzwerken und gegenwärtigen Kulturkontakten.