Autor:
Gerhard Scheidler,
Fotos:
Land Salzburg, Franz Neumayr
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Salzburg

Im Dienste der Jugend

Jobs im Land Salzburg sind äußerst vielseitig, das müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Drei davon – Claudia Patzak, Walburga Kaiser und Hannes Herbst – geben hier beispielhaft einen Einblick in ihren Beruf. Sie haben etwas gemeinsam: Alle drei setzen sich für die jungen Salzburgerinnen und Salzburger ein, in ihren jeweiligen Aufgaben mit viel Herzblut und Engagement. Claudia Patzak in der psychosozialen Betreuung, Hannes Herbst in der Kinder- und Jugendhilfe sowie Walburga Kaiser als Direktorin der Landwirtschaftlichen Fachschule in Kleßheim.
 

Drei Jobs, drei wichtige Aufgabenbereiche. Claudia Patzak, Hannes Herbst und Walburga Kaiser eint aber im Landesdienst eine Mission: Für die jungen Salzburgerinnen und Salzburger da sein, im jeweiligen Bereich mit vollem Einsatz. Drei Beispiele, wie vielseitig die Jobs beim Land Salzburg sein können.

Psychosoziale Betreuung

Seit 2017 leitet Claudia Patzak im Ambulatorium „Am Ball“ den Bereich der Psychotherapie im Salzburger Stadtteil Lehen, früher Psychosoziales Versorgungs- und Beratungszentrum für Kinder und Jugendliche genannt. „Unsere Einrichtung ist ein wichtiger Puzzlestein in der psychosozialen Versorgung. Zu uns kommen Kinder, die über einen längeren Zeitraum eine Betreuung und Behandlung benötigen“, informiert Patzak. Das Ambulatorium fungiert auch als Drehscheibe zu anderen psychosozialen Einrichtungen und dem niedergelassenen Bereich.

Patienten aus allen sozialen Gruppen

Pro Semester werden rund 450 Kinder im Ambulatorium „Am Ball“ vorstellig. Die Behandlungsdauer ist dabei ganz unterschiedlich. „Manchmal reicht ein Abklärungsgespräch, einige Kinder sind mehrere Jahre bei uns. Im Durchschnitt bleiben sie sechs Monate bei uns“, sagt Patzak. Rund 20 Prozent der Patienten kommen aus Betreuungseinrichtungen. „Der soziale Hintergrund ist aber vielschichtig. Wir behandeln Patientinnen und Patienten aus allen Schichten, es ist ein guter Querschnitt der Gesellschaft“, so Patzak.

Wir helfen Kindern und Jugendlichen in schwierigen Zeiten.
Claudia Patzak, Leiterin Ambulatorium Am Ball
Wir bewegen uns ständig in einem Spannungsfeld.
Hannes Herbst, Kinder- und Jugendhilfe

Familien stärken und Kinder schützen

Familien stärken, Kinder schützen, miteinander Probleme lösen – so lautet die Leitlinie in der Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe. Dieser Aufgabe hat sich Hannes Herbst voll und ganz gewidmet. Seit fast 40 Jahren arbeitet er schon im Landesdienst, 23 Jahre davon als Leiter dieser Einrichtung in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung.

Herausfordernde Arbeit

„Eltern können sich an uns wenden, bevor es zu Gewaltsituationen kommt“, erklärt Hannes Herbst. „In Salzburg gibt es ein großes Hilfsangebot, wenn Schwierigkeiten auftreten.“ Vorrangiges Ziel ist jedenfalls, die Wegnahme von Kindern aus ihren Familien zu vermeiden. In der präventiven Tätigkeit werden Familien in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt. In der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung sind derzeit 37 Personen in der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt. Das Budget beträgt rund zehn Millionen Euro.

Wichtig ist mir die Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der jungen Leute.
Walburga Kaiser, Schuldirektorin


Landwirtschaftsschulen in neuen Zeiten

In einem anderem Bereich setzt sich Walburga Kaiser für die Jugend ein. Sie übernahm als Direktorin im September 2021 die Führung der Landwirtschaftlichen Fachschule Kleßheim in Wals-Siezenheim und folgte damit dem langjährig verdienstvollen Johann Eßl nach. Zwei Dinge sind der neuen Direktorin wichtig: „Das Auftreten der jungen Menschen und dass sie sich für etwas begeistern können.“

Mehrfach ausgezeichnet

Kaiser kann auf viele Jahre berufliche Praxis zurückgreifen. So unterrichtete die Wahl-Lungauerin, die mit ihrem Mann und vier Kindern in Mariapfarr im Lungau lebt, 15 Jahre an der LFS Tamsweg. Ihre Schülerinnen und Schüler wurden mit Projekten zum Jahr des Bodens und mit dem Naturschutzpreis „Brennnessel“ ausgezeichnet.

Landwirtschaft als Vorbild

Einen ersten Schwerpunkt konnte sie mit der Schule für Erwachsene schon setzen. „Gesunde Ernährung, Umweltschutz, sparsamer Umgang mit den Ressourcen – wer sonst als die Landwirtschaft hat die Möglichkeit, hier Vorbild zu sein?“, so die Lungauerin. REP_220517_50 (grs/mel)

Agrar/Wald; Bildung; Salzburg; Soziales; Karriere
Info
  • Claudia Patzak

war zuvor 14 Jahre im Klinikum Vöcklabruck in der Erwachsenen- und Akutpsychiatrie beschäftigt. Sie geht gerne gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern auf Reisen und Campen. „Im heurigen Sommer geht es mit dem Rucksack durch Griechenland“, erzählt sie. Auch in weit entfernte Länder hat es sie schon verschlagen. „Ich war in Tansania und Botswana auf Safari und habe dort Löwen, Elefanten, Nashörner, Krokodile und Flusspferde gesehen“. Daneben ist das Laufen ein großes Hobby.

  • Hannes Herbst

glänzt auch seit vielen Jahren als erfahrener Spieler der Betriebsfußballmannschaft: In 761 Spielen erzielte er nicht weniger als 380 Tore und war bei fast allen Landesmeistertiteln und Erfolgen aktiv dabei. Zuvor machte er zahlreiche Stationen in der Bezirkshauptmannschaft durch, darunter Soziales, Sicherheit und Verkehr. „Ich mag einfach die Arbeit mit direktem Kontakt zu den Menschen“, sagt Herbst, der nun in Bergheim zuhause ist und gerne in den Bergen wandert und mit Tourenski unterwegs ist. Die Fürsorge lässt ihn auch in seiner Freizeit nicht los: 2011 gründete er den Verein Kinder haben Zukunft, in dem er ehrenamtlich tätig ist. Der Verein wurde 2011 gegründet und unterstützt bedürftige Familien dort, wo die staatliche Hilfe nicht mehr greift.

  • Walburga Kaiser

unterrichtete an der LFS Tamsweg vor allem Pflanzenbau, Obstbau sowie Deutsch und Kommunikation. Sie wuchs in der Weststeiermark auf einem Bauernhof auf und absolvierte die Hauswirtschaftsschule sowie anschließend den Aufbaulehrgang in der HBLA Pitzelstätten in Kärnten. Kaiser setzte ihre Ausbildung mit dem Studium der Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur und an der Agrarpädagogischen Hochschule in Wien fort. In ihren ersten Arbeitsjahren sammelte sie Erfahrung in Kundenberatung in den Bereichen Pflanzenschutz, Düngung, Boden und Schädlingsbekämpfung. Darüber hinaus war sie als Tagesmutter tätig. Die passionierte Jägerin findet bei der Bienenzucht Entspannung.