Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Stefan Mayer, Zell am See-Kaprun Tourismus
,
-
Salzburg

Unsere Landeshymne

Land unsrer Väter, lass' jubelnd dich grüßen. Mit feierlichem Überschwang startet die Salzburger Landeshymne. Sie ist nicht allen geläufig - auch wenn sie in den Lehrplänen der Pflichtschulen verankert wurde. Offiziell sollte sie schon 1928 - in ihrem Entstehungsjahr - werden, schaffte es aber bisher noch nicht in den Gesetzesrang. Dies wird jetzt nachgeholt.
 

​Hand aufs Herz - wer kennt alle Strophen der Salzburger Landeshymne auswendig? Dabei gehört das vom Priester und Heimatdichter Anton Pichler getextete und von Hauptschuldirektor Ernst Sompek vertonte Lied zum festen Bestandteil der offiziellen Feierlichkeit im Land. Über die sich regenden Hämmer an der Esse oder die nervige Hand am Pflug haben schon viele seit Volksschulzeiten gerätselt.

Wenig bekannter Text aus anderer Zeit

Als die Hymne am 15. Mai 1928 vor dem vollzähligen Landtag und allen Mitgliedern der Landesregierung in der Knaben-Volksschule St. Andrä durch den Schülerchor zum ersten Mal erklang, war noch eine andere Zeit und eine andere Ästhetik angesagt. Dabei kommt auch Wolfgang Amadeus Mozart zu Ehren - am Ende der zweiten, weniger bekannten Strophe. Einsam mit seiner Unsterblichkeit durchreitet er dort die Straßen. Und die Bezeichnung als „Kleinod von Österreich“ geht auch heute noch leichtfüßig als Tourismuswerbung durch.

Die Landeshymne ist ein unverrückbares Identifikationssymbol für die Bevölkerung.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer

Teil des Musikunterrichts

1949 wurde die „Einübung der Landeshymne und deren Eingliederung im Gesang- und Sprachunterricht“ an allen Volks-, Haupt- und Mittelschulen des Landes angeordnet. Es galt, landespatriotisches Terrain nach dem zweiten Weltkrieg zurückzugewinnen. Noch 1982 sah die Landwirtschaftlichen Lehrpläneverordnung vor, im Gegenstand Singen unter anderem die Landeshymne zu lehren.

Land uns'rer Väter wird offiziell

Zur Eröffnung des Landtags nach der neuen Landesverfassung im November 1934 wurde die Melodie der Salzburger Landeshymne vom Komponisten in die Walze des Salzburger Glockenspiels eingesetzt und einen Monat lang gespielt. Sechs Jahre zuvor waren sich alle damals im Landtag vertrtetenen Parteien einig, Lied und Text zur offiziellen Landeshymne zu erklären. Allerdings wurde dies nie im Landesgesetzblatt veröffentlicht. Das wird erst fast 100 Jahre nach dem damaligen Beschluss nachgeholt. „Land uns’rer Väter“ soll bis Jahresenede 2023 in den Gesetzesrang erhoben werden. Das beschlossen die Regierungsparteien im Salzburger Landtag. REP_230913_60 (sm/mel)

Salzburg; Kultur; Gesellschaft
Info

​Salzburger Landeshymne

Land unsrer Väter, lass' jubelnd dich grüßen,
Garten behütet von ew'gem Schnee,
dunkelnden Wäldern träumend zu Füßen friedliche Dörfer am sonnigen See.
Ob an der Esse die Hämmer sich regen oder am Pfluge die nervige Hand,
Land unsrer Väter, dir jauchzt es entgegen:
Salzburg, o Salzburg, du Heimatland!
Land unsrer Väter, dir jauchzt es entgegen:
Salzburg, o Salzburg, du Heimatland.

Wie aus des Ringes goldenem Reifen funkelt der Demant, der Wunderstein,
grüßt aus der Hügel grünendem Streifen Salzburg, die Feste im Morgenschein.
Und wenn die Glocken den Reigen beginnen rings von den Türmen vergangener Zeit,
schreitet durch einsamer Straßen-Sinnen Mozart und seine Unsterblichkeit.

Sollten die Länder der Welt wir durchwallen,
keins kann, o Heimat, dir werden gleich.
Mutter und Wiege bist du nur uns allen, Salzburg,
du Kleinod von Österreich.
Scholle der Väter, hör' an, wir geloben,
treu dich zu hüten den Kindern als Pfand!
Du, der in ewigen Höhen da droben, breite die Hände und schirme dies Land!