Im Wettlauf mit dem Wetter
Drei Bagger stehen im Bachbett, es zählt jede Sekunde. Denn
das nächste Gewitter kommt in vier Stunden. In der bis zum Rand gefüllten
Sperre sieht es aus wie bei einem riesigen Mikadospiel: Baumstämme ragen kreuz
und quer durcheinander, Geröll und Schlamm stauen das nachdrängende Wasser auf.
Die Sperre muss leer sein, bevor der Regen wiederkommt. In Uttendorf mussten
die Helfer nach dem Starkregen, der Anfang Juli 2019 den Manlitzbach über die
Ufer treten ließ und eine ganzen Ortsteil verwüstete, den Wettlauf gegen die
Zeit gewinnen. Eine Akutmaßnahme, die Leben rettet. Doch auch die Vorsorge ist
bei der Wildbach- und Lawinenverbauung entscheidend.
100 Prozent Sicherheit gibt es nicht
„Die kontinuierlichen Investitionen haben gewirkt und werden
auch 2020 mit hoher Intensität fortgeführt“, hat sich Landesrat Josef Schwaiger
zum Ziel gesetzt. Ein Großteil der Investitionen wird zwar weiter in die
technische Infrastruktur fließen, die große Herausforderung wird heuer aber die
intensive Betreuung und Bewirtschaftung der Schutzwälder sein. Schwaiger betont
auch: „Wir können nicht alles verbauen, die Natur lässt sich nicht zu 100
Prozent zähmen. Aber wir tun, was wir können.“
Jedes künftige Projekt wird auch Maßnahmen zur Waldverbesserung beinhalten. Unser Motto: Mit jedem Projekt einen Hektar mehr klimafitter Schutzwald.
Leonhard Krimpelstätter, WLV-Leiter
Wald als grüner Wächter
Und nicht nur Baumaßnahmen oder grüne Wächter wie ein
gesunder Wald helfen dabei, die Schäden zu verringern. Vorausschauende Planung
und penible Erfassung von Gefahrenzonen sorgen dafür, dass es erst gar nicht
dazu kommt. Von den Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung in Salzburg
wurden rund 1.800 Gutachten erstellt. In acht Salzburger Gemeinden wurden
Einzugsgebiete überprüft und teils neu bewertet. Eine Herkulesaufgabe, aber:
Die fast schon jährlichen Katastrophenereignisse haben auch gezeigt, wo die
Gefahren genau richtig eingeschätzt wurden. REP_200723_60 (sm/mel)