Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
FF Zell am See, FF Bad Gastein, Melanie Hutter
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Sicherheit

Zahmes Wasser, sicherer Hang

Schneemassen im Jänner, das Hochwasser im Juli, die Muren im November - das Jahr 2019 war eines der Naturgewalten. Die Folge: Anträge für Katastrophenhilfe in Rekordhöhe. Dass nicht noch mehr Schäden anfallen, dafür sorgte und sorgt die Wildbach- und Lawinenverbauung. Allein im Jahr 2020 mit 31 Millionen Euro.
 

​Im Wettlauf mit dem Wetter

Drei Bagger stehen im Bachbett, es zählt jede Sekunde. Denn das nächste Gewitter kommt in vier Stunden. In der bis zum Rand gefüllten Sperre sieht es aus wie bei einem riesigen Mikadospiel: Baumstämme ragen kreuz und quer durcheinander, Geröll und Schlamm stauen das nachdrängende Wasser auf. Die Sperre muss leer sein, bevor der Regen wiederkommt. In Uttendorf mussten die Helfer nach dem Starkregen, der Anfang Juli 2019 den Manlitzbach über die Ufer treten ließ und eine ganzen Ortsteil verwüstete, den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen. Eine Akutmaßnahme, die Leben rettet. Doch auch die Vorsorge ist bei der Wildbach- und Lawinenverbauung entscheidend.

Das größte Schutzprojekt Österreichs wird seit dem Vorjahr im Glemmtal mit 58 Millionen Euro umgesetzt.
Landesrat Josef Schwaiger

100 Prozent Sicherheit gibt es nicht

„Die kontinuierlichen Investitionen haben gewirkt und werden auch 2020 mit hoher Intensität fortgeführt“, hat sich Landesrat Josef Schwaiger zum Ziel gesetzt. Ein Großteil der Investitionen wird zwar weiter in die technische Infrastruktur fließen, die große Herausforderung wird heuer aber die intensive Betreuung und Bewirtschaftung der Schutzwälder sein. Schwaiger betont auch: „Wir können nicht alles verbauen, die Natur lässt sich nicht zu 100 Prozent zähmen. Aber wir tun, was wir können.“

Jedes künftige Projekt wird auch Maßnahmen zur Waldverbesserung beinhalten. Unser Motto: Mit jedem Projekt einen Hektar mehr klimafitter Schutzwald.
Leonhard Krimpelstätter, WLV-Leiter

Wald als grüner Wächter

Und nicht nur Baumaßnahmen oder grüne Wächter wie ein gesunder Wald helfen dabei, die Schäden zu verringern. Vorausschauende Planung und penible Erfassung von Gefahrenzonen sorgen dafür, dass es erst gar nicht dazu kommt. Von den Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung in Salzburg wurden rund 1.800 Gutachten erstellt. In acht Salzburger Gemeinden wurden Einzugsgebiete überprüft und teils neu bewertet. Eine Herkulesaufgabe, aber: Die fast schon jährlichen Katastrophenereignisse haben auch gezeigt, wo die Gefahren genau richtig eingeschätzt wurden. REP_200723_60 (sm/mel)

Sicherheit; Schwaiger; Pinzgau; Bauen/Wohnen
Info

Daten und Fakten

Die größten Schutzmaßnahmen 2020

  • Pinzgau: Manlitzbach (Uttendorf), Saalach (Saalbach), Krallerwinklbach (Maria Alm), Thumersbach (Zell am See), Dientenbach, Gleitschneeschutz (gesamter Bezirk)
  • Pongau: Aignergraben (Großarl), Fritzbach (Hüttau), Payerbach (Wagrain), Kötschache (Badgastein), Maierhofgraben (Dorfgastein), Hiertseck (Hüttschlag)
  • Tennengau: Kotbach (Hallein), Rußbach und Zubringer, Gainfeldbach (Bischofshofen), Mühlbach mit Zubringer, Taurachzubringer (Radstadt), Schutz vor Hangmuren und Schutzwaldverbesserung (Bad Hofgastein)
  • Flachgau: Hinterseer Taugl (Hintersee), Haunsberg (Nußdorf)
  • Lungau: Lawinenschutz Tauernstraße, Taferngraben (Ramingstein), Steinschlagschutz (Tweng und Muhr), Leißnitzbach (Tamsweg), Schutz vor Hangmuren und Schutzwaldverbesserung (Muhr)