Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Franz Neumayr
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Verkehr

Bahn frei für den Wiederaufbau

Jetzt geht es los! Am 16. April wurde der Startschuss für den Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn - zuerst bis Mittersill und dann bis Krimml - gegeben. Am Bahnhof Niedernsill wurden dafür symbolisch die ersten Meter Gleise verlegt. Dort war nach den massiven Hochwasserschäden bisher Endstation, doch die Pinzgaubahn will Salzburg nicht aufgeben.
 

​Mit beträchtlichem Geldeinsatz und den Erfahrungen aus den vergangenen Jahrzehnten startet nun der Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn in Etappen. Ein Hochwasserschaden so massiv wie im Sommer 2021 soll dann nicht mehr möglich sein. „Die Bahn hat einen beeindruckenden Überlebenswillen gezeigt. Sie wird von der Bevölkerung und den Gästen gleichermaßen angenommen - ja es hängt das Herz der ganzen Region daran“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Mit Mittersill kommt die Takterweiterung

Neben dem hochwassersicheren Wiederaufbau der Strecke sind auch weitere Schritte geplant, um die Bahn zu attraktivieren. „Ab September werden wir die Betriebszeiten deutlich erhöhen und sechs zusätzliche Verbindungen am Tag einführen. Damit wird es zwischen Zell am See und Mittersill in beide Richtungen einen durchgehenden Takt bis 22.00 Uhr geben. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für den öffentlichen Verkehr im Oberpinzgau und außerdem ein oft geäußerter Wunsch von der Bevölkerung vor Ort“, erklärt Landesrat Stefan Schnöll.

Mit dem Spatenstich zum Wiederaufbau und den damit verbundenen Modernisierungs- und Begleitmaßnahmen wird ein weiteres erfolgreiches Kapitel in der 125-jährigen Geschichte geschrieben
Michael Baminger, Vorstandssprecher der Salzburg AG

​Brennsteiner: „Zweite Lebensader.“

Noch endet die Bahn in Niedernsill, doch schon bald wird es mit der Pinzgaubahn wieder eine zentrale Öffi-Verbindung in den Oberpinzgau geben. „In Zeiten der Nachhaltigkeit ist es wichtig, dass es dauerhaft öffentliche Verkehrsmittel gibt. Profitieren werden jedenfalls die Schüler, Jugendlichen und Berufstätigen, die täglich im Oberpinzgau pendeln müssen. Und in Zukunft tun sich damit viele Nutzungsmöglichkeiten für das langgezogene Tal auf, das mit der Bahn neben der Straße wieder eine zweite Verkehrs- und damit wichtige Lebensader erhält“, so Niedernsills Bürgermeister Günther Brennsteiner.


Vorfreude in den Gemeinden

Uttendorf und Stuhlfelden sind die ersten beiden Gemeinden im Oberpinzgau, die demnächst wieder per Bahn erreichbar sein werden. „Wir fiebern dem Herbst entgegen. Endlich kommt die Bahn wieder zu uns. Damit rücken wir mit den Öffis wieder besser an das regionale Zentrum im Zeller Becken“, sind sich Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher (Stuhlfelden) und ihr Uttendorfer Amtskollege Hannes Lerchbaumer einig. Nicht nur die Haltestellen werden modernisiert, der Bahnhof im Stuhlfeldener Ortszentrum wird künftig mit einer Elektro-Ladestation ausgestattet.

Viertler: „Endlich wieder bis Mittersill.“

Vorläufiger aber nicht endgültiger Endpunkt wird ab September der Oberpinzgauer Zentralort Mittersill sein. „Gott sei Dank gibt es die Bahn wieder. Für die ländliche Region ist sie unerlässlich und essenziell. In Zeiten von Preissteigerungen und Klimawandel ist der öffentliche Verkehr zukunfts- und richtungsweisend“, blickt Bürgermeister Wolfgang Viertler einer neuen Ära mit Bahnverbindung entgegen. REP_230417_70 (mel)


Haslauer; Pinzgau; Schnöll; Verkehr
Info

​Die Eckpunkte zum Wiederaufbau

  • Bauzeit Niedernsill bis Mittersill: April bis September 2023
  • Ab Herbst: Erweiterung nach Krimml
  • Kosten: Rund 12 Millionen Euro bis Mittersill
  • Bevölkerung von Zell am See bis Krimml: rund 40.000
  • Gemeinden: Zell am See, Kaprun, Piesendorf, Niedernsill, Uttendorf, Stuhlfelden, Mittersill, Hollersbach, Bramberg, Neukirchen, Wald, Krimml
  • Streckenlänge Pinzgauer Lokalbahn: 52,8 Kilometer
  • Streckenlänge beim Hochwasser 2021 zerstört: rund 20 Kilometer
  • Haltestellen zwischen Zell am See und Krimml: 39