Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Andreas Thomasser/Melanie Hutter
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Natur

Schutz für Mensch und Natur

Bis 2029 wird der Naturpark Salzachauen vor den Toren der Stadt Wirklichkeit werden. Dass acht Quadratkilometer Schutzgebiet entstehen, nach der Weitwörther Au auch die Antheringer Au rentauriert wird, machte der Kauf der Fläche durch das Land Salzburg möglich. Der Plan: Naturschutz, Klimaschutz umd Artenschutz gehen Hand in Hand mit Hochwasserschutz und Erholungsgebiet. Das alles für mehr als 300.000 Menschen, die im Flachgau und in der Stadt Salzburg leben.
 
  • Naturschutz inklusive Klimaschutz und Artenschutz
  • Hochwasserschutz
  • Naherholungsgebiet

Diese drei Aufgaben wird der Naturpark Salzachauen im Zentralraum erfüllen. Die Weitwörther Au wurde bereits renaturiert, sie gilt sozusagen als "Blaupause" für die Antheringer Au, die bis 2029 wieder in ihren Urzustand versetzt wird. Dadurch wird sich nicht nur die Natur erholen können und Aufgaben in Sachen Renturierung erfüllt, sondern man hat auch mit der Salzach großes vor. Nebenarme, "weiche" Ufer, ein "klimafitter" Auwald und vieles mehr werden dazu führen, dass das Wasser wieder mehr Platz hat. Es breitet sich bei Hochwasser in dafür vorgesehene Flächen aus, Siedlungen sind dadurch bessser gesdchützt - unter anderem auch die Stadt Oberndorf.

Naturschutz/Klimaschutz/Artenschutz

„Im Grunde genommen setzen wir vor den Toren der Stadt Salzburg genau das um, was es in Zeiten der Klimakrise braucht: Wir geben der Natur die Chance, sich zu erholen und das schafft sie oft schneller als wir glauben. Aber wir müssen ihr die Chance dazu geben“, sagt Markus Graggaber. Er ist Leiter der Abteilung Natur und Umwelt beim Land Salzburg. Dass es funktioniere, das zeige die Weitwörther Au, die bereits renaturiert wurde.

Hochwasserschutz

Landesrat Josef Schwaiger ist überzeugt, dass jeder investierte Cent in den Hochwasserschutz eine Investition in die Zukunft ist. „Jeder Hochwasserschaden, den wir verhindern können, ist wichtig im Sinne der Sicherheit der Salzburgerinnen und Salzburger. Die Schäden machen meist ein Vielfaches der Kosten für Schutzmaßnahmen aus. Und man darf auch auf das menschliche Leid nicht vergessen, wenn man alles verliert, was man sich ein Leben lang aufgebaut hat. Das Hochwasser im September 2024 zeigt uns das wieder ganz deutlich, denn die Menschen in den Hochwassergebieten zum Beispiel in Niederösterreich leiden enorm“, so der Landesrat.

Naherholung

2029 soll der Naturpark Salzachauen sozusagen fertig sein, Attraktionen für die Salzburgerinnen und Salzburger inklusive. „Wir wollen hier behutsam vorgehen, alles bekommt seinen Platz. So ehrlich muss man sein, dass man als Mensch in so einem Schutzgebiet nicht überall hin kann und soll. Aber mit Beobachtungspunkten wie zum Beispiel Aussichtskanzeln, Infopoints sowie Spazier- und Radwegen wird die Au und ihre Artenvielfalt hautnah erlebbar sein. Und auch die Salzach – so der Plan – wird teils besser zugänglich, das Erlebnis Wasser wird so für die ganze Familie möglich“, sagt Graggaber.

Das Land Salzburg hat mit den Salzachauen die großartige Chance, mit Renaturierungsmaßnahmen einen einzigartigen Naturpark zu gestalten. Die ersten Maßnahmen in der Weitwörther wurden erfolgreich gesetzt, dann wurde auch die Antheringer gekauft, wodurch ein Jahrhundertprojekt für uns und kommende Generationen nun möglich wird.
Norbert Winding, Biologe und ehemaliger Direktor des Hauses der Natur

"Jahrundertprojekt"

Es gab massive Kritik als das Land Salzburg die Antheringer Au kaufte, um den Naturpark Salzachauen umzusetzen. Von einem zu hohen Preis war da die Rede und auch, dass man ja auch enteignen hätte können. Landesrätin Daniela Gutschi, 2022 beim Lauf ressortzuständig, dazu: "Der Naturpark Salzachauen wird umgesetzt. Mit Renaturierung, mit Hochwasserschutz und mit Naherholung für die Salzburgerinnen und Salzburger. Und ich bin überzeugt, dass es spätestens im Jahr 2030 heißt: das war eine gute, weitsichtige und richtige Entscheidung im Sinne von Mensch und Natur." REP_240918_70 (mel)

Flachgau; Natur; Stadt Salzburg; Schwaiger
Info
  • ​Was der Mensch getrennt hat – nämlich Salzach und Augebiet – führt der Mensch in den kommenden Jahren auch wieder zusammen. In Österreich kann man das Jahrhundertprojekt ein wenig mit dem Nationalpark Donauauen vergleichen, europaweit gesehen ist dieses stadtnahe Naturschutzgebiet beispielgebend und einzigartig. 
  • „Die Grundsatzentscheidung ist gefallen, Landesregierung und Landtag haben zugestimmt. Bald setzen wir nach ausführlichen Gesprächen und Planungen das Projekt um“, sagt Abteilungsleiter (Natur und Umwelt) Markus Graggaber. Und 2029 werden Naturschutz, Hochwasserschutz und Naherholung umgesetzt sein – vor den Toren der Landeshauptstadt und für rund 300.000 Menschen, die im Flachgau und in der Stadt Salzburg leben.