Autor:
Alexander Paier,
Fotos:
Alexander Paier
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Umwelt

Salzburgs Restmüll unter der Lupe

Ein singender Kaktus, Bargeld, Fernbedienungen, originalverpackte Lebensmittel: Bei den Probeentnahmen für die Restmüllanalysen 2025 des Landes kam bereits einiges zum Vorschein, das sicher nicht in die Restmülltonne gehört. Fest steht aber auch, dass die getrennte Sammlung eine Erfolgsgeschichte ist – mit Potenzial nach oben.
 

​Für die Restmüllanalysen 2025 des Landes starteten die Arbeitstage für das Team des Grazer Ingenieurbüros Wellacher schon sehr früh. Es galt, noch bevor die Müllabfuhr kommt, im Auftrag des Landes an zufällig ausgewählten und danach anonymisierten Adressen in allen Bezirken Restmülltonnen abzuholen. Diese wurden in einem davor vorgesehenen Raum am Recyclinghof der Stadt Salzburg in aufwändiger händischer Sortierarbeit auf ihren Inhalt geprüft. Auf Basis dieser Proben wird in der Folge eine landesweite Analyse erstellt, wie es aktuell um die getrennte Sammlung steht und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Stärkung des Bewusstseins

Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek informiert: „Die aktuellsten verfügbaren Daten stammen aus dem Jahr 2019. Es ist immer interessant, Entwicklungen über einen längeren Zeitraum zu betrachten. Aus meiner Sicht hat sich das Bewusstsein für richtige Mülltrennung seither deutlich verbessert – auch dank zahlreicher Initiativen im ganzen Land. Viele Menschen zeigen Bereitschaft zur Veränderung und ich hoffe, dass sich das auch in den kommenden Zahlen widerspiegelt. Sollte das nicht der Fall sein, sehen wir klaren Handlungsbedarf. Eines ist sicher: Wir bleiben dran. Unser Ziel ist es, noch gezielter aufzuklären, was in den Restmüll gehört – und was eben nicht -, und so das Bewusstsein der Bevölkerung weiter zu stärken.“

Getrennte Sammlung als Erfolgsgeschichte

Zweck der Analysen ist vor allem, herauszufinden, welche Bestandteile des Restmülls noch verwertbar wären und auch einen Vergleich zu vorhergehenden Analysen zu ziehen. Neben einigen originellen Objekten, die sofort ins Auge stechen, ist bereits jetzt klar, dass weiterhin noch viel Biomüll in den Restmüll wandert. „Insgesamt ist die getrennte Sammlung aber eine Erfolgsgeschichte. Seit die Statistiken gemacht werden, hat sich das Verhältnis von 80 Prozent Restmüll und 20 Prozent getrennte Sammlung auf 40 zu 60 gewandelt,“ so Wilfried Mayr, Abfallexperte des Landes Salzburg

Erste Ergebnisse vor dem Sommer

Die Salzburger Restabfallanalysen werden rund alle fünf Jahre durchgeführt. Dieses Mal werden rund 170 Einzelproben aus 24 Gemeinden und Teilen der Stadt Salzburg genommen. Dafür gibt es zwei Durchgänge, aktuell läuft der erste, ein zweiter folgt im Herbst. Die ersten Ergebnisse werden vor dem Sommer erwartet. REP_250423_40 (ap/mel)

Umwelt; Svazek
Info

​Restmüllanalysen des Landes 2025

  • landesweit 170 anonymisierte Proben
  • händisches Sortieren des Restmülls
  • Trennung verwertbarer Stoffe
  • Hochrechnung auf landesweites Trennverhalten
  • Erste Ergebnisse vor dem Sommer