Autor:
Melanie Hutter, Mario Scheiber,
Fotos:
Michael Butschek, Melanie Hutter
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Sicherheit

Gemeinsam gegen die Lawinengefahr

Schnee - der gehört bei uns in Salzburg einfach zum Winter dazu. Im besten Fall ist alles tief verschneit und das Bundesland verwandelt sich in ein Winterwunderland für Einheimische wie Gäste. Die Topografie und alpine Umgebung birgt aber auch eine Gefahr: Lawinen. Gemeinsam mit absoluten Profis informiert das Land Salzburg umfassend über die aktuelle Lawinenlage. Profis im ganzen Land sowie Meteorologen schätzen die Gesamtsituation ein.
 

Der aktuelle Lawinenlagebericht, erstellt von den Profis der Zenralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Zusammenarbeit mit den Spezialisten beim Land Salzburg, wird jeden Abend für den nächsten Tag erstellt und ist unverzichtbar für die Tourenplanung - egal ob auf Tourenski, beim Schneeschuhwandern oder Freeriden. Mit der kostenlosen Land Salzburg App ist die Gefahreneinschätzung - sie ist sehr regional und spezifisch - immer mit dabei. Doch die „Mission Sicherheit“ geht noch weiter: Umfassende Gefahreneinschätzungen finden in den Lawinenwarnkommissionen statt.

900 Profis in den Lawinenwarnkommissionen

Während der Lawinenlagebericht für die Personen, die sich in den Bergen aufhalten, sehr wichtig ist, beurteilen die Mitgieder der Lawinenwarnkommissionen die Gefahr für die Allgemeinheit. Hier geht es zum Beispiel um Empfehlungen, ob eine Piste gesperrt wird, ein Winterwanderweg oder gar eine wichtige Verkehrsverbindung. 900 dieser Profis - jeder von ihnen kennt „sein“ Gebiet wie die eigene Westentasche - sind im ganzen Bundesland im Einsatz. Bei regelmäßigen Fortbildungen bleiben sie am Puls der Zeit, kennen die neuesten Methoden und Entwicklungen. Das geht weit überr das „Gespür“ für Schnee hinaus. 

Die Prognosen des Lawinenlageberichtes sind sehr regional und präzise. Salzburg wird in 21 Kleinstregionen aufgeteilt, so ist die Tourenplanung sehr genau möglich.
Michael Butschek, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG

Der Schnee wird „gelesen“

In den vergangenen beiden Wintersaisonen konnten rund 300 Schnee-Experten neu beziehungsweise weitergebildet werden. „Wichtig bei den Schulungen ist immer der Praxistag - draußen im Feld. Dabei lernen die Teilnehmer unter anderem Schneeprofile zu erstellen und Schnee zu ,lesen‘. Die Arbeit der Ehrenamtlichen bewährt sich jeden Winter, indem schwere Unglücke verhindert werden“, sagt Philipp Kogler vom Referat Sicherheit und Katastrophenschutz, dem der Amtliche Lawinenwarndienst untersteht.

Erweiterte Kooperation mit der ZAMG
Im Sommer unterzeichnete Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Vertretern der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) einen neuen Kooperationsvertrag. Im Team von Michael Butschek, dem Leiter der Lawinenwarnzentrale, sind jetzt Claudia Riedl, Veronika Krieger sowie Matthias Walcher tätig - sie alle erstellen die Lageberichte. Vervollständigt wird das Team durch Leo Hettegger und Alexander Kehl als Techniker sowie Alexander Ohms, welcher die Betreuung des Tourenportals übernimmt. „Das Lawinenwarn-Team wurde neu aufgestellt, wir haben jetzt mehr personelle Ressourcen. Inputdaten von Wetterstationen, Beobachtern und natürlich den Warnkommissionen vor Ort sorgen in bis zu 21 Kleinstregionen für noch präzisere Vorhersagen für die Bevölkerung“, erklärt Michael Butschek.

Haslauer: „Mehr Sicherheit im Winter.“
„Das System der Lawinenwarnkommissionen funktioniert im Bundesland hervorragend. Die Arbeit der Kommission ist wesentlich für die Sicherheit der Einheimischen sowie im Wintertourismus. Von dem Wissen der Schnee-Experten profitieren alle: Sei es die Bevölkerung im Tal oder die Sportler am Berg“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der sich bei allen rund 900 ehrenamtlichen Mitgliedern für ihren Einsatz bedankt. REP_221220_70 (mel)

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