Autor:
Alexander Paier,
Fotos:
Sophie Huber-Lachner
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Kultur

Eisen aus dem Lungau

Auf dem Weg in das Bundschuh Tal stößt man nach wenigen Kilometern auf einen imposanten 25 Meter hohen ehemaligen Hochofen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dort Eisen produziert. Im Hochofen und im angrenzenden Gebläsehaus gibt ein Museum Einblick in die Verarbeitung des Lungauer Erzes. Beim Museumswochenende am 13. und 14. Mai ist das ganz besondere Museum mit dabei.
 

​Eröffnet wurde das Hochofenmuseum im Jahr 1984, zehn Jahre nach Gründung des lokalen Vereins zum Erhalt der Schmelzanlage Bundschuh. Mit viel ehrenamtlichem Einsatz  - wie so oft in der vielseitigen Museumslandschaft Salzburgs - ist es gelungen, sowohl den Erhalt des Hochofens aus 1862 zu sichern als auch mit dem integrierten Museum Einblick in die Art der Verarbeitung des Erzes aus den Alpen sowie die beschwerlichen Arbeitsbedingungen zu geben.

Heimisches Erz

Mit viel Begeisterung schildert Werner Rainer, seit über 20 Jahren die treibende Kraft hinter dem Museum, wie das Erz zur Anlage gelangte: „Die Erzvorkommen sind zehn Kilometer taleinwärts. Dort wurde das Erz in einer Seehöhe von rund 1.600 bis 1.800 Metern gebrochen, sortiert und gelagert. Im Winter wurde es mit Sackzügen ins Tal gerutscht und dann mit Ochsenfuhrwerken zum Hochofen gebracht, um es zu schmelzen.“ 

Monument seit 1903

1903 wurde der Hochofen stillgelegt, da die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben war. Auf Hochtouren laufen jedoch Gebläse und Federhammer weiterhin für die Gäste des Museums: „Es sind vor allem die Touristen im Lungau, die auch bei uns vorbeikommen und dazu viele Leute, die die Straße befahren und dann neugierig werden. Wir begrüßen jährlich rund 1.500 Besucherinnen und Besucher von Juni bis Ende September, informiert Rosi Rainer, die ebenfalls für den Museumsverein tätig ist.

Nachfolge gesucht

Bald wird entschieden, wer statt Werner Rainer, der mittlerweile 83 Jahre alt ist, in Zukunft die Fäden im Museum Bundschuh ziehen wird. „Es ist gar nicht leicht, eine Nachfolge zu finden. Die Jugend hat keine Zeit, die Älteren wollen nicht mehr. Es ist aber sehr wichtig, dass der Erhalt gesichert wird, nicht nur um zu sehen, wie schwer die Menschen hier früher gearbeitet haben, so Rosi Rainer. REP_230330_40 (ap/mel)

Kultur; Lungau
Info
  • Das diesjährige Museumswochenende findet am 13. und 14. Mai statt.
  • Rund 60 Museen des Landes öffnen bei freiem Eintritt und Sonderprogrammen ihre Türen.
  • Das Montanmuseum in Bundschuh ist am 14. Mai gratis zugänglich.​