Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Sophie Huber-Lachner, Stefan Mayer
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Sicherheit

Jetzt! Bevorratung für Krisenfälle

Wenn der Ernstfall da ist, ist es zu spät! Im Notfall sollte jeder Haushalt zwei Wochen ohne Einkaufen und Strom aus der Steckdose auskommen. Um diese Bevorratung muss sich jeder jetzt kümmern, denn bei einem Blackout oder ähnlichen Fällen, geht nichts mehr. „Und das hat auch einen anderen großen Vorteil: Wenn es wirklich zu so einer Situation kommt, kann ich mich um wichtige Dinge kümmern - wie zum Beispiel die Kinder von der Schule zu holen oder auch ältere Personen versorgen - denn der Vorrat ist schon zu Hause“, so Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes.
 

​Lange Zeit war die Energieversorgung kein Thema, sie war stabil und sicher. Durch die globale Situation, den Ukraine-Krieg und auch die europäische Energielage sind Begriffe wie „Energielenkung“ und „Blackout“ in aller Munde. Nicht nur für diese Fälle, sondern für alle Krisensituationen sollte man sich vorbereiten. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Ab 29. November wird daher an alle Salzburger Haushalte ein Info-Folder geschickt, der alle wichtigen Informationen dazu enthält und auch eine Checkliste für die Bevorratung. 

Schwaiger: „Jetzt handeln, nicht warten!“

„Wir wollen informieren und sensibilisieren, dass man sich vorsorglich und rechtzeitig auf Krisensituationen vorbereiten soll. Denn gerade dann ist Eigenverantwortung das Um und Auf. Es bringt aber nichts, sich erst damit auseinanderzusetzen, wenn es soweit ist – dann ist es zu spät“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger, der Vorsitzender des Energielenkungsbeirates und Präsident des Salzburger Zivilschutzverbandes ist.

Vorbereitung, Information und Eigenverantwortung sind die Schlüssel, um eine Krisensituation möglichst gut zu bewältigen. Da ist jeder und jede gefragt.
Landesrat Josef Schwaiger, Präsident des Zivilschutzverbandes
Je besser ich vorbereitet bin und alles nötige zu Hause habe, desto mehr kann ich mich im Ernstfall um wichtige Dinge wie die Familie kümmern.
Markus Kurcz, Leiter Katastrophenschutz Land Salzburg

Schwaiger: „Ein Blackout kann uns treffen.“

Im Folder des Zivilschutzverbandes geht es um die Vorbereitung auf Krisensituationen, derzeit am meisten im Gespräch ein plötzlicher Blackout. „Ich halte die Wahrscheinlichkeit dafür jedenfalls geringer als 50 Prozent, aber höher als Null. Und alles, was über Null ist, auf das muss man sich vorbereiten – wir in der Politik und Verwaltung, aber genauso jeder und jede in Salzburg. Panik wäre übertrieben, aber Nachlässigkeit sicher der falsche Weg“, so Schwaiger.

Kurcz: „Sicherheit durch Vorbereitung.“

Der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, Markus Kurcz, sieht jedenfalls große Vorteile in einer Bevorratung. „Ich bereite mich damit praktisch vor, um für ein, zwei Wochen zu Hause mit allem versorgt zu sein. Aber auch der psychologische Faktor, dass ich mich schon mit dem Thema auseinandergesetzt habe, ist wesentlich. Zur Vorbereitung gehört übrigens auch zu besprechen, wie die Familienzusammenführung funktionieren soll. Zum Beispiel: Treffpunkte mit den Kindern vereinbaren und an die schwächsten Personen in der Familie denken“, erklärt Kurcz.

Wichtige Informationskampagne

Der Katastrophenschutz des Landes begrüßt die Informationsoffensive zur Bevorratung und Vorbereitung auf den Krisenfall sehr. "Ich habe noch nie eine so hohe Mitwirkbereitschaft in der Bevölkerung festgestellt. Bereiten wir uns persönlich und eigenverantwortlich bestmöglich vor, dann können wir im Ernstfall auch die Einsatz- und Rettungsorganisationen entlasten. Und nicth zuletzt gibt es ein besseres Gefühl, wenn ich nicht in der Krise bei Null beginnen muss", so Markus Kurcz.

Keine Panik, aber Vernunft

Landesrat Schwaiger und Kurcz sind sich einig: „Panik ist übertrieben, aber Vorbereitung durchaus angebracht. Wir wollen die Menschen nicht verunsichern, aber dazu motivieren und darüber informieren, sich rechtzeitig damit zu beschäftigen, denn Themen wie Energielenkung und Blackout waren vor der Situation in der Ukraine und die Gesamtkonstellation der europäischen Stromversorgung noch nie so real wie jetzt.“

Alle Informationen auf einen Blick


REP_2211770 (mel/sm)
Sicherheit; Energie
Info
Basisvorrat für 2 Personen für eine Woche

Getränke
  • 14 l Mineralwasser 
  • 7 l Frucht-/Gemüsesäfte 
  • 2 l Haltbarmilch
Grundprodukte
  • 2 kg Mehl 
  • 0,5 kg Reis 
  • 0,5 kg Grieß 
  • 1 kg Haferflocken 
  • 1 kg Teigwaren 
  • 1 kg Knäckebrot 
  • 1 kg Zwieback 
  • Brot (vakuumverpackt)
  • 1 kg Semmelwürfel
  • 1 Pkg. Zucker
  • 1 kg Milchpulver
  • 0,5 kg Hartkäse
  • 0,5 kg Fleischkonserven
  • 1 kg Fischkonserven
  • 0,5 kg Geräuchertes (Speck – vakuumverpackt)
  • 0,5 kg Kartoffelpüree
  • 2 Pkg. Hülsenfrüchte
  • 0,5 kg Gemüsekonserven
  • 1,5 kg Salate im Glas
  • 1 kg Obstkonserven
  • 1 kg Dosensuppe
  • 1 kg Trockenfrüchte
  • 1 kg Nüsse
  • 1 Pkg. Marmelade / Honig
  • 0,5 kg Brotaufstriche
  • 0,5 kg Essig
  • 0,5 l Speiseöl
  • 1 l Tee / Kaffee / Kakao
  • 0,5 kg Gewürze nach Bedarf
Lebensmittel, die nicht lange haltbar sind
  • 1 Pkg. Eier
  • 1 kg Kartoffeln
  • 0,5 kg Zwiebeln