Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Franz Neumayr
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Sicherheit

Profis sorgen im Winter für sichere Landesstraßen

Sie arbeiten vorzugsweise nachts, räumen das Grobe aus dem Weg und schrecken nicht einmal vor Sprengstoff zurück: 160 Mann stark ist die Truppe der Winterdienstler auf den Verkehrswegen des Landes. Ihre Mission: Sichere und schneefreie Straßen.
 

​100 Zentimeter Neuschnee in wenigen Tagen. Wintereinbruch in Salzburg. In den Ohren der Wintersportler klingt das wie Musik, die Mitarbeiter der Straßenmeistereien im ganzen Land wissen: Jetzt ist voller Einsatz gefragt, Tag und Nacht, damit die Menschen möglichst sicher von A nach B kommen. Christian Wallmann aus Bad Vigaun ist sonst Werkstattmeister in der Straßenmeisterei Tennengau. Wenn es stark schneit, helfen alle zusammen und sie gehen es sehr konzentriert an. „Am schwierigsten ist es ganz in der Früh, wenn noch niemand gefahren ist und alles komplett weiß ist. Das ist richtig anstrengend. Oft gibt es ein so genanntes ,white out‘, also man sieht gar keine Konturen mehr“, so Wallmann.

„Wir kennen jeden Randstein“

„Jeder von uns hat eine bestimmte Strecke, hier kennt man jeden Randstein. Man muss sehr konzentriert sein und darf bei so viel Schnee wie heute auch nicht zu schnell sein, damit nichts kaputt wird“, erklärt Kollege Florian Klabacher. Einen Vorteil hat der Beruf aber: „Wenn man im Fahrzeug gescheit einheizt, sitzt man immerhin im Warmen“, schmunzelt der 25-Jährige Kuchler.


Die Frühschicht dauert von 3.30 Uhr bis Mittag. Bei starkem Schneefall wird auf den breiteren Straßen doppelt besetzt, gestaffelt gefahren.
Johann Steiger, Straßenmeisterei Hallein

​Sprengmeister am Werk

In den Reihen der Pinzgauer Straßenmeisterei arbeiten drei „Sprengbefugte“. Sie lassen sozusagen vom Schreibtisch aus kontrolliert Lawinen abgehen. Das viele Kilometer entfernte Einsatzgebiet liegt in 1.700 bis 1.800 Metern Seehöhe zum Beispiel hoch über dem Saalachtal zwischen Weißbach und Saalfelden, am Eingang zum Glemmtal sowie oberhalb der Rauriser Landesstraße. Oben am Berg stehen sechs Meter hohe, mit Solarstrom versorgte Türme mit jeweils zwölf Sprengladungen. Die bestehen aus Kunstdünger (Ammoniumnitrat) und Nitromethan und vermischen sich nach der Fernzündung. „Ab einem halben Meter Neuschnee muss meistens gesprengt werden. Das beurteilen die Lawinenexperten. Vor der Zündung gibt es eine Viertelstunde Sicherheitspuffer. Die Straße im Tal wird kurz gesperrt. Mein Kollege meldet mir per Funk, ob es geknallt hat“, berichtet Sprengmeister Andreas Kendlbacher.

Bei den Straßen immer „APP to date“

Ein nützliches Service für alle Handynutzer bietet die kostenlose Land Salzburg App für Android und iPhone. Unter „Straßeninfo“ hat man den aktuellen Zustand mit Schneebericht, Kettenpflichten und Sperren praktisch immer dabei. REP_220221_60 (sm/mel)


Pinzgau; Tennengau; Verkehr; Sicherheit
Info

​Winterdienst auf Landesstraßen

  • 1.400 Kilometer Verkehrsnetz
  • 5 Straßenmeistereien
  • 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 85.000 Schneestangen
  • 12.000 Tonnen Salz pro Saison
  • 50 Lastwagen und 25 Unimogs mit schneepflügen und Streugeräten
  • 20 Schneeschleudern und -fräsen
  • 70-100.000 Arbeitsstunden pro Wintersaison