Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Sabine Bauer, Stefan Wascher
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Gesellschaft

Kinderbildung: Beruf mit Berufung

Bei der Betreuung der Jüngsten in unserer Gesellschaft hat sich ein grundlegender Wandel vollzogen. Statt Beaufsichtigung und Versorgung steht frühe Bildung ganz oben auf der Agenda. Ein Blick in den praktischen Berufsalltag.
 

​Montagmorgen im Kindergarten Mattsee. Freundestrahlend laufen die Kinder der Bärengruppe auf Sandra Wallner zu. Ein tägliches Begrüßungsritual stimmt die Kinder auf den Tag ein. „Spielen ist bei uns die vorrangige Lernform. Damit erwerben sie Kompetenzen“, so die Elementarpädagogin. Auch für die Kinderbetreuung gibt es einen Lehrplan, damit die Kinder gut in die Schule und ins Leben starten können. „Wir setzen am Interesse des Kindes an und bieten dafür Entdeckerstationen an. Bei uns gibt es zum Beispiel eine eigene Forscherzeit mit Impulsen“, erzählt Wallner, die den Kindergarten Mattsee leitet.

Jeder Tag ist anders 

Was sie fasziniert an ihrem Job? „Kinder haben eine unvoreingenommene Freude und Neugierde am Lernen. Kein Tag gleicht dem anderen. Wir dürfen ihre Entwicklung begleiten“. Und fügt hinzu: „Es gibt nichts Schöneres in unserem Beruf als wenn man bemerkt, wie wertvoll unsere Arbeit ist. Das zeigen die Kinder meistens durch ihre Gesten oder durch ihre leuchtenden Augen.“


Das Schönste an unserem Beruf ist es zu bemerken, wie wertvoll unsere Arbeit ist.
Sandra Wallner, Kindergarten Mattsee
Meine ursprüngliche Arbeit hat mich nie erfüllt. Jetzt sind meine Kinder groß und ich habe es gewagt: Ich gehe ins Kolleg für Elementarpädagogik.
Anja Windhagauer, KIBIZ Fürstenbrunn
Meine Motivation war meine Großfamilie zuhause, dort habe ich schon immer mit Kindern gearbeitet, das ist für mich das Schönste, was es gibt.
Cäcilia Rohrmoser, Gemeindekindergarten Hüttschlag

​Das macht gute Elementarpädagogik aus

Pädagoginnen und Pädagogen geben den Jüngsten verlässlich Halt und Orientierung. „Zusätzlich haben sie das notwendige Knowhow für eine objektive Beobachtung. So können sie ihre Entwicklung individuell einschätzen und begleiten, indem sie eine entsprechende und passende Lernumgebungen anbieten“, zählt Brigitte Nindl als wichtige Anforderungen auf. Sie ist als pädagogische Aufsicht und Beratung in den Salzburger Kinderbildungs-und betreuungseinrichtungen unterwegs. „Belohnt wird diese verantwortungsvolle Aufgabe durch die besonderen Beziehungsmomente mit den Kindern und das macht das Arbeitsfeld Elementarpädagogik zu einer wertvollen Beschäftigung“, weiß Nindl.

Mit eigener Erfahrung begeistern

Sie und viele andere teilen ihre Erfahrungen, ihre Begeisterung und ihr Engagement in der Kampagne „Kinderbildung ist ... ein Beruf mit Zukunft“. Angesporchen werden damit Menschen, die den Einsteig oder den Umstieg in diesen Beruf mit Berufung - und mit Zukunft -  überlegen. REP_221017_60 (sm/mel)

Gesellschaft; Bildung; Kinderbildung
Info

Mehr als Kindergarten
Zahlen und Fakten zur Kinderbetreuung in Salzburg

  • 173 Kleinkindgruppen
  • 153 altersgemischte Gruppen
  • 236 Kindergartengruppen
  • 187 Tageseltern
  • 94 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen, 40,8 Prozent aller Ein- bis Dreijährigen betreut