Offiziell wird die Zahl der Wahlberechtigten erst gegen Ende Februar
vom Wahlleiter bekanntgegeben, wenn alle Fristen verstrichen sind. Fest steht
aber jetzt schon eines: „Rund 54 Prozent der Stimmen gibt es für die
wahlwerbenden Parteien im Flachgau und in der Stadt Salzburg zu holen, mehr
Frauen als Männer dürfen wählen und erstmals dürfte die Zahl der
Wahlberechtigten leicht sinken“, so Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.
Von 140.000 auf 390.000
Wirft man einen Blick in die Vergangenheit und auf die Landtagswahlen seit 1945, so sieht man, dass sich die Zahl der Wahlberechtigten landesweit von rund 140.000 auf 390.000 fast verdreifacht hat. „Das hat natürlich insbesondere mit dem Bevölkerungswachstum in unserem Bundesland zu tun, darüber hinaus wurde seit 1945 aber auch das Wahlalter schrittweise heruntergesetzt, insgesamt drei Mal in den vergangenen 80 Jahren“, informiert Filipp.
Wahlalter von 20 auf 16 Jahre
Waren bei den Landtagswahlen 1945 bis 1964 noch alle Salzburgerinnen und Salzburger über 20 Jahre wahlberechtigt, ist das Wahlalter mittlerweile bei 16 angelangt. „Ab 1969 durften 19-jährige zur Wahl gehen, ab 1999 18-jährige. Allein die bundesweite Herabsetzung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre vor der Landtagswahl 2009 hat für 20.000 zusätzliche Wahlberechtigte gesorgt“, so Filipp.
Meiste Wahlberechtigte im Flachgau
Seit dem Vorjahr hat der Flachgau erstmals die Stadt Salzburg bei der Bevölkerungszahl überholt. Bei der Zahl der Wahlberechtigten war das bereits 2009 der Fall und 2023 dürfen rund 20.000 Flachgauer mehr zu Wahl gehen als Stadt-Salzburger. „1984, also vor weniger als 40 Jahren, waren es noch 30.000 Stimmberechtige mehr in der Stadt. Das ist statistisch bemerkenswert, in keinem anderen Bezirk hat es nur annähernd Vergleichbares gegeben“, informiert Filipp.
Blick in die Gemeinden
Mehr als 10.000 Stimmberechtigte gibt es neben der Stadt Salzburg in Hallein mit rund 13.500, Saalfelden (rund 12.000) und Wals-Siezenheim (knapp über 10.000). Unter 300 Stimmberechtige und damit am anderen Ende der Skala liegen Tweng (rund 170), Weißpriach (rund 240), Thomatal, Göriach und Weißbach bei Lofer (knapp unter 300).
Mehr Wählerinnen
Die Salzburgerinnen sind mit klar über 50 Prozent der Wahlberechtigten in der Mehrheit gegenüber den Männern. Der Anteil sinkt jedoch langsam. Bei der Landtagswahl 1984 waren 25.000 mehr Frauen als Männer stimmberechtigt, der Prozentsatz lag bis dahin immer über 54 Prozent. 2018 waren die stimmberechtigten Frauen nur mehr mit 52,1 Prozent und in absoluten Zahlen 16.000 in der Mehrheit.
Zahl der Wahlberechtigten sinkt erstmals
Bei der Wahl im April wird es voraussichtlich - und erstmals seit 1945 - in absoluten Zahlen einen Rückgang bei der Zahl der Wahlberechtigten geben. Filipp: „Der Prozentsatz der wahlberechtigten Bevölkerung geht schon seit der Landtagswahl 2009 leicht zurück, dieses Mal wohl auch erstmals in absoluten Zahlen. Das hat einerseits mit dem Nachkommen geburtenschwächerer Jahrgänge zu tun und andererseits mit dem wachsenden Prozentsatz der Salzburgerinnen und Salzburger ohne österreichischen Pass, darunter allein mehr als 20.000 Deutsche.“ REP_230210_40 (ap/mel)