Autor:
Mario Scheiber/Melanie Hutter ,
Fotos:
Land Salzburg Grafik / Melanie Hutter
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Wirtschaft

Am wenigsten Arbeitslose in Salzburg

Zugegeben, das Land Salzburg muss sich den ersten Platz mit Tirol teil, aber in keinen anderen Bundesland gibt es weniger Arbeitslose als in diesen beiden Bundesländern. Das zeigt die Bilanz der ersten drei Quartale im Jahr 2024 von der Landesstatistik. Diese Vollbeschäftigung ist keineswegs selbstverständlich, denn die Rahmenbedingungen sind nicht wirklich prickelnd.
 

​Im Bundesländervergleich hat Salzburg, gemeinsam mit Tirol, mit 4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote zwischen Jänner bis September. So die Bilanz der ersten drei Quartale im Jahr 2024 und ein Trend, der sich fortsetzt: 41 Monate in Folge – also seit Mai 2021 - liegt Salzburg in puncto Arbeitslosenquote österreichweit entweder auf Platz zwei oder eins, hat also stabil die wenigsten Arbeitslosen im Bundesländervergleich.

"Motor" Dienstleistungssektor

Bei den Wirtschaftssektoren zeigt sich laut Landesstatistik, dass Salzburg vor allem vom Dienstleistungsbereich stark profitiert. „Rund 78,2 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten sind hier tätig. Vor allem der Handel, die öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht sowie Beherbergung und Gastronomie sind für mehr als jeden zweiten Job im Dienstleistungsbereich verantwortlich“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll. In der Produktion arbeiten landesweit rund 21,4 Prozent der unselbstständig Beschäftigten, in der Land- und Forstwirtschaft sind es rund 0,4 Prozent.

Die heimischen Firmen sichern mit ihrem Mut und Unternehmergeist den Wohlstand in Salzburg. Als Land legen wir den Fokus auf einen starken Wirtschaftsstandort mit guten Rahmenbedingungen.
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll

​Überblick der wichtigsten Kennzahlen

Die wichtigsten Kennzahlen zu den Beschäftigungsdaten zwischen Jänner und September 2024 – also in den ersten drei Quartalen des Jahres - in Salzburg im Überblick und zusammengestellt von der Salzburger Landesstatistik:

  • 11.333 Menschen arbeitslos (+ 11,2 Prozent zum Vergleichszeitraum 2023).
  • Arbeitslosenquote: 4 Prozent (+ 0,4 Prozentpunkte zu Jänner bis September 2023)
  • 273.866 unselbstständig Beschäftigte (+ 0,7 Prozentpunkte zum Vergleichszeitraum 2023).
  • 41 Monate in Folge in den Top Zwei. Seit Mai 2021 liegt Salzburg bei der Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich entweder auf Platz eins oder auf Platz zwei.
  • Seniorenarbeitslosenquote: Salzburg bei Arbeitslose ab 50 Jahren mit 4,1 Prozent österreichweit Spitzenreiter (+ 0,1 Prozentpunkte zum Vergleichszeitraum 2023).
  • Bei der Jugendarbeitslosenquote (Beschäftigungslose unter 25 Jahren) liegt Salzburg mit 4 Prozent knapp hinter Tirol (3,8 Prozent) auf Platz zwei im Bundesländervergleich (+ 0,3 Prozentpunkte zum Vergleichszeitraum 2023).
  • Drei Mal so viele Lehrstellen wie Suchende: 335 Lehrstellensuchende, 1.017 offene, sofort verfügbare Lehrstellen.
  • Arbeitslose in Salzburg waren durchschnittlich 80 Tage auf „Jobsuche“

De facto Vollbeschäftigung

Vergleicht man das erste bis dritte Quartal 2024 mit dem Jahr zuvor, so sieht man, dass die Zahl jener Menschen ohne Job in Salzburg steigt. „Das Plus liegt bei rund elf Prozent. Die angespannte Lage in der Wirtschaft führt zu dieser Steigerung. Aber die Arbeitslosenquote, ist mit vier Prozent im Bundesland sehr gering – wir haben de facto Vollbeschäftigung“, sagt Evelyn Putz von der Landesstatistik. Die Arbeitslosenquoten im ersten bis dritten Quartal 2024 nach Wohnort:

  • Flachgau: 2,9 Prozent
  • Lungau: 3,3 Prozent
  • Tennengau: 3,8 Prozent
  • Pinzgau und Pongau: 4,1 Prozent
  • Stadt Salzburg: 6,3 Prozent


Blick in die Zukunft

Wie sich der Arbeitsmarkt in Salzburg 2025 entwickelt, ist laut Landesstatistik noch schwer zu sagen. „Nach derzeitigem Stand ist wohl mit einem leichten Anstieg der Beschäftigungs- und Arbeitslosenzahlen, ähnlich wie in Österreich, zu rechnen. In der Folge dürfte die Arbeitslosenquote geringfügig auf voraussichtlich 4,3 Prozent steigen. Die Prognose ist jedoch durch die aktuellen Krisen und den längeren Zeithorizont mit einer hohen Unsicherheit behaftet“, so Evelyn Putz. REP_241031_70 (mel)

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