Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Martin Wautischer
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Verkehr

Lawinen: Das "Auge" am Berg

Weißbach bei Lofer bekommt das erste Lawinenradar dieser Form im Bundesland Salzburg. Ein Radargerät am Berg erkennt Lawinen auf der gegenüberliegenden Talseite und schaltet die Ampeln an der B311 bei Gefahr automatisch auf "Rot". Die Vorteile: Mehr Sicherheit rund um die Uhr bei jedem Wetter und keine langwierigen, vorsorglichen Sperren der wichtigen Verkehrsverbindung. Die Testphase lief super, jetzt wird zuerst in Lofer und dann in Obertauern das Lawinenradar fix installiert.
 

​Zwei Lawinen gefährden die B311 Pinzgauer Straße bei Weißbach bei Lofer: Die Wieserlawine, die nur sehr selten die Straße erreicht, und die Lahnerhornlawine, die alle paar Jahre bis an die Fahrbahn gelangt. Das neue Lawinenradar in Kombination mit der automatischen Ampelanlage an der B311 schützt den Verkehr verlässlich vor der weißen Gefahr von oben. Fazit: Die Sicherheit wird erhöht und lange, vorsorgliche Sperren, weil man bei schlechtem Wetter nicht genau weiß, was sich „da oben“ abspielt, sind Geschichte.

Mehr Sicherheit - Tag und Nacht bei jedem Wetter

In Weißbach bei Lofer wurde das Lawinenradar ausführlich und erfolgreich getestet. Das Radar scannt den Hang gegenüber, nimmt jede Bewegung wahr. Setzt sich eine Lawine in Bewegung werden in Sekundenschnelle die Ampeln an der B311 auf „Rot“ geschaltet. Ist die Gefahr gebannt, geht die Fahrt weiter. Ein wichtiges Plus in Sachen Sicherheit, was auch für Anreise zur Ski-Weltmeisterschaft im Februar 2025 in Saalbach-Hinterglemm enorm wichtig ist.

Wir sehen das Lawinenradar als unsere Augen da oben, wo wir bei Schlechtwetter niemals hinkommen würden.
Bürgermeister Josef Hohenwarter ist auch Obmann der Lawinenwarnkommission

​Testbetrieb sehr erfolgreich

Das Radar, das am Berg gegenüber der Lawinenhänge errichtet wurde, erkennt abgehende Schneemassen in Sekundenschnelle und schlägt Alarm. „Das System wurde im Winter 2023/2024 getestet und hat sehr gut funktioniert, sogar kleinste Lawinenabgänge wurden entdeckt und das völlig unabhängig von der Wetterlage“, so Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst und Ausbilder der Lawinenwarnkommissionen. „Diese Anlage ist im Vergleich mit anderen Schutzmöglichkeiten, wie beispielsweise der Errichtung einer sehr aufwändigen und teuren Lawinengalerie, die beste Option“, ergänzt Valentin.

Erleichterung für Lawinenwarnkommission

Josef Michael Hohenwarter, Bürgermeister von Weißbach bei Lofer und Obmann der Lawinenwarnkommission vor Ort, freut sich, dass die Radaranlage jetzt kommt. „Das Problem bei diesen Lawinen ist, dass wir bei der Lawinenwarnkommission bei schlechtem Wetter nicht im Detail wissen, was da oben los ist. Das macht eine Gefahreneinschätzung sehr schwierig. Auch in Hinblick auf die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm ist es eine große Erleichterung, dass diese Hauptverkehrsverbindung in den Pinzgau sicherer wird“, so Hohenwarter. REP_240827_70 (mel)

Pinzgau; Ski-WM; Sicherheit; Verkehr
Info

​„Die Anlage entlastet die örtliche Lawinenwarnkommission, denn dieser ist es bei Schlechtwetter nur sehr schwer möglich, die Lawinengefahr am Berg einzuschätzen. Mit der wetterunabhängigen Radar-Anlage schaffen wir größtmögliche Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer und vermeiden längere Straßensperren, die bisher vorsorglich erfolgen mussten", so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll zum neuen Lawinenradar. Auch in Obertauern soll das Sytsem bald zum Einsatz kommen.