Autor:
Mario Scheiber,
Fotos:
Neumayr-Hofer/Martin Wautischer
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Agrar/Wald

Viel Holz für die LFS Winklhof „neu“

In Oberalm bleibt an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Winklhof fast kein Stein auf dem anderen. Der vor 115 Jahren gegründete Standort wird umfassend modernisiert, das Land investiert 12,1 Millionen Euro im Tennengau. Holz spielt dabei die zentrale Rolle. Rund 1.060 Kubikmeter werden in der neuen Pferdewirtschaft am Schulgelände sowie in den Werkstätten verbaut und dadurch gut 1.000 Tonnen CO2 gebunden.
 

​Die Bauarbeiten in Winklhof zeigen, was mit Holz alles möglich ist. „Es ist uns wichtig, gerade bei Jugendlichen das Interesse für das Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff zu wecken, denn auch sie werden eines Tages vor einer größeren Investition stehen. Holz ist dabei der Baustoff Nummer eins, wenn es um Ökologie und Nachhaltigkeit geht“, betont Landesrat Josef Schwaiger. In den vergangenen elf Jahren wurden bisher an allen vier landwirtschaftlichen Schulstandorten in Bruck, in Kleßheim, in Tamsweg und am Winklhof rund 60 Millionen Euro investiert. Dabei spielte das umweltfreundliche Naturmaterial als Baustoff jedesmal eine wichtige Rolle.

Alles an einem Platz

Durch den Holz-Neubau werden alle Funktionen und Aufgaben an der LFS Winklhof vereint und Synergien zwischen der Land- und Pferdewirtschaft genützt. „Die Stallungen für 30 Pferde und die Werkstätten im Bereich Holz-, Metall- und Landtechnik werden gemeinsam am ländlichen Schulzentrum Winklhof errichtet. Dadurch können gleichzeitig mehrere Schülergruppen unterrichtet werden. Und der rund 20-minütige Fußweg zum Pferdebetrieb Wiesenhof entfällt. Für die Jugendlichen bedeutet das kürzere Wege und mehr Zeit für die Praxisstunden im Unterricht“, betont Direktor Georg Springl.

Holz ist der Baustoff Nummer eins, er ist ökologisch und nachhaltig. Das wollen wir auch den Jugendlichen an der LFS Winklhof zeigen.
Landesrat Josef Schwaiger

Internat aus Holz begeistert

Für die LFS Winklhof sind die Bauarbeiten mit dem umweltfreundlichen Naturmaterial kein Neuland. Bereits vor acht Jahren wurde das Internat am Schulgelände aus Vollholz errichtet. „Wer einmal erfahren und erlebt hat, wie angenehm und komfortabel es in einem Holzbau ist, der möchte dieses Gefühl wieder erleben. Die Jugendlichen profitieren von der angenehmen Atmosphäre und vom besseren Lern- und Wohnklima“, so der Landesrat.

Investionen in die Region

„Mit den Investionen wollen wir für die Jugend – und dazu gehören nicht nur jene mit landwirtschaftlichem Hintergrund - eine moderne und zukunftsfite Ausbildungsstätte bieten. Daher ist es wichtig, dass wir nicht nur an Sanierungen denken, die kurzfristig Verbesserungen bringen. Auch die Investitionen, die den Standort längerfristig absichern und betriebswirtschaftlich stärken, sind wichtig – für die ganze Region“, sagt Josef Schwaiger.

Bauarbeiten bis 2027 fertig

Bis Dezember 2024 soll der Neubau abgeschlossen sein und an der LFS Winklhof ein neues Lern-Zeitalter anbrechen. Hier der zeitliche Überblick:

  • Abbruch Bestandsgebäude Phase 1: März 2023
  • Beginn Neubau: Mai 2023
  • Fertigstellung: Dezember 2024
  • Abbruch Phase 2 und Rekultivierung Winklhof und Wiesenhof: September 2026 bis April 2027
REP_230104_90 (msc/mel)
Agrar/Wald; Bildung; Tennengau; Schwaiger
Info
Eckpunkte zur LFS Winklhof:
  • Schüler: 251
  • Mitarbeiter: 72, davon 45 Lehrkräfte
  • Fachrichtungen: Betriebs- und Haushaltsmanagement, Landwirtschaft und Pferdewirtschaft
  • Seit 2010 wurden rund sechs Millionen Euro am Standort investiert. Aktuell werden bis 2027 weitere Investitionen an der Schule durchgeführt. Für neue Werkstätten und den Pferdebetrieb vor Ort an der Schule werden mehr als zwölf Millionen Euro in die Hand genommen.
  • Auf dem Bauernhof leben derzeit 50 Rinder, davon 25 Milchkühe, 30 Pferde, acht Schweine und eine Ziegenherde.
  • Die eigene Bio-Heumilch-Landwirtschaft verfügt über 21 Hektar Grünland, 15 Hektar Wald im Tal und vier Hektar Acker-Feldfutteranbau. Dort wird überwiegend Kleegras für die Tiere angebaut.
  • Im Sommer werden die Kühe auf die 85 Hektar große Sattelalm im Gemeindegebiet von St. Koloman aufgetrieben.
  • Auch in der Pferdezucht ist die Schule aktiv. Drei bis fünf Fohlen kommen jährlich zur Welt. Sie dienen der Nachzucht und werden vor Ort auch ausgebildet.
  • Die Produktveredelung nimmt an der Schule einen großen Stellenwert ein. Es gibt eine eigene Metzgerei und Käserei. Zusätzlich wird Obst zu Säften und Schnaps verarbeitet.