Autor:
Martin Wautischer,
Fotos:
Martin Wautischer
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Agrar/Wald

„Wunderwuzzi“ Holz

Drei Viertel der in Salzburg geernteten Bäume werden später zu Holzprodukten veredelt oder als Baustoff verwendet. Beim Bau wird der nachhaltige Rohstoff immer selbstverständlicher eingesetzt. Im ganzen Bundesland ‚wachsen‘ Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Werkstätten, Bürogebäude und nun auch immer mehr Wohngebäude aus Holz – sogar in die Höhe. Das zeigt ein Blick auf die Baustellen und fertiggestellten Bauten im Bundesland.
 

Da ist ganz und gar nicht der Wurm drinnen, ganz im Gegenteil: Kurze Transportwege, CO2-Speicher, sehr hohe regionale Wertschöpfung und rascher Baufortschritt sind nur einige Argumente, die für Holz als Baustoff sprechen. Der nachhaltige „Salzburger Rohstoff“ ist in der Normalität angekommen und wird immer selbstverständlicher eingesetzt.

Öffentliche Bauten als Vorreiter

Eine Vorbildrolle hat in Salzburg der öffentliche Bereich im Holzbau eingenommen. Zahlreiche Gemeinden, fast alle neuen Schulen und jüngst auch die neue Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung wurden und werden aus dem nachwachsenden, heimischen Rohstoff errichtet. Alleine im Verwaltungsgebäude wurden rund 1.000 Kubikmeter Holz verbaut. Auch in die Höhe bauen, ist mittlerweile kein Problem.

Wohnbau zieht nach

Beim Hausbau ist Holz als Baustoff schon länger eine fixe Größe. Dieser Weg ist jetzt auch im mehrgeschossigen Wohnbau immer deutlicher in allen Bezirken zu erkennen. Ein Beispiel: Das „Ronald McDonald Kinderhaus am Gelände des Uniklinikum Salzburg, das Eltern schwerkranker Kinder ein Zuhause auf Zeit bietet, ist ein ruhiger Wohlfühlort. „Die Familien fühlen sich in dieser warmen, angenehmen Atmosphäre aufgehoben. Diesen Baustoff kann man durch nichts ersetzen, Holz ist einfach Holz, betont Hausleiterin Andrea Hofer. 

Holz ist ein Alleskönner. Außerdem haben wir es selber, hier in der Region, das sollten wir noch mehr nutzen.
Landesrat Josef Schwaiger

Sieben Geschoße in kurzer Zeit

In Kuchl entsteht derzeit in einer Bauzeit von nur acht Monaten ein neues Internat mit sieben Geschoßen, sechs davon aus Holz. „Das ist für uns der Werkstoff der Zukunft. Aufgrund der kurzen Bauzeit vor dem Schulbeginn im Herbst hat es sich angeboten, in Modularbauweise zu bauen. Vorgefertigte ganze Zimmer wurden hier nur noch mit dem Kran montiert, so der Geschäftsführer Hans Rechner und er ergänzt: „Das Interesse der Schülerinnen und Schüler im neuen Internat einen Platz zu bekommen, ist sehr hoch. Den Innenausbau des Gebäudes, natürlich auch aus Holz, führen übrigens zwei erfahrene Unternehmen aus dem Tennengau aus.

Auch Landwirtschaftsschulen setzen auf Holz

Die heimischen Landwirtschaftsschulen setzen schon seit vielen Jahren auf den Holzbau. Der Baustoff steht seit 2010 bei allen Neu- und Umbaumaßnahmen im Mittelpunkt. Wie auch am Winklhof in Oberalm. Bei der anstehenden Modernisierung werden Stallungen, eine Reithalle und Werkstätten aus dem nachwachsenden, heimischen Rohstoff errichtet. „Das verkürzt die Bauzeit enorm und gleichzeitig stärken wir die regionale Wirtschaft. Wir können bei den Jugendlichen auch das Interesse fürs Bauen mit dem nachhaltigen Rohstoff wecken, so Landesrat Josef Schwaiger, „denn später treffen sie die Entscheidungen hoffentlich nachhaltig und natürlich. REP_230725_30 (mw/mel)

Agrar/Wald; Bauen/Wohnen; Schwaiger; Stadt Salzburg; Tennengau