Autor:
Alexander Paier,
Fotos:
Franz Wieser, Pinzgauer Lokalbahn
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Sicherheit

Noch mehr Hochwasserschutz für Oberpinzgau

Der Oberpinzgau wurde im Sommer 2021 schwer vom Hochwasser getroffen, die Bilder der überfluteten Region prägten sich ein. Die bestehenden Schutzmaßnahmen entlang der Salzach stoßen auf Grund der sich verändernden klimatischen Bedingungen an ihre Grenzen. Laut Experten könnte die Lösung in den Seitentälern liegen – mit Rückhaltezonen, die sich in das Landschaftsbild einfügen.
 

​Die möglichen Rückhaltezonen im Krimmler Achental, dem Obersulzbachtal, dem Habachtal, dem Hollersbachtal und in Felbertal-Hintersee liegen fast zur Gänze im Nationalpark Hohe Tauern, ein besonders sensibler Bereich. Die betroffenen Gemeinden, Grundeigentümer, das Nationalparkkuratorium und Naturschutzorganisationen wurden und werden intensiv in die Planungen einbezogen.

Immer mehr Extremereignisse

Durch den Klimawandel häufen sich extreme Wetterereignisse. Der Oberpinzgau wurde in den letzten 16 Jahren drei Mal großflächig überflutet. Das Ansteigen der Schneefallgrenze führt dazu, dass immer mehr Wasser und Geschiebe aus den Seitentälern in die Salzach transportiert wird. Durch die geplanten Maßnahmen, die sich optisch in die Natur einfügen, sollen rund 7,5 Millionen Kubikmeter Rückhalt in den Seitentälern geschaffen werden.

Nutzung der Seitentäler kann massiven Schäden im Salzachtal bestmöglich vorbeugen.
Martin Zopp, Bereichsleiter des Referats Wasserbau

Retentionsflächen als Zusatzmaßnahme

Wichtig ist zu betonen, dass die Retention in den Seitentälern sozusagen eine Zusatzmaßnahme und Notreserve ist, die Rückhalteflächen im Salzachtal bleiben vollumfänglich erhalten“, so Martin Zopp, Bereichsleiter des Referats Wasserbau beim Land Salzburg, der ergänzt: „Niemand kann wissen, wie sehr Starkregenereignisse in Zukunft noch extremer werden, durch die Nutzung der Seitentäler kann massiven Schäden im Salzachtal jedoch bestmöglich vorgebeugt werden. Davon sind wir überzeugt.“

Planungsstand

Im Vorjahr wur
den alle wesentlichen Aufträge für die Detailplanungen vergeben, die Begehungen mit den Planern sind erfolgt und die notwendigen Vermessungen wurden abgeschlossen. 2023 sollen die Verträge nach monatelangen, konstruktiven und intensiven Gesprächen mit den betroffenen Grundstückseigentümern abgeschlossen und die wasserbaulichen Projekte fertiggestellt werden, um mit der Abwicklung der behördlichen Verfahren beginnen zu können. Ebenso erfolgen die naturschutzfachlichen Kartierungen und notwendigen Naturverträglichkeitsprüfungen.  
REP_250523_40 (ap/mel)

Wasser; Pinzgau