Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Melanie Hutter
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Agrar/Wald

Trockenheit: Wald sendet Daten

Ein Bodensensor in fünf Zentimeter Tiefe. Drei Meter darüber eine Mini-Wetterstation am Baum. Experten der Landesforstdirektion haben den Wald an sechs Stellen im Lammertal „verkabelt“. So werden die Daten laufend an einen Server gesendet, gesammelt und dann mit Unterstützung eines Salzburger Startups und der Universität für Bodenkultur aufbereitet und interpretiert. Das Ziel: Eine noch bessere Einschtätzung der Waldbrandgefahr.
 

​Vorsichtig zieht Maximilian Rossmann den Bodensensor aus dem Boden. Er misst die Feuchtigkeit im Wald in zirka fünf Zentimeter Tiefe, fast wie ein Fiebermesser. Ein paar Meter oberhalb hängt eine Wetterstation. Hier werden Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und vieles mehr gemessen. Tausende Daten werden so gesammelt, Zusammenhänge sollen nach der Auswertung klar werden. 

Untrennbar: Klima und Wald

„Wir wollen wissen, wie es dem Wald geht. Wie viele Liter Regen braucht es, dass der Boden nicht mehr so trocken ist und vieles mehr. Die Sommer werden heißer, das wirkt sich unmittelbar auf die Bäume aus. Hitzestress, Waldbrandgefahr und Schädlingsbefall, das alles hängt zusammen“, erläutert Maximilian Rossmann von der Landesforstdirektion.

Technik ergänzt Erfahrung

„Unsere Förster vor Ort sind spitze und kennen ihr Gebiet wie die Westentasche, bringen jahrelange Erfahrung mit. In Zukunft werden sie aber auch durch modernste Technik unterstützt, denn wir müssen uns einfach auf heißere sowie trockenere Sommer einstellen und eine mögliche Waldbrandgefahr noch früher erkennen“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger und er fügt hinzu: „Bringt das Pilotprojekt im Lammertal die erhofften Zusatzerkenntnisse, kann ich mir den Ausbau eines Messnetzes im ganzen Land vorstellen.“

Es gibt derzeit sechs Messpunkte im Lammertal. Alle auf 900 Meter Seehöhe, alle nach Norden ausgerichtet. So können wir die Daten gut vergleichen.
Maximilian Rossmann, Landesforstdirektion

Mini-Wetterstationen und Bodensensoren

Sechs Messpunkte gibt es derzeit im Lammertal, alle auf 900 Meter Seehöhe und alle nach Norden ausgerichtet, damit die Daten vergleichbar sind. „Wir haben vier auf der Sonnseite positioniert und eine Referenzstation auf der Schattseite. Eine steht nicht im Wald, sondern für Vergleichsdaten im freien Gelände. So erhoffen wir uns einen guten Überblick zu verschaffen“, erklärt Maximilian Rossmann. Zum Einsatz kommen kleine Wetterstationen plus Bodensensoren, die in ein paar Zentimetern Tiefe die Feuchtigkeit messen und an einen zentralen Server schicken. REP_220731_70 (mel)


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