S.R.I. PRINCIPATUS et ARCHIEPISCOPATUS SALISBURGENSIS 1710-1712

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Signatur

AT-SLA Graphik XIV.269

Titel

S.R.I. PRINCIPATUS et ARCHIEPISCOPATUS SALISBURGENSIS

Datierung/Entstehungszeitraum

1710 - 1712

Inhalt

Es handelt sich um eine Karte des Erzbistums Salzburg, gezeichnet von dem Nürnberger Kartographen Johann Baptist Homann.

Sie weist einige Fehler bei den Besitzzuschreibungen auf, wie etwa die „Einvernahme" des oberen Mölltales mit Döllach, welches außer der kleinen Herrschaft Stall nie zu Salzburg gehörte.

Als Vorlage für die Karte gibt Homann einen Entwurf von Odilo von Guetrather an, da dieser ein genauer Kenner des Erzstiftes war, sind die Fehler wohl eher Homann bei der Bearbeitung zuzuschreiben.

In der rechten oberen Ecke befindet sich ein ca. 24 x 24 cm großer „Barockhimmel" mit Erzbischof Franz Anton Fürst Harrach (1709-1727) im Zentrum. Ein Strahl göttlicher Gnade fällt vom flammenden Herzen der Ecclesia auf das Herz des Erzbischofs, und dieser gibt ihn vervielfacht an Erzstift und Stadt weiter. Engel halten das Pallium, den Insignienhut sowie Weihrauchfass, Fürstenhut und Schwert. Unter dem Portrait des Erzbischofs befindet sich eine Weltkugel, auf die jedoch nur das Gebiet dieser Karte gezeichnet ist, beschriftet ist dies mit „Hierachia Salisburgensis". Diese Darstellungsform findet sich nicht nur auf Karten, sondern etwa auch auf der Marienstatue vor dem Salzburger Dom.

Unter dem „Barockhimmel" befindet sich ein Insert mit den salzburgischen Exklaven in Niederösterreich, den Besitzungen in der Wachau bei Arnsdorf. Das Insert wird von einem Engel auf Weintrauben gehalten, ein Hinweis auf das wichtigste Produkt aus dieser Region, den Wein. Diese Gegend war, nach einer Schenkung von König Ludwig dem Deutschen, von 863 – 1803 in Salzburger Besitz und ist auch nach dem ersten Salzburger Erzbischof, Arn, benannt. Außerdem zeigt sich die enge Verbindung zu Salzburg dadurch, dass die Arnsdorfer Kirche, heute die Pfarrkirche Hofarnsdorf, dem Hl. Rupert (Salzburger Landespatron) geweiht ist.

Das Kartenblatt war wohl Teil eines der Homann – Atlanten, leider fehlt wie bei vielen Karten von Johann Baptist Homann eine Datierung oder Katalogisierung, die Rückseite ist nicht beschriftet und lässt keine Schlüsse für eine genauere Datierung zu.

Ausstattung

Karte mit Titelkartusche, Maßstableisten, Gradeinteilung, Legende, umfangreiche Ornamente, Insertkarte zu "Austria Salisburgensis"

Umfang/Format

Maße (H x B): 53,5 x 60,5 cm

Maßstab: 1:432.000

Autor: Johann Bapt. Homann

Verlag: Johann Bapt. Homann

Erscheinungsort: Nürnberg

Drucker: Johann Ernst Adelbulner

Publikation: Wilhelm Schaup, Salzburg auf alten Landkarten 1551 – 1866/67, Salzburg 2000, S. 108-110.