Historische Karten

​Kartographie im Land Salzburg - ein Überblick

(Mag.Dr. Oskar Dohle, Salzburger Landesarchiv).

Das Erzstift Salzburg verdankte seine Reichtümer, die seine kulturelle Bedeutung erst möglich machten, in erster Linie den ergiebigen Bodenschätzen, nämlich Edelmetalle und vor allem Salz. Eine besondere Rolle spielte zudem das zum Schmelzen der Erze und zur Gewinnung des Salzes notwendige Holz aus den ausgedehnten Wäldern dieser Landschaft. Die intensiven Handelsbeziehungen mit den benachbarten Regionen und weit darüber hinaus trugen überdies zur wirtschaftlichen Bedeutung dieses relativ kleinen Landes im Gebirge bei.

Schon bald war man deshalb bestrebt, möglichst detaillierte und realistische Landkarten dieser Region anzufertigen. Aus diesem Grund erlebte die Hochgebirgskartographie hier relativ bald eine Blüte und konnte das auch international vergleichsweise hohe Niveau über Jahrhunderte hinweg beibehalten, denn für die Salzburger Erzbischöfe war die genaue Erfassung der natürlichen Ressourcen und der teilweise über hohe Pässe führenden Handelsverbindungen in ihrem bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts selbstständigen, geistlichen Fürstentums von entscheidender Bedeutung.

Da Salzburg erst 1816 endgültig zur Habsburgermonarchie kam, begann in diesem Gebiet die moderne österreichsiche Kartographie erst mit der zweiten Landesaufnahme, der Franziszäischen Landesaufname (1806-1869). Die erste Landesaufnahme, die Josephinische Landesaufnahme (1764-1787) fand hier nicht statt, da das Erzstift noch selbstständig war. Bemühungen zu einer eigenständigen salzburgischen Landesaufnahme im 18. Jahrhundert wurden, trotz einiger dahingehender Überlegungen, nicht realisiert.