Europäisches Parlament: EU-Tourismusstrategie muss erneuert werden

Nachhaltiger Tourismus soll wichtiges Thema werden

EU-Parlament fordert „Europäische Tourismusagentur“ einzurichten, die der Tourismusbranche dabei zu hilft, sich für zukünftige Krisen zu wappnen.

Am 25. März 2021 haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit eine Entschließung angenommen, in der sie die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten dazu auffordern, für die Bewältigung der COVID-19-Folgen im Tourismussektor konkrete Maßnahmen vorzuschlagen bzw. zu ergreifen. Nach Einschätzung des Europäischen Parlaments hat sich die Nachfrage der Reisenden aufgrund der Pandemie „hin zu einem sicheren, sauberen und nachhaltigeren Tourismus“ verschoben. An die Mitgliedstaaten wendet sich das Europäische Parlament mit der Aufforderung, gemeinsame Kriterien für ein sicheres Reisen unverzüglich in vollem Umfang umzusetzen. Diese sollten ein EU-Gesundheitsschutzprotokoll für Tests vor dem Abflug einschließen und festlegen, dass eine Quarantäne nur als äußerstes Mittel verhängt werden sollte. Der Entschließungsentwurf fordert die Kommission außerdem auf, ein EU-Gesundheitsbescheinigungssiegel einzuführen, das Mindesthygienevorschriften zur Prävention und Kontrolle des COVID-19-Virus bescheinigt und dazu beitragen könnte, das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Tourismusbranche wiederherzustellen.

Die Abgeordneten begrüßen das Portal „Re-open EU“ und fordern die EU-Länder auf, die Kommission in klar verständlicher Weise von der Anwendung und Aufhebung künftiger Beschränkungen der Freizügigkeit in Kenntnis zu setzen. In ihrer Entschließung betonen die EU-Abgeordneten weiters, dass die Kommission über die Pandemie hinausblicken sollte. Wünschenswert sei eine erneuerte EU-Strategie für den Tourismus, die die inzwischen gut zehn Jahre alte EU-Strategie aus dem Jahr 2010 ersetzen sollte. Das sei notwendig, wenn man Europas Status als wichtigstes Reiseziel aufrechterhalten wolle.
Schließlich fordern die EU-Parlamentarierinnen und EU-Parlamentarier die Kommission dazu auf, eine „Europäische Tourismusagentur“ einzurichten, die das Tourismusökosystem in der EU unterstützt, die europäische Marke fördert, die EU mit aktuellen Daten über den Tourismus versorgt und die kleine und mittelgroße Betriebe unterstützt, damit diese besser auf Finanzmittel und Finanzierungsinstrumente der EU zugreifen können. Ziel müsse es sein, der Tourismusbranche dabei zu helfen, sich für zukünftige Krisen zu wappnen.


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