EU-Regionalförderungen absichern
Franz Schausberger fordert im Ausschuss der Regionen: Abwicklung wesentlich vereinfachen
Die Sicherung der Europäischen Kohäsionspolitik für Regionen und Gemeinden, eine wirksame Sicherung der EU-Außengrenzen und die konkrete Hilfe für die Regionen sowie Kommunen in Afrika zur Eindämmung der Migration sind zentrale Forderungen von Salzburgs Vertreter im Ausschuss der Regionen (AdR) bei der AdR-Plenartagung am 6. und 7. Februar 2019 in Brüssel, s.a.
Salzburger Landeskorrespondenz vom 7. Februar 2019.
Bei einem Treffen der österreichischen und deutschen AdR-Mitglieder mit dem für den EU-Haushalt zuständigen Kommissar Günther Oettinger am Rande der AdR-Plenartagung drückte Salzburgs Vertreter im AdR Franz Schausberger seine Zuversicht aus, dass trotz aller derzeitigen unterschiedlichen Positionen der Mitgliedstaaten zum EU-Budgetentwurf letztlich doch ein Kompromiss gefunden werden wird. Eine Einigung, der auch Österreich zustimmen kann und mit dem die für die Regionen sowie Kommunen so wichtige Kohäsionspolitik auch für die nächste Finanzperiode gesichert werden kann. Schausberger forderte eine wesentliche Vereinfachung der bürokratischen Erfordernisse für die Förderung von regionalen und lokalen Projekten, da viele Länder noch immer nicht in der Lage sind, die für sie vorgesehenen Gelder abzurufen.
EU-Außengrenzen wirksam schützen
In der Plenarsitzung sprach sich Schausberger für einen wirksamen Schutz der EU-
Außengrenzen und eine effektive Rückführung illegaler Migranten aus. Dies bedeute, dass – im Sinne des Vorschlages des österreichischen EU-Ratsvorsitzes – die Europäische Grenz- und Küstenwache (Frontex) so rasch wie möglich auf 10.000 Personen aufgestockt werden müsse. Es sei bedauerlich, dass dieser Vorschlag des österreichischen Ratsvorsitzes nicht die notwendige Mehrheit gefunden hat und die Maßnahme auf das Jahr 2027 aufgeschoben wurde, obwohl sofortiges, wirksames Handeln gegen die Schlepper dringend notwendig sei, so Schausberger.
Bildung und Demokratie
Die europäische Entwicklungspolitik dürfe nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern muss auch die Förderung sozialer Ziele, die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Regionen und Kommunen, den Ausbau der Bildung sowie die Vertiefung und Stärkung der Demokratie zum Ziel haben. „Entscheidend ist vor allem, dass Hilfe und Unterstützung konkret in den Regionen und Gemeinden sowie Städten ankommt. Daher sind Kooperationen und Partnerschaften zwischen europäischen und afrikanischen Regionen und Städten von besonderer Bedeutung", so AdR-Mitglied Schausberger.
Gemeinsame Entschließung des AdR im Andenken an den ermordeten Bürgermeister von Danzig Paweł Adamowicz
Die AdR-Plenartagung hatte mit dem Gedenken an AdR-Mitglied Paweł Adamowicz‚ Bürgermeister von Danzig, der im Jänner 2019 ermordet wurde, begonnen. In Anwesenheit einer Delegation aus Danzig äußerte das gesamte AdR-Plenum seine Bestürzung über den tragischen Tod von Paweł Adamowicz und fasste seinen Aufruf zum Handeln gegen eine Verrohung des politischen Dialogs in einer von allen AdR-Fraktionen getragenen gemeinsamen Entschließung zur „Bekämpfung von Hetze" zusammen.
Landtage fordern mehr Mitsprache in Europa
Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf:
Dialog der europäischen Institutionen mit Regionen, Städten und Gemeinden intensivieren
Einen direkten Draht zur Kommission fordern die gesetzgebenden Regionalparlamente in der EU.
Die großen Fragen wie Migration, Sicherheit, Klimawandel soll die EU regeln und sich dort zurücknehmen,
wo Mitgliedstaaten oder Regionen selber besser entscheiden können,
bringt Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf die
Ergebnisse der Europakonferenz der deutschsprachigen Landesparlamente am 28. und 29. Jänner 2019 in Brüssel auf den Punkt.
Die Präsidenten der deutschen und österreichischen Landesparlamente und des Südtiroler Landtags sowie des Deutschen Bundestags und des deutschen sowie österreichischen Bundesrats unter Beteiligung des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens schreiben mit Brüsseler Erklärung ihren im November 2018 erstmals vorgelegten
Forderungskatalog an die EU fort.
Dort regeln, wo es am besten möglich ist
Europa wählen gehen
Die Landtagsvertreterinnen und -vertreter riefen bei ihrem Treffen auch dazu auf, bei den Europawahlen am 26. Mai 2019 wählen zu gehen, um das Erreichte zu bewahren und die künftigen Herausforderungen zu meistern, denn: Nie zuvor hat der europäische Kontinent eine vergleichbare Phase der Freiheit und des Wohlstands erlebt. Zentrale Zukunftsfragen wie die Wahrung europäischer Sicherheits- und Handelsinteressen, der Klimawandel, die Migration nach Europa, die Digitalisierung, die Zukunft des Euro oder der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus können nur von einer starken und handlungsfähigen Union gemeistert werden, nicht von jedem Mitgliedstaat allein, zeigte sich Landtagspräsidentin Pallauf überzeugt, s.a.
Salzburger Landeskorrespondenz vom 29. Jänner 2019.