Autor:
Stefan Mayer,
Fotos:
Menschen für Menschen, Austrian Doctors
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Gesellschaft

Sauberes Wasser für Bake Kelate

Kurze Wege, sicheres Trinkwasser, bessere Hygiene, gesunde Lebensbedingugnen für alle: Das Land unterstützt ein Projekt der Austrian Doctors und Menschen für Menschen in einer äthiopischen Kleinstadt mit 300.000 Euro.
 

Bake Kelate, übersetzt „Ort der Entscheidung“,ist eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern in einem abgelegenen Gebiet in Äthiopien. Die Hygiene dort ist mangelhaft, saubere Toiletten fehlen meist, ebenso die Abwasser- und Müllentsorgung. Die Austrian Doctors wollen gemeinsam mit der Organisation Menschen für Menschen für einen nachhaltigen Zugang zu sauberem Trinkwasser sorgen.

Bildung statt Wasser schöpfen

Rund ein Drittel der Bevölkerung Äthiopiens hat bis heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, in ländlichen Regionen sind es noch mehr. „Speziell Frauen und Mädchen, die bisher täglich stundenlang damit beschäftigt waren, Wasser für den täglichen Bedarf zu beschaffen, sollen entlastet werden und dadurch mehr Zeit für Schulbildung oder bezahlte Arbeit bekommen“, erläutert Landesrätin Andrea Klambauer den Hintergrund für das Engagment des Landes.

Trinkwasser und Hygiene für alle

Mehr als 27.000 Menschen in Bake Kelate und weitere 2.000 im unmittelbaren Einzugsgebiet der Kleinstadt kommen so zu sauberem Wasser. Darüber hinaus werden rund 12.000 Menschen in acht Schulen direkt durch den Anschluss an das Versorgungsnetz profitieren. Neu gebaut wird eine Anlage mit zwei Tiefbrunnen und einem Reservoir, in enger Abstimmung mit den regionalen Behörden. Die Wohnbevölkerung ist eingebunden und beteiligt sich aktiv.


Das Land Salzburg unterstützt das dreijährige Projekt für sauberes Trinkwasser im äthiopischen Bake Kelate mit 300.000 Euro.
Landesrätin Andrea Klambauer

Ärzte für die Ärmsten

Die Austrian Doctors, 2008 in Salzburg gegründet, leisten freiwillige unbezahlte Einsätze, fördern Schulen und Erwachsenenbildung und kümmern sich um medizinischen Grundbedürfnisse für die ärmsten Menschen dieser Welt. Projekte wurden bereits in Kenia, Sierra Leone, Bangladesch, Indien und auf den Philippinen umgesetzt. „Wir haben gesehen, wie eng der Zugang zu sauberem Wasser und die Gesundheit miteinander verknüpft sind. Indem wir die Menschen eng einbinden, legen wir den Grundstein für den nachhaltigen Erfolg des Projekts“, ist deren Obmann Christian Gross dankbar, in Bake Kelate mitzuhelfen.

Auf Quellensuche

„Als erste Maßnahme wird nun eine Studie zu den Wasservorkommen rund um Bake Kelate umgesetzt, um das Versorgungssystem optimal realisieren zu können“, berichtet Austrian Doctors-Geschäftsführer Severin Schwaiger. „Im Moment ist die politische Situation in Äthiopien sehr instabil, wir hoffen aber, dass bald der Bohrturm an der richtigen Stelle steht, um die notwendigen Wasserquellen zu erschließen“, so Schwaiger.

Hand in Hand mit der Bevölkerung

Die auf Initiative von Karlheinz Böhm gegründete Partnerorganisation „Menschen für Menschen“ verfügt über eine 40-jährige Entwicklungserfahrung im Land. „Wir arbeiten Hand in Hand mit der Bevölkerung, um ländliche Regionen in Äthiopien als Ganzes zu entwickeln. Die konkreten Bedürfnisse der Menschen stehen von der Planung bis zur Umsetzung im Mittelpunkt. So auch beim Bau des Wasserversorgungssystems für Bake Kelate, an dem sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Kleinstadt aktiv beteiligen“, betont Markus Schwarz-Herda, Vorstand Menschen für Menschen Österreich. 


Wasser; Gesellschaft
Info

Hilfe zur Selbsthilfe
Salzburgs Entwicklungszusammenarbeit

  • Gesamtbudget: rund 1 Million Euro pro Jahr
  • Schwerpunktländer: Äthiopien, Tansania, El Salvador, Kongo
  • Projekte: Regionalkooperationen, Bildung, Stipendien, Gesundheit, Ländliche Entwicklung, Katastrophenhilfe, fairer Handel