Überholte und falsche Mythen
„Eine Ohrfeige oder ein Klaps auf den Po haben noch niemandem geschadet.“
Die Beziehung zwischen Eltern und Kind wird durch Gewalt eindeutig negativ beeinflusst. Das Kind verliert das Gefühl, von seinen Eltern geliebt und ernst genommen zu werden. Tipp: Hier helfen konsequentes Handeln, klare Regeln und eindeutige Kommunikation.
„Wer nicht hören will, muss fühlen.“
Nicht nur Schläge sind verboten, sondern auch Einsperren, Drohen, Erpressen, Demütigen. Auch diese Strafen wirken sich wie Körperstrafen negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung aus. Tipp: Dem Kind sollen klare Regeln vermittelt, die Konsequenzen seines Verhaltens gezeigt und Alternativen vermittelt werden.
„Das kriegen die Kleinen eh nicht mit.“
Wenn Kinder Gewalt zwischen ihren Eltern miterleben, ist das für ihre Entwicklung schädlich. Sie sind sehr gute Beobachter und nehmen auch die kleinsten Veränderungen wahr und beziehen sie diese auf sich selber und neigen dazu, sich dafür die Schuld zu geben. Tipp: Besser ist es, Konflikte auf Erwachsenebene zu klären, wenn die Kinder nicht anwesend sind, eventuell mit professioneller Hilfe.
„Wenn du nicht brav bist, dann hab' ich dich nicht mehr lieb.“
Ein Kind soll wissen, dass es in jeder Situation geliebt wird. Bei derartigen Drohungen wird dieses Vertrauen erschüttert. Tipp: Vermitteln Sie dem Kind: „Ich mag dich immer, ganz egal, was du getan hast. Aber manche Dinge, die du tust, mag ich nicht.“
„Kinder dürfen keine Geheimnisse vor den Eltern haben.“
Oft steht hier die elterliche Sorge dahinter. Manchmal ist es auch ein stark ausgeprägtes elterliches Kontrollbedürfnis. Kinder brauchen Geheimnisse, um die Kinderwelt von der Erwachsenenwelt abzugrenzen, um zu unabhängigen Menschen heranzuwachsen und um die Grenzen anderer zu respektieren. Tipp: Gute Geheimnisse machen gute Gefühle und darf man für sich behalten. Schlechte Geheimnisse machen unangenehme Gefühle. Solche soll man einer Vertrauensperson erzählen.